Prolog

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Bubble lag auf meinen Bauch und ließ sich glücklich an ihrem Bauch kraulen. Nala hatte sich auf meinen Füßen zusammengerollt, weshalb sie angenehm gewärmt wurden. Im Kamin brannte ein kleines Feuer, welches den Raum in ein flackerndes Licht tauchte. Gespenstische Schatten wurden an die Wand geworfen. Seltsame Muster waren zu sehen. Dass es draußen mal wieder regnete, half nicht gerade dabei, diesen Eindruck zu ändern. Sirius lag auf dem Teppich vor dem Kamin. Er zählte laut bis zehn hoch, während sich Elaina und Jean ein Versteck suchten.
„Neun, zehn. Ich komme!" Mein Freund stand von seinem Platz vor dem Kamin auf. Sein Blick glitt zu mir.
„Dich habe ich schon mal gefunden, Prinzessin. Ein sehr schlechtes Versteck."
„Ich komme hier irgendwie nicht so richtig weg. Mein Fußwärmer und mein Bauchwärmer wären ansonsten traurig." Er beugte sich zu mir runter.
„Deshalb bist du natürlich ganz traurig." Ich nickte mit einem übertrieben traurigen Gesichtsausdruck.
„Ich habe so viel geweint, dass ich keine Tränen mehr übrig habe. So traurig bin ich."
„Meine arme Prinzessin."
„Besser Arm dran als Arm ab. Los, jetzt geh suchen. Jean und Elaina warten auf dich."
„Wie My Lady befielt." Er deutete eine Verbeugung an, weshalb ich anfing zu lachen.
„Du bist ein Spinner."
„Wäre ich normal, wäre ich langweilig." Mit diesen Worten verschwand er in Richtung Küche, um die beiden jüngeren Mädchen zu suchen. Ich sah die beiden Katzen an, die sich während des Gesprächs keinen Zentimeter bewegt hatten.
„Da hat er leider Recht."

Die Haustür wurde aufgeschlossen. Das Geräusch des Regens, welcher unaufhörlich auf den Boden prasselte, wurde noch ein wenig lauter. Es vermischte sich mit dem Lachen von Samuel und Marlene. Man hörte Schritte im Flur, dann die Haustür, die ins Schloss fiel und dann wieder Schritte. Schließlich streckte mein Großcousin den Kopf durch die Tür.
„Hallo, ihr vier. Ich bin wieder zurück und habe Marlene noch dabei."
„Wären wir jetzt nicht drauf gekommen." Ich nahm ein Sofakissen, welches ich nach meinem Freund warf. Dieser fing es ärgerlicherweise mit Leichtigkeit auf.
„Suche weiter nach Jean und Elaina, damit sie Samuel und Marlene anständig begrüßen können. Elaina sitzt wahrscheinlich schon auf heißen Kohlen." Der Blick des Heilers verfinsterte sich.
„Warum müssen die beiden gesucht werden?"
„Wir spielen verstecken."
„Weit ist er mit seiner Suche noch nicht gekommen", kommentierte Marlene, die neben Samuel im Türrahmen erschienen war.
„Sirius hat die Küche durchsucht. Dann ist ihm eingefallen, die beiden könnten sich auch hier im Wohnzimmer verstecken und ist zurückgekommen."
„Und ich gehe jetzt ins Esszimmer suchen." Man hörte, wie mein Freund durch die Küche ins Esszimmer herüberlief.
„Hattet ihr Spaß bei eurem Date?" Meine beste Freundin nickte schnell.
„Wie immer war es ein sehr schöner Abend, aber bevor ich davon erzähle, habe ich eine Frage." Sie ließ sich auf den Sessel neben mir fallen.
„Dann frag mal."
„Habt ihr zwei neue Katzen?", fragte meine Freundin leise, wahrscheinlich damit Sirius ihre Frage nicht mitbekam.
„Nein, haben wir nicht. Warum?"
„Weil da zwei Neue sitzen." Sie zeigte auf die beiden Tiere, die es sich unter dem Sofa gemütlich gemacht hatten. Ich grinste unschuldig an.
„Sicher, dass es sich um Katzen handelt?" Die blonde Nymphe fing laut an zu lachen. Samuel kam zu uns herüber. Während Marlenes und meinem Gespräch hatte er seine Jacke und Schuhe ausgezogen.
„Hallo, Carolin." Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, dann kniete er sich auf den Boden vor das Sofa.
„Hallo, Katzen." Er streichelte den beiden Tieren, die eigentlich Elaina und Jean waren, kurz über den Kopf, dann wandte er sich an die beiden, die auf mir lagen. Mein Freund erschien wieder im Türrahmen.
„Was war Marlenes Frage und was Carolins Antwort? Ich will auch Lachen."
„Das ist eine Sache unter besten Freundinnen, Stallbursche." Mein Freund sah mich beleidigt an, bevor er grummelnd weiter nach der Zwölf- und der Dreijährigen suchte.

