Kapitel 4

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Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen. Es war doch immer eine Tortur mit der Kriegsnymphenfamilie zu trainieren. Allerdings hatten Sirius und ich den Vorteil schon ein wenig daran gewöhnt, zu sein. Anders als Samuel, welcher vollkommen erschöpft schon seit einer halben Stunde im Bett lag und schlief. Der Arme musste auch noch morgen früh aufstehen, um zur Arbeit zu gehen. Da hatten wir anderen es besser. Wir konnten wenigstens ausschlafen. Allerdings würden wir morgen mit furchtbaren Muskelkater unsere Feuerstelle weiterbauen. Es würde mit Sicherheit wirklich lustig werden. Obwohl, wir konnten morgen auch einfach Gartenmöbel kaufen fahren und erst übermorgen die Feuerstelle weiter bauen. Was auch bedeuten würde, dass wir nach zwei Tagen Training das ganze fertig bauen müssten. Keine wirklich gute Alternative. Zum Glück konnten wir auch noch morgen entscheiden. Jetzt erstmal schlafen.
Ich rutschte in Richtung Wand, damit Sirius nicht auch noch über mich klettern musste, wenn er aus der Dusche kam. Außerdem schlief ich gerne an der Wand. Ich mochte es mich in die Ecke zu kuscheln, vor allem wenn dort ein Haufen Kissen lag. Glücklich vergrub ich meinen Kopf zwischen diesen. Mit geschlossenen Augen lauschte ich dem Wasser, welches auf den Boden der Dusche plätscherte. Langsam dämmerte ich weg.

Sirius hatte beide Arme um mich geschlungen. Sein Gesicht hatte er in meinen Haaren vergraben. Allerdings konnte ich an seinen Arm hören, dass er nicht mehr schlief.
„Sirius?"
„Hm", kam die Antwort, welche von meinen Haaren gedämpft wurde.
„Guten Morgen."
„Morgen." Ich versuchte, mich zu meinem Freund umzudrehen, doch dieser verhinderte dies.
„Nicht umdrehen. Ich liege gut. Sehr gut sogar." Ich verdrehte die Augen, was mein Freund natürlich nicht sah. Hauptsache er lag gemütlich. Na gut, wirklich ungemütlich war mein Platz auch nicht. Trotzdem würde ich mich gerne ein wenig drehen. Am liebsten um 180°, um meinen Freund ins Gesicht zusehen. Doch dieser schien überhaupt keine Lust darauf zu haben. Sein Kopf bewegte sich nicht und seine Hände spielten mit dem Saum meines T-Shirts. Es wäre sehr gemütlich, wäre da nicht mein rechter Arm.
„Sirius, mein rechter Arm ist eingeschlafen."
„Nein", kam die klare Antwort von meinem Freund. Doch, ich würde mich drehen. Auch gegen Sirius Willen. Der Junge gab ein leises Knurren von sich und drückte seinen Kopf noch mehr in meine Haare, doch es verhinderte nicht meine Drehung. Doch sobald ich mit meiner Aktion fertig war, schien mein Freund seine Meinung geändert zu haben. Sein Kopf war nicht mehr in meinen Haaren vergraben, sondern lag auf meiner Brust.
„Du darfst dich öfter drehen", nuschelte mein Freund seinen Kommentar.
„Sirius!", rief ich warnend. Er sollte auf gar keinen Fall glauben, öfter so liegen zu dürfen.
„Du bist so prüde."
„Bin ich gar nicht." Doch war ich. Ein leises Seufzen entfuhr mir, weshalb mein Freund grinste.
„Schön dass ich dir nicht mehr widersprechen muss."
„Halte die Klappe." Ich strich dem jungen Mann durch die Haare. Die Reaktion unterstrich eventuell nicht gerade meine Worte, doch ich hatte dazu wesentlich mehr Lust, als mit Sirius zu diskutieren.
„Prinzessin." Mein Freund stützte sich auf seine Arme, sodass er mir ins Gesicht sehen konnte.
„Ja, Stallbursche."
„Ich liebe dich, auch wenn du ein kleines prüdes Etwas bist."
„Und ich liebe dich, auch wenn du manchmal ein perverser Idiot bist."
„Ich? Pervers? Niemals. Ich ärgere dich nur gerne." Er fing an, meinen Bauch zu kitzeln. Ich fing an zu zappeln und zu quietschen, was mein Freund mit Hilfe eines Kusses unterband.

„Sirius? Carolin?" Wir fuhren auseinander. Mein Freund zog seine Hand unter meinem T-Shirt hervor, während ich mich bei dem Versuch in seinem verhedderte. Zum Glück war unser Bett in der Nische ein wenig versteckt, sodass Elaina uns nicht sofort sah.
„Elaina, ich sagte doch, du sollst anklopfen und nicht sofort ins Zimmer rennen", hörte man Jean, die wohl die Dreijährige begleitete. Merlin, danke, für diese Nische. Ich hatte es geschafft, meine Finger von Sirius Oberteil zu befreien. Mein Freund rollte blitzschnell zum Rand des Bettes, wo er den Kopf um die Ecke streckte.
„Guten Morgen, ihr beiden."
„Haben wir euch geweckt?" Gut, Jean ging nicht davon aus, dass sie uns gerade beim Rumknutschen gestört hatte. Wenigstens etwas.
„Nein, wir waren schon wach."
„Oh – dann – wir gehen wieder." Sie konnte es sich also doch denken. Ich merkte, wie ich rot anlief. Gab es etwas peinlicheres im Leben, als von seiner Cousine und seiner Großcousine beim Knutschen erwischt zu werden? Wahrscheinlich nicht.
„Was wolltet ihr denn?" Offensichtlich war es Sirius ganz und gar nicht peinlich.
„Wir wollten Frühstücken und dachten, wir gucken, ob wir euch dafür begeistert können, aber –"
„Wir kommen Frühstücken!", rief ich eventuell ein wenig zu schnell. Na gut, viel zu schnell.
„Wir decken schon mal den Tisch, dann könnt ihr, euch in Ruhe fertig machen." Die Tür fiel hinter den beiden Mädchen ins Schloss. Ich vergrub mein Gesicht in den Kissen. Merlin, das war peinlich.
„Ach, Carolin, du bist so prüde."

Hexagramm-SpinnefeindWhere stories live. Discover now