Kapitel 64

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Jungkooks Sicht:

Vollkommen entspannt sitze ich zwischen Giuseppe und Daehyun, die mich immer wieder völlig verängstigt anschauen und ihren Schweiß mit ihren Händen auf dem ganzen Tisch verteilen. Sie haben wohl nicht erwartet, dass sie mich jemals wieder sehen würden. Jedenfalls ist das sehr gut für mich, weil ich mir Janes Geld zurückholen werde und sie nicht mal suchen brauchte.

"Was macht ihr eigentlich hier, Jungs? Gibt es etwa, was zu feiern?", frage ich Daehyun und lächle ihn an. 

"Nein, es gibt nichts zu feiern. Wir wollten nur ein paar Cocktails mit den Mädels trinken", murmelt Daehyun eingeschüchtert und sieht mir nicht mal ins Gesicht. 

"Sei doch nicht so Bescheiden, Daehyun! Er hat uns erzählt, dass er eine Ausbildung bei der Polizei macht und bei einem Einsatz schoss ihm ein Gangster ins Bein!", schaltet sich die eine Tusse mit den braunen Haaren ein und ist total aufgeregt. 

Das Grinsen auf meinem Gesicht wird noch breiter und ich fange nach wenigen Sekunden an zu lachen. Die zwei Mädchen schauen mich irritiert an, während die Jungs beschämt ihre Gesichter hinter ihren Händen verstecken. Ich halte mir eine Hand vor den Mund und versuche mich irgendwie einzukriegen, aber es viel zu witzig, dass die Beiden so verzweifelt sind und Frauen wirklich anlügen müssen, um überhaupt eine Chance bei ihnen zu bekommen. 

"Daehyun, du warst schon immer ein richtig witziger Kerl. Aber das geht schon zu weit. Du machst keine Ausbildung bei der Polizei, sondern versuchst Rapper oder sowas zu werden. Ihr müsst wissen, dass er grottenschlecht ist und kein Produzent mit ihm zusammen arbeiten will", verrate ich ihn natürlich und sehe auch schon die mir erwünschte Reaktion von den zwei Mädchen. 

"Ist das euer ernst? Ihr habt uns angelogen? Wie tief muss man bitte sinken? Steckt euch die Cocktails in die Ärsche. Wir gehen jetzt", gibt die Blondine entsetzt von sich und steht ruckartig auf, um einen dramatischen Abgang hinzulegen. 

Ihr Freundin folgt ihr schnell und die zwei idioten neben mir, trauen sich gar nicht mehr etwas zu sagen, sondern starren einfach nur auf den Tisch. Ich sollte Taehyung auch mal so einen dramatischen Abgang bieten. Dann kann er meinen wunderschönen Arsch betrachten. Als die Beiden endgültig die Bar verlassen, widme ich mich wieder den Bastarden und greife nach dem Getränk von der Blondine, um davon zu trinken, jedoch stoppe ich mich selbst und und tausche einfach die Cocktails von den Frauen mit denen von den Idioten aus. So wie ich mir auch schon gedacht habe, weiten sie ihre Augen ein kleines Stück und tauschen für eine Bruchsekunde Blicke aus. 

"Anscheinend haben sie kein Schluck davon getrunken, wenn ich so fruchtige Pampe mögen würde, hätte ich auch probiert, aber ich bleibe lieber bei Whiskey", meine ich und ziehe ihre zwei Gläser an mich, um sie hintereinander runter zu kippen, damit ihnen ja keine andere Möglichkeit bleibt. 

In meinem Hals fängt es zu brennen, doch ich verziehe keine einzige Miene und sehe sie vollkommen ernst an. Daehyun schluckt nervös seine Spucke runter und presst die Lippen zusammen. 

"Lieber nicht, wir mögen auch keine Cocktails. Wir würden jetzt auch gehen", lügt mir Giuseppe einfach so ins Gesicht und macht Anstalten aufzustehen, was mich wütend macht.

