Kapitel 10

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Regulus P.o.V.:
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich die junge Hüterin der Hufflepuffs. Jean Sanders schwebte vor den Ringen und beobachtete das Spielgeschehen mit Adleraugen. Sie war wirklich sicher auf dem Besen, gerade wenn man bedachte, dass sie erst letztes Jahr das Fliegen gelernt hatte.
Ich wandte mich von dem Mädchen ab. Schließlich war ich nicht hier, um die Blondine zu beobachten, sondern ich wollte dieses Spiel gewinnen. Das hieß auch, ich sollte mich mal wieder auf den Schnatzfang konzentrieren. Mein Blick wanderte wieder über das Spielfeld auf der Suche nach einem Anzeichen des Schnatzes.
Ein goldenes Funkeln bei den Hufflepuffringen zog wieder meine Aufmerksamkeit in Jeans Richtung. Da flog der kleine goldene Schnatz. Am rechten Ring. Ohne weiter darüber nachzudenken, flog ich in die Richtung. Auch der Hufflepuffsucher hatte den kleinen goldenen Ball gesehen. Er raste ebenfalls dorthin. Noch ein Meter bis zum Schnatz. Einen Halben. Von links kam ein Klatscher angeflogen. Erschrocken zog ich den Besen nach oben. Die Eisenkugel sauste unter mir her. Dann umschloss meine Hand die kleine goldene Kugel. Kurz vor meinem Gegner, welcher mich leider leicht an der Seite erwischte. Schmerz machte sich in meiner Seite breit, wo ich angerempelt wurde. Trotzdem hielt ich stolz den kleinen Ball hoch.
Madame Hooch pfiff in ihre Trillerpfeife. Damit war das Spiel beendet, klar für Slytherin entschieden. Wir landeten wieder. Jean schien ziemlich enttäuscht, doch als ihr der Sucher einen Arm um die Schulter legte und etwas ins Ohr flüsterte, hellte sich ihre Mine sofort wieder auf. Das gleiche strahlende Lächeln, welches auch so oft bei ihrer älteren Cousine zu sehen war. Musste ein Familiending sein.
„Monson hätte dir fast den Schnatz vor der Nase weggeschnappt." Evan Rosier, welcher neuer Kapitän des Teams war, sah mich streng an.
„Hab ihn doch bekommen."
„Zu knapp." Ich verdrehte die Augen. Mein Klassenkamerad sollte sich nicht so anstellen. Wir hatten gewonnen, was wollte er mehr?
„Wenn das dein einziges Problem ist, freue ich mich darüber, dass du ein so tolles Leben hast. Allerdings würde ich mich an deiner Stelle, um die richtigen Probleme kümmern. War es nicht deine Idee, dass Mathew Avery über den verbotenen Wald nach Hogwarts spaziert? Die ganzen gefährlichen Tiere sind komplett übertrieben dargestellt. Eigentlich ist der Wald natürlich nur halb so gefährlich. Waren das nicht deine Worte? Tja, die Tierchen sind wohl doch nicht so ungefährlich. Würdest du mich jetzt entschuldigen? Ich würde gerne duschen gehen." Ich drehte mich von Rosier weg, welcher wirklich blasser geworden war. Ein triumphierendes Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Diese Runde ging an mich. Mathew Avery war auf Grund des bescheuerten Vorschlags von Evan Rosier gestorben und das würde mit Sicherheit noch ein Nachspiel für ihn haben. Der dunkle Lord würde diesen Fehler mit Sicherheit nicht einfach so im Raum stehen lassen.

Ich war fast an der Eingangstür der Schule angekommen, ohne groß genervt zu werden. Zwischenzeitlich kam einer an, um mir zu gratulieren, doch im Großen und Ganzen wurde ich in Ruhe gelassen. Doch das änderte sich, als ich das Eingangsportal erreichte.
„Reg-Schatz!" Mir stellten sich die Nackenhaare auf, als ich die hohe und vor allem quietschende Stimme von Elladora Selwyn hörte. Am liebsten würde ich so tun, als hätte ich sie nicht gehört. Doch meine Eltern würden es nicht gut heißen, da sie die Reinblüterin schon lange als ihre zukünftige Schwiegertochter sahen. Also blieb ich brav stehen, versuchte, möglichst nicht genervt zu gucken, und wartete auf das Mädchen.
„Herzlichen Glückwunsch zum Sieg." Elladora klimperte mit ihren langen Wimpern, während sie eine Strähne ihrer wasserstoffblonden Haare hinters Ohr schob. Angeblich waren sie von Natur aus so hell, doch ehrlich gesagt, glaube ich, sie sind gefärbt.
„Danke, Elladora." Meine Klassenkameradin griff nach meiner Hand. Ich unterdrückte den Reflex diese wegzuziehen.
„Du hast heute wirklich ausgezeichnet gespielt. Evan hätte nach dem Spiel nicht so ein rüpelhaftes Verhalten an den Tag legen müssen." Ich gab ein leises Brummen von mir. Man konnte es interpretieren, wie man wollte. Die Slytherin entschied sich dafür, es als Zustimmung anzusehen, und quatschte munter weiter.

Hexagramm-SpinnefeindWhere stories live. Discover now