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(Bild: dollskill)

"Gott, du siehst bezaubernd aus!", sagte ich zu Caroline, die mich zum Ball der Mikaelsons abholte. Sie trug ein hellblaues, langes Kleid, das wie für sie geschaffen zu sein schien.
Heute Vormittag hatten meine Mutter und ich ebenfalls eine Einladung erhalten, doch meine Mutter hatte beschlossen schon früher zu den Mikaelsons zu gehen, da sie als Bürgermeisterin einen guten Eindruck hinterlassen wollte.
Anstatt sich zu freuen verdrehte Caroline die Augen und fuhr los.
"Ich habe es nicht selbst gekauft. Ich habe es geschenkt bekommen. Gegen meinen Willen."
Verwirrt blickte ich sie an. 
"Von wem?"
Sie seufzte. "Klaus Mikaelson. Ich kann es nicht fassen, dass ich tatsächlich zu dem Ball gehe und dann auch noch dieses bescheuerte Kleid trage, dass er mir geschenkt hat!"
Ich musste ein Grinsen unterdrücken. Irgendwie war es schön, wenn Caroline sich über so etwas Belangloses aufregte. Es gab mir ein Gefühl von Normalität, das ich sonst nicht so häufig zu spüren bekam.

"Bree, da bist du ja endlich!", fuhr meine Mutter mich zur Begrüßung an. 
Ich nahm mir ein Glas Sekt und stellte mich zu ihr und Damon, scheinbar hatten sie sich gerade unterhalten bis ich gekommen war.
Missbilligend musterte sie mein Kleid. Ich musste zugeben, ich fühlte mich etwas underdressed, wenn ich sah, wie die anderen Damen sich angezogen hatten. Umwerfende Ballkleider und hochgestecktes oder schön frisiertes Haar. Abgesehen von dem Kleid trug ich schwarze High-Heels, eine kleine Handtasche und stärkeres Makeup als sonst. Zur Abwechslung hatte ich meine Vielzahl an Ketten abgelegt und trug nur eine einzige, deren Edelstein farblich zu meinem Kleid passte.
"Hättest du nicht etwas... Festlicheres anziehen können?" Sie wirkte genervt.
"Tut mir leid", sagte ich, doch bevor sie mir antworten konnte, wurde sie von jemand anderem in ein Gespräch verwickelt.
Damon sah mich belustigt an. "Im Ernst, wofür gibst du dein Geld aus, wenn nicht für schöne Ballkleider?", fragte er sarkastisch.
Ich verdrehte die Augen.
"Drogen, was denn sonst?" In meiner Stimme schwang ein ironischer Unterton mit, doch uns war beiden klar, dass in meiner Aussage mehr Wahrheit steckte, als meiner Mutter lieb gewesen wäre.
"Natürlich...", murmelte Damon und nahm einen großen Schluck aus seinem Sektglas. Ich tat es ihm gleich.

"Mrs Lockwood, wir wurden uns noch gar nicht vorgestellt." 
Ich blickte auf. Das konnte nicht wahr sein. Vor meiner Mutter stand der Mann, der mich gestern vor dem betrunkenen Vampir aus dem Grill gerettet hatte. Er nahm ihre Hand, platzierte einen Kuss auf ihrem Handrücken und lächelte höflich.
"Kol Mikaelson." Mikaelson? Er war also einer der Urvampire... Und er dachte ich würde mich nicht mehr an ihn erinnern.
"Danke, Mr Mikaelson, ich hoffe es gefällt Ihnen in Mystic Falls", antwortete meine Mutter mit einem gespielten Lächeln auf den Lippen.
"Das ist meine Tochter Bree", fügte sie hinzu und band mich so in die Unterhaltung ein.
Kol lächelte mich verschmitzt an. 
"Wie schön, dich kennen zu lernen, Bree." Ich lächelte nur zurück und er wandte sich wieder meiner Mutter zu.
"Ich hoffe ihre Stadt wird uns mit derselben Freude empfangen wie wir sie", er warf mir einen kurzen Blick zu, "und ihre Bewohner."

Die meisten Menschen waren in irgendwelche Unterhaltungen eingebunden und schienen beschäftigt zu sein, während ich mein leeres Glas abstellte und mir ein neues holte. 
Ständig sah ich Damon, Stefan und Elena irgendwo herumlaufen und sich hektisch unterhalten. Ich hatte nur am Rande mitbekommen, dass sie Klaus tot sehen wollten und an diesem Abend vorhatten, Esther in diesen Plan mit einzubeziehen. Aber was genau vor sich ging war mir nicht klar.
Also stand ich einfach da. Etwas entfernt von mir standen Kol und seine Schwester Rebekah. Sie hatte ich zuvor schon einige Male gesehen, genau wie ihren Bruder Klaus. Er war verantwortlich dafür, dass Tyler Mystic Falls verlassen hatte.

"Seit wann lässt du dich auf Sterbliche ein, Bekah? Das zeugt von Schwäche", hörte ich Kol zu seiner Schwester sagen. Ich wurde hellhörig. Sie mussten von Matt reden, Rebekah hatte vorhin mit ihm getanzt und soweit ich wusste war sie auch diejenige, die ihn zu dem Ball eingeladen hatte.
"Ich lasse mich nicht auf ihn ein. Ich töte ihn. Er ist ein Freund von Elena und wenn er stirbt, leidet sie", antwortete sie kühl. Ich hasste diese Spielchen unter den Übernatürlichen. Ständig schwebte wegen dummer Rachsucht das Leben mindestens einer Person in Gefahr.
"Aber wenn ich das tue fange ich mir wieder Ärger von unseren Geschwistern und nicht zuletzt unserer Mutter ein. Also dachte ich, du möchtest deiner Schwester vielleicht helfen", fügte sie hinzu und lächelte.
"Und so Mutters Regeln mit Füßen treten?" Kols ernste Miene hellte sich etwas auf und ein schadenfrohes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. "Bin dabei."

Ich hätte gerne weiter zugehört, doch in diesem Augenblick klingelte mein Handy.
Als ich auf das Display blickte erschrak ich beinahe und nahm ab.
"Tyler?" Ich hatte seit Wochen nichts von meinem Bruder gehört.
"Du musst sie aufhalten, Bree", sagte er, ohne mich überhaupt zu begrüßen.
"Was?" Ich war verwirrt. "Wen wovon aufhalten, Ty?"
"Hör zu, ich weiß, dass die anderen einen Plan haben Klaus zu töten", begann er. Auch wenn wir nur telefonierten merkte ich, wie gestresst er war.
"Aber wenn sie das tun wird jeder von Klaus geschaffene Vampir und Hybrid sterben. Ich weiß nicht, wie lange das Band zwischen ihm und mir noch bestehen wird. Und außerdem haben wir keine Ahnung, von wem die anderen verwandelt wurden und zu wessen Blutlinie sie gehören."
Na toll. Das konnte ja lustig werden.

Hey:)
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch, ich würde mich sehr über Feedback oder Verbesserungsvorschläge freuen(:
Habt noch einen schönen Abend/Tag!

Breathe - Kol MikaelsonWhere stories live. Discover now