"Nein! Bleibt gefälligst auf euren hässlichen Ärschen sitzen und trinkt diese beschissen Cocktails", befehle ich ihnen knurrend und schlage fest auf den armen Tisch, der meine Wut zu spüren bekommt. 

Giuseppe lässt sich ruckartig auf seinen Arsch fallen und sieht zu Daehyun, der nur zitternd neben mir sitzt und immer noch auf den Tisch starrt. Zögerlich nehmen sie dann die Cocktails in die Hand und beginnen zu trinken, während ich zufrieden schmunzle. Mein Blick wandert zu Taehyung, der gerade irgendwelche Cocktails mixt, aber mich ständig im Auge behält. Idiot. 

"Na, schmeckt es Daehyun? Welche Drogen habt ihr jetzt in euch?", frage ich erst Daehyun und dann auch Giuseppe, als sie die Gläser leer getrunken haben. 

"Können wir jetzt gehen?", stellt Daehyun mir nur eine Gegenfrage und schaut mich schon wieder nicht an. 

"Wo denkst du denn hin? Ich will erstmal Janes Geld zurück. Schadensgeld.. Willst du mich eigentlich komplett verarschen, du Hurensohn? Das ist ihr hart verdientes Geld gewesen, was sie dir gegeben hat. Du hättest lieber das Schadensgeld von mir nehmen sollen. Ich hätte es dir wie Sand hinterher geworfen, aber so hast du mich als Feind gewonnen. Ist das nicht schön?", antworte ich und lache am Ende etwas, bevor ich meinen Arm um seine Schulter lege. 

"Ich habe das Geld nicht mehr", flüstert er plötzlich vor sich hin und lässt mein Gesicht verkrampfen. 

Wie bitte? Er hat das Geld nicht mehr? Ich drehe meinen Kopf in Giuseppes Richtung und der nickt zur Bestätigung. In all den Jahren, die ich auf dieser Erde lebe, habe ich noch nie so dumme und naive Idioten wie die Beiden gesehen. 

"Brieftaschen her, ich will das mit meinen eigenen Augen sehen", fordere ich sie genervt auf und ziehe meinen Arm von Daehyuns Schulter zurück, um meine Hände auszustrecken. 

Hektisch packen sie ihre Brieftaschen raus und legen sie mir in die Handflächen. Ich öffne zuerst Daehyuns und mir kommen sofort irgendwelche Pillen entgegen. Angepisst sehe ich den Blonden an, der meinen Blicken ausweicht. Ekelhafter Hurensohn. Danach nehme ich Giuseppes Brieftasche in der Hand bei dem auch nur Pillen drin sind. 

"Ihr seid widerlich. Naja, das geht mich ja nichts an oder? Ich finde euch sowieso einfach nur abstoßend. Aber wir haben ein Problem.. Wenn ihr kein Geld habt, dann spielen wir halt fangen. Ich gebe euch jetzt fünf Minuten Vorsprung um abzuhauen, aber wenn diese fünf Minuten vorbei sind, dann geht das Spiel los. Lasst euch bloß nicht von mir fangen, weil dann alles mit euch machen werde, was ich will", sage ich ihnen und stecke mir seufzend die Brieftaschen in die Hosentaschen. 

Die zwei Dummköpfe regen sich kein Stück, sondern schauen mich nur mit weit aufgerissen Augen an und fragen sich wohl, ob ich das ernst meine. Ich schaue abwechselnd zu ihnen, bis ich dann auf die Uhr von Giuseppe tippe. 

"Eure Uhr tickt, meine Schweinchen", grinse ich ihn an. 

Danach springen sie wie von der Tarantel gestochen los und stolpern aus der Bar, während ich meine eigene Brieftasche heraushole und ein paar Scheine auf den Tisch lege. Daehyun wird mit seinen Krücken nicht sehr weit kommen, aber das braucht er auch gar nicht. Er wird sowieso irgendwann von mir umgebracht werden, ob heute oder morgen ist auch egal.

Revenge | TaekookWhere stories live. Discover now