Kapitel 34

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Elaina saß mit Marianne zusammen auf dem Teppich vor dem Kamin. Kichernd berührte das junge Mädchen die Handfläche des Babys, was den Greifreflex von meiner Nichte auslöste. Die kleinen Fingerchen schlossen sich wieder um den Finger meiner Großcousine, was diese offensichtlich sehr viel Spaß machte. Mary hingegen schien das ganze Gekicher nur zu verwirren. Mit großen kugelrunden Augen starrte sie die Rothaarige an. Dadurch wurde das Kindergartenkind nur noch mehr dazu angestiftet das kleine Kind an der Handfläche zu berühren. Sirius und ich hatten uns auf dem Sofa zusammengekuschelt und sahen den beiden bei ihrem Spiel zu.
„Was macht Elaina, wenn Welpe und Kätzchen da sind? Dann hat sie nicht mehr genug Hände." Mein Ehemann strich mir liebevoll über den Bauch. Seine Augen glänzten voller Vorfreude. Seine anfängliche Angst, er könne ein schlechter Vater sein, war wohl vollkommen verflogen. Sie war sowieso komplett fehl am Platz. Er würde auf gar keinen Fall ein schlechter Vater werden.
„Sie wird sich mit Sicherheit eine Lösung ausdenken."
„Leider hat sie dafür auch noch viel zu viel Zeit." Mir wurde ein Kuss auf den Bauch gedrückt.
„Am liebsten hätte ich sie jetzt schon auf meinem Arm." Er sah sehnsüchtig zu Mary, welche noch immer die Fünfjährige mit großen Augen beobachtete.
„Es dauert nicht mehr lange, dann sind die beiden da. Dann kannst du den ganzen Tag mit ihnen kuscheln." Der Glanz seiner Augen wurde noch ein wenig intensiver.
„Sirius, ich liebe dich."
„Ich dich auch, Carolin. Und euch beiden da unten auch." Mir wurde über meinen Bauch gestrichen. Eine Aktion, die mal wieder einen leichten Tritt vom frechen Welpen nach sich zog.
„Wir haben uns noch immer nicht für einen Namen entschieden", stellte Sirius fest.
„Könnte daran liegen, dass du alle zwei Tage neue Namen vorschlägst." Mein Ehemann lief rot an.
„Es gibt so viele schöne Namen auf der Welt. Auch sehr viele, die mit P anfangen. Nicht war Welpe. Du kriegst einen Name mit P am Anfang." Er legte seine Hand wieder auf meinen Bauch, was einen Tritt zur Folge hatte.
„Das war auf jeden Fall ein zustimmender Tritt. Sie will einen Namen mit P. Wie wäre es mit Pandora?" Ich zog eine Augenbraue hoch.
„Reicht es nicht, dass die beiden Wesen aus der griechischen Mythologie sind? Müssen sie jetzt auch noch nach Personen daraus benannt werden?"
„Das ist ein Argument. Penelope? Nein, der gefällt mir nicht. Phoebe?"
„Der gefällt mir nicht. Prue?" Kopfschütteln war die Antwort, doch dann fing mein Freund an zu grinsen.
„Wir sollten sie Petunia nennen. Das würde Lily freuen." Ich trat leicht gegen das Schienbein meines Ehemanns.
„Sei nicht so gemein zu ihr."
„Primavera."
„Das hört sich fast an wie Prims Name", kam der Kommentar von Elaina. Das schlechte Gewissen blitzte in Sirius Blick auf.
„Das habe ich nicht bedacht. Keine Primavera Black." Ich biss mir auf meine Unterlippe.
„Na ja, Marianne hat ihren Namen als Andenken an Mary gekriegt. Unsere Kleine soll ihren Namen als andenken an die 4P. Also können wir auch einen ähnlichen Namen wie Prim wählen."
„Das ist gemein gegenüber Patricia." Elaina sah uns empört an.
„Wie wäre es mit Patricia Prim Black?", schlug mein Ehemann vor. Ich biss mir auf die Unterlippe.
„Wenn wir sie schon nach Patricia und Prim benennen, sollten wir es auch richtig machen. Prim war immer nur ihr Spitzname. Eigentlich hieß sie Primrose. Also wenn schon Patricia Primrose Black."
„Sie wird trotzdem nur Patricia Prim genannt."
„Damit habe ich kein Problem."
„Jetzt brauchen wir nur noch für unsere zweite Kleine einen Namen."
„Wie wäre es mit Kira Lorraine? Wenn wir schon eine unserer Töchter nach meinen verstorbenen Verwandten benennen, können wir auch unsere zweite nach ihnen benennen."
„Patricia Primrose und Kira Lorraine Black. Finde ich gut, Prinzessin."
„Ich auch", kam der Kommentar von Elaina.

Wir, das hieß die gesamte Hogwartsclique plus Partner bis auf Remus, saßen zusammen im Wohnzimmer der Potters. Elaina hatte sich mal wieder Mary angenommen. Sie führte mit einem Stofftier ein kleines Theaterstück auf, was mit großen Augen beobachtet wurde.
„Elaina ist eine gute große Schwester." Lily sah breit grinsend zu uns beiden herüber.
„Ich bin Tante!", rief besagte empört.
„Dann bist du eine tolle Tante." Ein breites Grinsen stahl sich auf das Gesicht meiner Großcousine, bevor sie sich wieder der kleinen Mary zuwandte. Lange blieb die Aufmerksamkeit der Fünfjährigen allerdings nicht auf dem Theaterstück. Es vergingen höchstens drei Minuten, da hörte man ein Klopfen an der Fensterscheibe. Eindeutig ein Schnabel auf der Fensterscheibe.
„Post!" Das Kindergartenkind legte das Stofftier Mary in die Arme, bevor sie zur Terrassentür lief, wo die Eule anklopfte. Die Tür wurde geöffnet, weshalb die Eule hereingeflattert kam. Sie flatterte zu meiner Großcousine, ließ sich auf ihren ausgestreckten Arm nieder und gab ihr den Brief.
„Hast du Hunger? Durst?" Das Kindergartenkind sah die Eule an, welche zustimmend mit dem Schnabel klapperte.
„Sollen wir dir helfen, Prinzesschen?"
„Ich kann das alleine." Sie lief los in Richtung Treppe.
„Eulenkekse stehen auf der Ablage in der Küche. Schüsseln sind über der Spüle. Sicher, dass du keine Hilfe willst?"
„Sehr sicher." Die Fünfjährige verschwand im Flur. Man hörte Elaina in der Küche kramen. Die Keksdose wurde geöffnet, wobei der Deckel herunterfiel, dann hörte man sie eine Schüssel heraussuchen und schließlich den Wasserhahn, welcher lief. Dann kam sie wieder. Ohne Eule aber mit Brief. Diesen starrte sie kurz an, bevor sie zu mir trapste.
„Da ist kein e aber ein a. Also für dich." Ich nahm ihr den Brief ab. Ich bezweifelte ein wenig, dass diese beiden Indizien dafür reichten, dass der Brief für mich war. Erstmal hätte ich auf James oder Lily gesetzt, doch beide Namen trafen nicht auf die Beobachtungen meiner Großcousine zu.
„Danke, Elaina." Ich riss den Umschlag auf, um den Inhalt zu lesen.

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