„Und wie ging es dann weiter?" Lily konnte sich vor Lachen kaum auf ihrem Stuhl halten.
„Sirius hat fast eine Stunde lang jeden Raum im Haus auf den Kopf gestellt, um uns zu finden", erzählte Jean kichernd.
„Es war echt fies. Ich dachte, die beiden hätten sich in Luft aufgelöst. Alle haben dabei zugesehen, wie ich verzweifle, dabei saßen die beiden, die ganze Zeit als Katzen im Wohnzimmer. Ich habe es nicht einmal gemerkt, als Marlene gegen Jean Schach gespielt hat und Elaina es sich neben Bubble auf Carolin gemütlich gemacht hatte, um dort zu schlafen." Mein Freund schien sich nicht recht zwischen beleidigt sein und Lachen entscheiden zu können.
„Wir haben ihn schließlich erlöst", berichtete ich.
„Und weil er sauer war, wollte er nicht mit Carolin in einem Bett schlafen."
„Womit ich mich nur selbst bestraft habe. Meine Prinzessin hat einfach bei Samuel geschlafen."
„Ich glaube, Sirius hatte eine andere Reaktion erhofft." James hatte sein Essen bisher noch gar nicht angerührt, weil er zu sehr damit beschäftigt war, seinen Bruder vollen Herzens auszulachen.
„Ja, hatte ich." Mein Freund sah schmollend auf seine Hände, weshalb alle nur noch lauter Lachen mussten. Wenn das überhaupt möglich war.
„Mein armer Stallbursche, mache dir keine Sorge. Heute schlafe ich wieder in unserem Bett." Die Augen meines Freundes fingen an zu strahlen.
„Wirklich?"
„Ja, ansonsten weckt mich morgen früh der Wecker von Samuel." Die Empörung über diese Aussage war kaum zu übersehen.
„Und ich dachte, du hättest mich doch vermisst." Er zog beleidigt seine Hand weg, die vorher mit meiner verschränkt auf dem Tisch gelegen hatte.
„Sirius, jetzt sei doch nicht beleidigt."
„Doch." Also benahm er sich mal wieder wie ein trotziges Kleinkind. Elaina sah traurig zwischen meinem Freund und mir hin und her.
„Nicht streiten. Lieb haben."
„Natürlich haben wir uns noch lieb Elaina."
„Dann nicht streiten." Das kleine Mädchen sprang von ihrem Platz auf. Sie lief einmal unter dem Tisch durch, dann stand sie schon zwischen Sirius und mir. Zielsicher nahm sie meine Hand und die meines Freundes und legte sie wieder aufeinander. Zufrieden betrachtete sie kurz ihr Werk, bevor sie wieder auf ihren Platz zwischen Euphemia und Fleamont zurückkehrte. Dort angekommen aß sie zufrieden weiter. Mein Blick glitt zu dem Mann neben mir. Dieser hatte wieder ein breites Grinsen im Gesicht.
„Wie sieht es bei euch beiden eigentlich mit den Ausbildungsplätzen aus, Carolin und Sirius?" Fleamont schien wohl das Thema wechseln zu wollen.
„Ich habe am Dienstag mein Vorstellungsgespräch in der Aurorenzentrale", berichtete Sirius stolz.
„Ich auch!", rief James begeistert. Die beiden Jungen klatschten sich über den Tisch hinweg ab.
„Dafür wünsche ich dir ganz viel Glück, Sirius. Was ist mit dir Carolin?"
„Ich stelle mich am Mittwoch im St. Mungo vor." Der Mann nickte.
„Dann habt ihr wahrscheinlich bald alle einen Ausbildungsplatz. Das ist doch eine gute Nachricht." Ja, das war es wohl.

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