Kapitel 35

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Mein Ehemann lag zusammen mit unseren beiden Töchtern in unserem Bett. Er hatte die beiden Mädchen auf jeweils einer Seite. Seine Augen glänzten, voller Freude.
„Ich will mitkuscheln!" Elaina, welche mit mir gerade vom Zähneputzen gekommen war, sprang auf das Bett. Sie kletterte weiter über die Babys herüber und machte sich schließlich auf Sirius Bauch gemütlich.
„Kommst du auch zu uns?" Mein Ehemann sah zu mir herüber. Ich nickte leicht. Natürlich würde ich mich zu meiner Familie kuscheln. Ich setzte mich aufs Bett, nahm meinem Partner die kleine Kira Lorraine ab, bevor ich mich an ihn kuschelte. Meine Babytochter legte ich auf meinem Bauch ab, während ich mich an den jungen Auror kuschelte. Dieser drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
„Ich bin so froh, dass du wieder zu Hause bist. Ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht. Außerdem war das Bett so leer."
„Ich weiß."
„Hast du mit Sophia geredet? Wegen der kosten für den Zauber", fragte mich Sirius besorgt.
„Sie wollte nicht im Krankenhaus darüber reden. Wir treffen uns morgen Abend im Schloss."
„Ich komme mit. Also wenn das für dich in Ordnung ist. Schließlich geht es um meine Ehefrau." Ich nickte leicht.
„Wenn du willst, kannst du gerne mitkommen." Mir wurde ein Kuss auf die Wange gedrückt.
„Ich liebe dich, Stallbursche."
„Nicht so sehr, wie ich dich liebe, Prinzessin."

Die Maisonne schien durch die Fensterscheiben des Salons, indem ich mit Maélys, Sirius, Sophie, Marlon, Professor Noble und Elias zusammensaß. Wir hatten es uns auf den Sitzmöglichkeiten gemütlich gemacht, während die Nymphe von Apollon unruhig auf und ab lief. Sie schien es noch immer zu bereuen mein Leben gerettet zu haben.
„Also, welchen Preis muss ich bezahlen? Lebensjahre? Ich bin die Kriegsnymphe, ich lebe eh nicht lange." Die junge Französin sah belustigt zu der anderen Nymphe herüber. Unzufriedenes Grummeln kam allerdings von ihrem Freund.
„Mit dieser Lebenseinstellung mit Sicherheit nicht."
„Das ist nicht witzig, Maélys! Über solche Dinge solltest du wirklich keine Scherze machen!" Sophia sah böse zu der Kriegsnymphe herüber, welche ungeduldig zu der Nymphe herübersahen.
„Jetzt nenne uns endlich den schrecklichen Preis für den Zauber." Leises Seufzen kam von der Deutschen, bevor sie anfing zu reden.
„Carolin und Maélys, ihr teilt euch jetzt Maélys Lebensenergie. Wenn eine von euch krank oder verletzt wird, schwächt euch das jetzt beide. Jede Heilung von irgendeiner kleinen Wunde wird euch beide Schwächen und größere werden schneller tödlich, weil ihr euch nun einmal jetzt Maélys Lebensenergie teilen müsst. Stirbt die eine, wird die Lebensenergie ausgelöscht und die andere stirbt auch." Sirius Hand verkrampfte sich um meine herum. Sein Blick richtete sich auf Maélys.
„Du wirst dich in keinen Kampf mehr stürzen. Keine gefährlichen Missionen mehr. Am besten bleibst du einfach hier." Die Kriegsnymphe zog belustigt eine Augenbraue hoch.
„Dir ist bewusst, dass du gerade der Kriegsnymphe das Kriegstreiben verbieten willst."
„Wenn du abkratzt, wirst du meine Ehefrau mit dir nehmen. Ich werde nicht Witwer, bevor ich graue Haare habe! Hast du mich verstanden? Ich werde Falten haben und graue Haare! Und meine Kinder werden schon lange erwachsen sein, genauso wie es meine Enkel sein werden, bevor ich Witwer werde! Hast du mich verstanden? Dein Plan, drauf zu gehen, bevor du alt und grau bist, ist gestrichen. Du bist jetzt auch Mutter von zwei Kindern, die kannst du nicht einfach auf dieser Welt zurücklassen!" Mein Ehemann war während seiner Rede aufgesprungen und starrte wütend auf meine ehemalige Schulkameradin herab, welche ziemlich entspannt auf mich wirkte. Sie hatte sich nicht auf ihrem Platz bewegt, sah einfach weiter zu meinem Partner.
„Bist du fertig mit deiner Ansprache?"
„Ist das deine einzige Reaktion? Dass du mich fragst, ob ich fertig bin? Du riskierst ab jetzt nicht mehr nur dein einziges verdammtes Leben, wenn du auf Todesserjagd gehst, sondern du riskierst jetzt auch Carolins. Ich lasse das nicht zu, dass du sie in Gefahr bringst! Hast du mich verstanden?" Ich stand auf, um Sirius zu beruhigen. Die Kriegsnymphe hatte mir das Leben gerettet und es mit Sicherheit nicht verdient, jetzt von meinem Ehemann so angeschrien zu werden. Auch wenn sie mein Leben durch ihre ganzen Ordensmissionen in Gefahr brachte.
„Also bisher war es so, dass Carolin fast gestorben wäre. Ich noch nicht. Also riskiert sie eher mein Leben, als ich das ihre. Vielleicht sollte Marlon auch anfangen zu schreien." Mein Ehemann starrte die Kriegsnymphe fassungslos an.
„Wie – du –" Vorsichtig zog ich den Auror näher zu mir.
„Jetzt rege dich bitte wieder ab. Wir wissen alle, dass du dir wirklich viele Sorgen um mich machst. Gerade nachdem ich erst gestern aus dem St. Mungos entlassen wurde. Maélys weiß das auch und ich bin mir sehr sicher, dass sie mich nicht unnötig in Gefahr bringt. Nicht wahr?" Ich sah zu der Kriegsnymphe herüber.
„Solange du noch Lust auf diese Welt hast, werde ich mich zurückhalten. Und du wirst auch besser auf dich aufpassen, nicht wahr?"
„Ich werde so gut auf mich aufpassen, wie ich kann." Die Französin sah triumphierend zu meinem Ehemann herüber, welcher noch immer ziemlich unzufrieden aussah.
„Jetzt höre endlich auf, so grummelig zu gucken." Ich tätschelte meinem Ehemann den Kopf, weshalb er sich zu mir umdrehte und an mich kuschelte. Sein Kopf hatte er an meine Schulter gelehnt. Obwohl Sirius es nicht aussprach, wusste ich genau, was er mir mitteilen wollte. „Bitte bleibe bei mir."
„Ich liebe dich, Stallbursche." Anstelle einer Antwort kam ein leises Wimmern. Merlin, es war wirklich Zeit ihn mal aus diesem Raum rauszubringen, damit er einmal tief durchatmen konnte. Frische Luft und Ruhe würden ihm sicherlich sehr guttun.

Hexagramm-SpinnefeindWhere stories live. Discover now