Kapitel 73

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Jungkooks Sicht:

Irgendwann wache ich wieder auf und fühle mich am ganzen Körper komplett demoliert. Mein Kopf schmerzt wie die Hölle und ich kann kaum meine Augen öffnen, da sie so angeschwollen sind. Angestrengt schaue ich mich in Taehyungs Zimmer um und werde von der Sonne geblendet, die mir direkt ins Gesicht scheint. Ich grummle genervt auf und drehe mich auf die Seite, um einen schlafenden Taehyung neben mir liegen zu sehen. Seine Haare stehen total ab und ein leichter roter Schimmer liegt auf seinen Wangen. Für mehrere Sekunden starre ich ihn ohne jeglichen Gedanken in meinem Kopf an, bis eine heftige Schmerzwelle durch meinen Schädel jagt und ich blitzschnell auf meine Hand beiße, um mein Lachen etwas abzudämpfen. Jedoch wird Taehyung trotzdem wach und reißt seine verschlafenen Augen auf. Ich kann nicht mal so schnell reagieren, da hat er sich schon aufgesetzt und dreht sich zu seinem Nachtschrank, um mir in der nächsten Sekunde meine Tabletten und eine Flasche in die Hand zu drücken. Irritiert nehme ich ihm alles aus den Händen und setze mich immer noch lachend auf. Taehyung reibt sich die blutunterlaufenen Augen und sieht total verstreut aus, während ich die Tabletten in meinen Mund schmeiße und sie mit dem Wasser runterspüle.

"Du hast einen ganzen Tag geschlafen. Ich habe mir totale Sorgen gemacht und wollte dich schon zum Arzt bringen, aber Hoseok hat mich davon abgehalten", teilt er mir mit und seine Stimme ist so verdammt tief und rau, sodass ich Gänsehaut bekomme.

"Ich habe einen ganzen Tag geschlafen?! Heilige Scheiße, die Nebenwirkungen der Tabletten kicken ja richtig rein. Vielleicht war es auch die körperliche Anstrengung und der Schlafmangel... Bestimmt war er es die Überanstrengung", gebe ich erst schockiert von mir, aber lache los, als ich realisiere, dass ich einfach danach in Ohnmacht gefallen bin.

Taehyung findet das wohl nicht so witzig, da er mich böse anschaut und sich auf meine Oberschenkel setzt, um seine Arme fest um meinem Hals zu schlingen. Ich lege meine Hände auf seinen Rücken und kichere los, als er kleine Küsschen auf meine Wange verteilt. Leider Gottes muss sich meine Blase und mein Magen in diesem Moment melden. Ein lautes Knurren ertönt aus meinem Bauch und lässt Taehyung mit seinen Küssen stoppen. Er löst sich von mir und grinst mich belustigt an, bevor er von mir runter geht und aus dem Bett steigt.

"Ich guck mal, ob wir was zu Essen für dich haben", meint er und verlässt sein Zimmer.

Ächzend stehe ich auch auf und falle direkt zurück auf das Bett, da mein Gleichgewicht nicht mehr existiert. Ich fange an zu lachen, als ich auf meinen Kopf falle und kriege innerlich das Kotzen, weil die Tabletten solange brauchen, um zu wirken. Anscheinend hat Yoongi meinen gescheiterten Versuch gehört und kommt in Taehyungs Zimmer. Ich hebe meinen Kopf und halte nur meine Hand zur Begrüßung hoch.

"Unser Dornröschen ist endlich aufgewacht. Schön, dass du noch am Leben bist", grinst er mich an und greift nach meiner Hand, um mich hochzuziehen.

"Hättest du mich etwa vermisst?", frage ich ihn und wackle mit meinen Augenbrauen, während ich einen Arm über seine Schulter lege, um nicht wieder zurückzufallen.

"Geh doch lieber weiterschlafen", klopft er nur auf meine Brust und verlässt dann das Zimmer.

Lachend folge ich ihm in den Flur und spüre wie meine Beine anfangen zu zittern. Was zur Hölle ist mit meinem Körper los? Verwirrt gehe ich ins Badezimmer, da ich echt pinkeln muss und meine Zähne putzen möchte. Taehyung kommt mehrere Minuten später ins Bad und schlingt seine Arme von hinten um meinen Bauch. Er stützt sein Kinn auf meiner Schulter ab und schaut mir dabei zu, wie ich mein Gesicht trockne, welches ich eben mit kaltem Wasser gewaschen habe.

"Übrigens danke, dass du mich gewaschen und angezogen hast. Dadurch fühle ich mich nicht allzu eklig", sage ich ihm und lächle ihn durch den Spiegel an.

"Kein Problem. Mir hat es gefallen, dich rum zu tragen", meint er und küsst meinen Hals, auf dem etliche dunkle Flecken zu sehen sind.

