Kapitel 33

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Es war immer erstaunlich, wie schnell manchmal die Zeit an einem vorbeizieht. Es kam mir so vor, als würde nur ein Wimpernschlag vergehen, da war der November schon wieder vorbei und der Advent begann. Doch auch dieser verging so schnell, wie er gekommen war. In einem Moment war der erste Dezember und Elaina freute sich tierisch darüber, das erste Türchen am Adventskalender öffnen zu dürfen, im nächsten war Jean aus Hogwarts gekommen und wir saßen bei Euphemia und Fleamont zum Weihnachtsessen, welches blitzschnell von der Sylvesternacht abgelöst wurde.
Mindestens genauso schnell zogen der Januar, Februar und fast der ganze März an mir vorbei. Es war wirklich erschreckend, als ich morgens in die Küche kam, auf den Kalender sah, nur um festzustellen, dass Frank und Alice schon am kommenden Samstag heiraten würden. Eine Nachricht, die Marlene dazu brachte ihren Kakao über den halben Tisch zu spuken. Danach war sie aufgesprungen, hatte angemerkt, dass weder ich noch sie ein Kleid für diesen Anlass besaßen, und war dann hoch gerannt, um diese These noch einmal zu überprüfen.
Ich sah ihr ein wenig kopfschüttelnd nach. Dass weder Marlene noch ich ein hübsches Kleid für die Hochzeit besaßen, in das wir mit dicken Babybäuchen rein passten, war momentan meine geringste Sorge. Topsy und die anderen Hauselfen würden mit Sicherheit innerhalb kürzester Zeit zwei Kleider schneidern, in die wir auch reinpassten. Schließlich hatten sie auch bei der Modernisierung des Schlosses sehr gute und schnelle Arbeit geleistet.
Nachdem wir das Gebäude gefunden hatte, waren wir zum Entschluss gekommen, dass wir es lieber als sicheren Unterschlupf für die Nymphenfamilien nutzen wollten, als es dem Orden zur Verfügung zu stellen. Dumbledore hatte nie ein Problem einen sicheren Ort für die Treffen zu finden. Nachdem klar geworden war, ein Verräter war im Orden, waren es zwar keine Privathäuser mehr, aber irgendetwas konnte er immer auftreiben.
Der Verräter war natürlich noch ein weiterer Grund gegen den Orden gewesen. Hades durfte auf gar keinen Fall eines der Schlösser in die Finger kriegen. Daher fanden wir es wesentlich sinnvoller, das Schloss mit den Nymphen zu nutzen. Bisher trafen wir uns immer bei Maélys mit den anderen Nymphen und Auroren, die von Sarah uns zur Hilfe geschickt wurden, doch es wäre angenehmer, direkt in England einen sicheren Unterschlupf zu haben. Das weite Apparieren war immer anstrengend und zerrte auf Dauer doch an den Kräften.
Also hatten sich Marlene und Maélys mit dem Umbau des Schlosses beschäftigt. Zwar hatten wir nicht vor alles neu einzurichten, doch ein paar Modernisierungen hatten wir doch vorgenommen. Das Einrichten von Badezimmern zum Beispiel.
Nach gerade einmal einer Woche war das Schloss umgebaut gewesen, weshalb wir uns dort richtig eingenistet hatten. Deborah und Michael waren dort eingezogen. Sollte irgendetwas schief gehen und eine Nymphenfamilie in Gefahr geraten, würden sie dort sofort Unterschlupf finden. Auch wenn ich hoffte, dieser Fall würde niemals eintreffen.
Wenn die Elfen es schafften innerhalb der kurzen Zeit die Modernisierungsarbeiten durchzuführen, würden sie es mit Sicherheit schaffen in sechs Tagen zwei Kleider zu schneidern. Was mir mehr Kopfzerbrechen bereitete, war die Tatsache, dass wir noch kein Hochzeitsgeschenk für die beiden hatten. Natürlich musste man eigentlich nur in einen Laden, um dieses zu kaufen, doch dafür musste man sich erstmal überlegen, was wir ihnen schenken wollten.
„Carolin, wo bist du?" Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch.
„Noch immer im Wohnzimmer, Marlene!"
„Und ich frage mich warum! Wir brauchen noch Abendkleider für die Hochzeit! Los jetzt! Hoch mit deinem faulen Hintern! Merlin, man könnte meinen, du würdest in den nächsten paar Wochen ein Kind kriegen und nicht ich. Komm, steh endlich auf."
„Ich dachte, wir bitten einfach die Hauselfen darum, uns Kleider zu nähen." Meine beste Freundin ließ sich mir gegenüber auf den Sessel fallen.
„Die Idee hatte ich auch schon. Dafür müssen diese allerdings erst designt werden. Also was hältst du –"
„Marlene, wir brauchen noch ein Gastgeschenk", unterbrach ich meine beste Freundin.
„Darum kümmere ich morgen. Wenn ihr alle schön brav arbeitet, werde ich eine Runde shoppen gehen. Dort finde ich dann schon etwas. Also zurück zu deinem Kleid. Welche Farbe würdest du denn gerne haben?"

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