Bis der Tod uns scheidet [Mike Singer ff]

Part 19

„Du bist nicht sauer weil ich in deinen Sachen rumgewühlt hab?“ „Nein. Ich hatte sogar gehofft du findest das. Ich liebe dich. Ich kann nicht ohne dich. Gibst du mir.. uns eine zweite Chance?“, fragte er vorsichtig, ich stand auf und ging zu ihm. Ich nahm seine Wangen und gab ihm einen Kuss. „Auf jeden Fall. Ich glaub ich werde mich nie wieder erinnern können... Aber du erzählst mir bestimmt was wir alles erlebt haben“, sagte ich lächelnd, Mike lächelte auch. „Das mach ich während ich die Bilder wieder aufhänge.“ „Deswegen sind im Flur diese Nägel“, stellte ich fest. „Ja.. Ich hab die abgehangen, damit du nicht beim Betreten der Wohnung denkst ich sei komplett irre“, sagte Mike verlegen. Er nahm den Karton und ich folgte ihm.
„Das letzte Bild. Da waren wir zu unserem 2 Jährigen im Disneyland. Und kurz nach dem Bild bin ich gegen eine Laterne gelaufen“, sagte Mike und lächelte verlegen. „Du bist ein Tollpatsch“, sagte ich, Mike hing das Bild auf. „Ich weiß. Aber du hast es immer akzeptiert.“ „Ich akzeptier das jetzt auch. Dich kann man nur lieben.“ Mike gab mir einen Kuss und drückte mich an sich. Aber dann nahm er meine Wangen. „Du bist immer geschminkt. Willst du dich nicht mal abschminken? Ich will deine Narbe sehen und dein wundervolles, natürliches Gesicht. Dich kann nichts entstellen“, erklärte Mike mir, ich nahm seine Hand und zog ihn ins Bad. Ich schminkte mich ab und sah Mike an. Er lächelte breit. „Dich kann nichts entstellen. Und diese Narbe.. Die zeigt allen einfach, dass du diesen krassen Unfall überlebt hast.. Und.. Ich muss zu deinem Dad.“ „Wieso das?“ „Der hat mir gesagt, dass alles zu spät ist. Du tot bist! Ich dich kein letztes Mal sehen kann!“, platzte es aus Mike heraus. Ich sah ihn entsetzt an. „Deswegen hat Dad dich immer schlecht geredet. Er wollte uns kein zweites Ma.. Komm, los, jetzt“, sagte ich, zog mir Schuhe an und wir fuhren zu meinen Eltern. Unterwegs wurde Mike zwar angerufen, drückte den Anruf aber weg.
Wir gingen zur Haustür und klingelten Sturm. Dad machte uns auf. „Was macht der hier!“ „Darf ich vorstellen: Mein Freund, zum Zweiten! Dad ich hasse dich! Und dich auch Mom! Wie konntet ihr nur! Mike ist nach deinem Anruf in Depressionen verfallen und muss Tabletten nehmen! Guck ihn dir genau an, guck dir mich genau an: WIR SEHEN UNS NIE WIEDER!“ „Prinzessin nein..“ „Ich bin nicht mehr deine Prinzessin. Nie wieder. Mom gebe ich vielleicht noch eine Chance. Aber dir nicht! Du hoffst das ich für immer diese Jahre vergesse, belügst mich, machst ihn kaputt und ohrfeigst mich? Du hast die deine Chancen selbst verpatzt!“, stellte ich klar, Mom sah ihn geschockt an. „Alles in einem war unser Handeln falsch. Keine Frage“, begann Mom, „ABER NIEMAND SCHLÄGT MEINE TOCHTER! Wir beide sind geschiedene Leute!“ Mike wurde immer wieder angerufen während der ganzen Szene. Schlussendlich nahm er sein Handy und machte es stumm. „Mom wir reden nochmal“, sagte ich, „aber wir beide.. Ich hasse dich.“ Dad sah mich wütend an. Er holte zum Schlag aus, aber Mike fing die Hand ab, stieß mich sanft zur Seite. „Niemand schlägt sie, sie hat das nicht verdient. Akzeptier es: sie hasst dich“, waren Mikes letzten Worte. Dann gingen wir zu seinem Auto, stiegen ein und fuhren wieder zu ihm. Die ganze Fahrt über schwieg ich. Wie konnte ich mich so in Dad täuschen? Seit klein auf behandelt er mich wie eine Prinzessin und nun das.. Ich glaube er wollte mich für immer für sich haben. Er hatte auch mit meinem zwei Freunden vor Mike ein Problem. Aber bei Mike dreht er ja richtig durch. Aber warum? Mike ist doch wundervoll. Lieb, nett, aufmerksam, sorgsam, sieht gut aus, alle Himmeln ihn an. Ich mein.. Er ist schon ein krasser Snack und ich hab einfach nur Glück mit ihm.
In der Wohnung angekommen lief Mike vor mir. „Mike dir geht's gut. Ich dachte du versuchst wieder einen Suizid“, erklang Ossamas erleichterte Stimme aus dem Wohnzimmer, „warum hast du meine Anrufe ignoriert?“ „Wei..“ „S.. Su.. Suizid?“, stotterte ich, Mike drehte sich um.