Kapitel 100

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Gegen Mitternacht erwachte ich aus meinem Komatösen Schlaf und stand sofort auf, um Duschen zu gehen. Da wir zu lange gepennt haben und Stella seit einem ganzen Tag eingesperrt ist. Wenn ich Pech habe, hat sie sich die Kehle wund geschrien und dadurch die Aufmerksamkeit der anderen auf sich gezogen. Etwas gestresst verlasse ich die Dusche und wickle mir das saubere Handtuch um die Hüfte, bevor ich zu Areum ins Kinderzimmer gehe und das Licht einschalte, damit sie aufwacht, jedoch schläft diese Frau wie ein Stein in dem kleinen Bett.

Ich laufe zu ihr rüber und bücke mich runter, um an ihrer Schulter zu rütteln. Nach wenigen Sekunden höre ich auf, weil sie sich kein Stück regt. Will sie mich eigentlich verarschen? Wie tief schläft diese Frau? Ich habe verdammt nochmal keine Zeit.

"Hallo, Areum! Wach gefälligst auf, bevor ich dich haue", maule ich sie an und knie mich zu ihr auf den Boden.

"Lass mich in Ruhe", murrt sie verschlafen und dreht sich von mir weg.

Meine Augenbraue zuckt bei ihrer Reaktion und ich packe ihr Kinn und drehe ihren Kopf zu mir. Sie gibt einen wimmernden Laut von sich und öffnet ihre Augen, weil ich ziemlich fest zupacke. Gespielt lächle ich sie an und wünsche ihr einen guten Morgen, während sie mich böse anschaut und mein Handgelenk mit ihrer Hand umschließt, um meine von ihrem Kinn loszureißen.

"Das hat weh getan, du Arschloch", meckert sie mich an.

"Soll ich dir ein Küsschen geben?", frage ich sie mit einer Babystimme und spitze meinen Lippen.

Sie drückt mir ihre Hand ins Gesicht und schiebt mich weg, sodass ich auf den Hintern falle. Lachend stehe ich auf und richte das Handtuch, das fast runtergerutscht wäre. Areum schwingt ihre Beine aus dem Bett und zieht sich an meiner Hand nach oben, die ich ihr hingehalten habe.

"Du scheust dich auch nicht davor, jemanden zu küssen, den du erst seit paar Tagen kennst", meint sie und sieht mich komisch an.

"Bist du nicht die Prostituierte von uns beiden?", meine ich und grinse sie schief an.

"Deswegen ja. Für mich ist das alles nichts Besonderes, aber du bist noch so jung", verdreht sie die Augen genervt.

"Also mir wurde nicht beigebracht, dass Küsse oder Sex irgendwas Wertvolles sind. Keine Ahnung, warum du jetzt so aufgebracht darüber bist. Solange die Person nicht potthässlich ist und ich meinen Spaß habe, ist doch alles okay", erwidere ich und verstehe nicht, warum sie das an die große Glocke hängt.

"Ich kann deine Familie immer weniger leiden. Ich gehe mich umziehen", murrt sie wütend und stampft aus dem Zimmer.

Irritiert bleibe ich im Zimmer stehen und zucke mit den Schultern, bevor ich es auch verlasse und mir aus dem Schlafzimmer neue Kleidung hole, die ich mir auch gleich überziehe. Die T-Shirts von dem Kerl sind zwar breit, aber mich soll es nicht stören. Während Areum sich fertig macht, gehe ich solange in die Küche und suche nach irgendwas Essbarem für Stella.

Ich öffne den Kühlschrank, jedoch befinden sich nur haufenweise Bierflaschen in diesem. Ich bezweifle, dass sie irgendeine Flasche selbst gekauft hat. Da ich keine Lust mehr habe, zu suchen, schließe ich den Kühlschrank wieder und verlasse die Küche. Im Flur treffe ich auf Areum, die aus dem Badezimmer kommt und gebannt auf Stellas Handy in ihrer Hand starrt. Ich beuge mich vor, um herauszufinden, was sie so fasziniert. Keine Sekunde später verdrehe ich die Augen, da ein Bild von Younghyun auf dem Bildschirm zu sehen ist. Anscheinend findet sie ihn attraktiv, sonst würde sie nicht förmlich an dem Bildschirm kleben. Das kommt mir zugute. Areum passt perfekt in meinen Plan rein, sonst hätte ich alles selbst tun müssen. Ich kann sie problemlos ausnutzen, da sie sich ganz bestimmt nicht selbst in Gefahr bringen möchte.

Revenge | TaekookWhere stories live. Discover now