Kapitel 4

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Leise schleichen wir mehrere Meter getrennt voneinander auf unser Haus zu und schauen uns im Wald um, ob sich jemand außerhalb des Hauses befindet. Mein Auto habe ich am Straßenrand, bevor man in den Wald fährt, geparkt und wir sind die restlichen Meter hier her gerannt. Meine Augen wandern zu Hoseok und Namjoon, die schon etwas voraus gelaufen sind und sich unserem Haus langsam nähern. Sie haben ihre Pistolen zu Boden gerichtet und sehen angespannt aus. Bekommen sie nun wirklich Angst, weil jemand in unser Haus eingebrochen ist? Die beiden brechen doch selbst in fremde Häuser ein und wissen, wie sie sich verteidigenkönnen, aber sie bekommen immer noch Angst. Das ist schon wieder zu witzig.

Belustigt schnaufe ich und rege die Aufmerksamkeit von Yoongi an, der mich direkt anstarrt und seine eine Augenbraue fragend hochzieht. Ich winke ab und laufe mit etwas schnelleren Schritten zu unserer Haustür. Hoseok und Namjoon gehen um das Haus, um nach irgendwelchen versteckten Kameras zu suchen. Wir wurden sicherlich von ihnen beobachtet, wenn sie wissen, wann wir nicht Zuhause sind. Yoongi taucht neben mir auf und sieht mich abwartend an, als ich meinen Schlüssel heraushole und die Haustür aufschließe, die wieder abgeschlossen wurde. Ich schwinge die Tür weit auf und laufe entspannt in mein vertrautes Heim, während Yoongi verkrampft seine Pistole hochhält und bereit ist jeden abzuschießen, der uns in die Quere kommt. 

Es herrscht Totenstille im Haus, was ich auch erwartet hatte, da wir alleine schon mit dem Auto zwanzig Minuten zum Waldrand gebraucht haben und den restlichen Weg laufen mussten. Ich schnalze genervt mit der Zunge und drehe mich zu Yoongi um, der auch bemerkt, dass niemand mehr hier ist und dadurch seine Pistole wieder senkt. 

"Such alle Zimmer nach Kameras ab", fordere ich ihn auf und laufe selbst die Treppen nach oben, um unsere Zimmer zu durchsuchen.

Gelangweilt öffne ich Hoseoks Zimmertür und schalte das Licht dort an, bevor ich mich in diesem umschaue. Wo würde ich meine Kameras verstecken, wenn ich jemanden stalken will? Wenn sie eine 360 Grad Kamera haben, dann müsste sie sich irgendwo an der Decke befinden. Mein Blick wandert zu der Deckenlampe über mir, die eigentlich vier Glühbirnen besitzt, aber zwei von den Lampen sind kaputt. Ich mustere die Lampen etwas genauer und sehe in einer der kaputten Glühbirnen ein kleines Viereck versteckt. Augenblicklich grinse ich los und hole meine Pistole aus meiner Hosentasche, um die Kamera einfach runter zu schießen. Leider geht diese dabei auch kaputt, sodass sie in Einzelteile auf den Boden fällt. Ich schaue noch mal durch das Zimmer und ignoriere die Tatsache, dass Hoseok nun ein Loch in der Lampe und in der Decke hat. 

Plötzlich ertönen mehrere Schüsse im Haus und von draußen. Anscheinend haben die anderen auch Kameras gefunden. Mit diesem Gedanken verlasse ich Hoseoks Zimmer und suche in den anderen Zimmer weiter, in denen schließlich auch Kameras installiert worden sind. 

Nach einer halben Stunde treffen die Jungs und ich uns wieder in der Küche und schmeißen die zerstörten Kameras auf den Esstisch. Ich setze mich auf einen Holzstuhl und verschränke die Arme vor der Brust. Die anderen sind total entsetzt und Yoongi teilt uns mit, dass er Kameras in unseren Badezimmern gefunden hat. Die anderen Beiden geben entsetzte Laute von sich, während ich anfange zu lachen. 

"Was gibt es da zu lachen, Tae? Findest du das etwa witzig, dass die uns sogar beim Duschen gefilmt haben?", fragt Hoseok sauer nach. 

"Naja, bei euch dreien haben sie euch nicht nur beim Duschen gefilmt", antworte ich ihm und fange gehässig an zu lachen, als mich alle drei entgeistert anschauen. 

"Wir hassen ihn. Wir sollten ihn einfach im Schlaf umbringen", seufzt Namjoon und bringt mich noch mehr zum Lachen. 

"Du hast recht. Wenn wir ihn töten, dann hätten wir unsere Ruhe", stimmt Yoongi zu und schüttelt den Kopf. 

"Ihr kommt ohne mich nicht aus, meine Süßen. Falls ich mal wirklich sterben sollte, dann wärt ihr in den nächsten Tagen mit mir in der Hölle oder im Gefängnis. Dort würde ich euch als Geist weiter nerven", sage ich ihnen grinsend und sie sehen mich einfach nur an, weil ich Recht habe. 

"Nerv nicht, du Arschloch. Was sollen wir denn nach deiner Meinung nun machen, hm?", möchte Hoseok wissen und scheint etwas angepisst zu sein. 

"Was sollen wir denn schon großartig machen? Wir warten einfach drauf, dass sie bemerken, dass ihre Kameras am Arsch sind und hier her kommen. Jedoch müssten wir uns in einem Zimmer verstecken, damit sie denken, dass wir nicht im Haus sind. Also müsst ihr mein wunderschönes Gesicht noch weitere Stunden ertragen", antworte ich ihm und setze mein schönstes Lächeln auf. 

Abschätzig mustern sie mich und murmeln vor sich hin, dass sie mit den Menschen Mitleid haben, die auf dieses Lächeln hereinfallen und sich dadurch in mich verlieben. Ich bin an keiner Beziehung interessiert, die auf Liebe basiert. Liebe ist für Leute, die schwach sind und nicht alleine überleben können. Sie müssen sich an irgendeinen Menschen binden, der ihre sexuellen Bedürfnisse befriedigt. Sie gaukeln sich selbst vor, dass diese Befriedigung Liebe sein muss. Einfach nur lächerlich und erbärmlich. 

Revenge | TaekookWhere stories live. Discover now