"Kannst du mal aufhören, mich in eine Kuh zu verwandeln? Ich kann keinen Rollkragenpullover im Sommer tragen", beschwere ich mich und löse seine Arme um meinen Bauch.

Etwas genervt verlasse ich das Badezimmer, weil das echt schrecklich aussieht. Ich gehe die Treppen nach unten und höre, wie Taehyung mir folgt. Ich ignoriere ihn und laufe in die Küche, in der Yoongi sich gerade einen Kaffee kocht. Ich werfe Taehyung einen Blick zu und lege meinen Zeigefinger über meinen Mund, damit er ruhig bleibt. Dieser nickt bloß lächelnd und geht zum Kühlschrank, um Milch aus dem Kühlschrank zu holen. Ein fieses Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht und ich stelle mich ganz unauffällig hinter Yoongi, bevor ich meine Hände von hinten auf seinen Bauch lege und langsam mit ihnen zu seinen Oberschenkeln gleite.

"Lass mich in Ruhe! Das ist so unangenehm!", jammert er direkt los und packt sich meine Hände, um sie wegzuschieben.

"Yoongi, du bist viel zu süß", lache ich und wuschle ihm durch die Haare.

"Ja, oder? Ich könnte ihn manchmal auffressen", meint Taehyung und zwickt in Yoongis Wange.

"Dann kannst du mal zur Abwechslung Yoongi in eine Kuh verwandeln. Wenn mich jemand von meinen Geschwistern so auf der Straße sieht, dann gehen die sofort zu Vater und verpetzen meinen Arsch", sage ich ihm und ziehe an meinem Lippenpiercing herum, während ich mich an den Küchentisch setze.

"Du hast dich doch mit Jimin gestritten. Wieso solltest du ihn dann sehen?", fragt Yoongi verblüfft und setzt sich zu mir an den Tisch.

Taehyung holt zwei Schüsseln aus einem Hängeschrank und kippt dann Müsli in diese, während ich mich zu Yoongi drehe und meine Hand auf seine lege. Irritiert starrt er auf unsere Hände, wobei ich ihm vollkommen ernst anschaue.

"Jin und Jimin sind nicht meine einzigen Brüder, Schatz. Ich habe über zwanzig Halbgeschwister", kläre ich ihn auf und presse meine Lippen zusammen, als er seine Augen aufreißt und mich völlig schockiert anstarrt.

"Heilige Scheiße, meinst du das ernst? Dein Vater hatte wohl sehr viel Spaß", bringt er nur fassungslos über die Lippen.

"Joa, nachdem meine Mutter uns verlassen hat, fickt mein Vater jede Frau, die nicht bei Drei auf dem Baum ist. Ich kenne meine anderen Geschwister kaum, da sie bei ihren Müttern aufgewachsen sind", zucke ich desinteressiert mit den Schultern und betrachte das Tattoo auf meiner Hand.

"Ich höre dich zum ersten Mal von deiner Mutter sprechen. Wieso hat sie euch denn verlassen?", möchte Taehyung wissen und stellt die Müslischüssel vor mir auf den Tisch.

Er reicht mir noch einen Löffel und setzt sich dann neben mich. Ich kann die Neugier in seinen Augen förmlich auf meiner Haut spüren, ohne ihn überhaupt ansehen zu müssen. Jedenfalls kann er es vergessen, dass ich jetzt anfange über meine Mutter zu erzählen. Sie ist weg. Darum gibt es keinen Grund, um über sie zu sprechen. Vor allem nicht mit Taehyung und Yoongi.

"Sagen wir es so, es ist damals sehr viel geschehen", antworte ich nur darauf und stopfe mir das Müsli in den Mund, um den beiden zu verklickern, dass ich nicht mehr sagen werde.

Danach herrscht Stille im Raum. Ich hasse dieses Thema, weil Vater ganz allein die Schuld dafür trägt, dass Eomma uns verlassen hat und wir alleine aufwachsen mussten. Als Kind hatte ich immer nachts geheult, da ich sie total vermisste und mich ohne sie so einsam fühlte. Ich ging dann immer zu Jin ins Zimmer und schlief bei ihm. Er hatte in den ersten Monaten jedes Mal mit mir geweint, aber irgendwann hörte er damit auf und wir haben dann nie wieder ein Wort über Eommas Verschwinden verloren.

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Ich schreibe gerade vor, wundert euch nicht, wenn nichts kommt. Eine Freundin *hust* @Aditaes *hust* und ich haben mal all meine Ideen und ihre Vermutungen, was noch geschehen wird, auf einen Haufen geschmissen und festgestellt, dass diese Geschichte noch sehr viele Kapitel haben wird. Yaaaaaaayyy xD 

Revenge | TaekookWhere stories live. Discover now