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Zwei Jahre später

Mühelos brach ich auch dem letzten Vampir das Genick.
Sieben Stück.
Sieben Vampire hatte Klaus mich umbringen lassen.
Seine Schwester Freya brauchte die dabei frei werdende Energie für einen mächtigen Zauber, aber um ehrlich zu sein war mir das ziemlich egal.
Ich tat, was Klaus mir sagte. Er sollte schließlich weiterhin denken, ich wäre an ihn gebunden.
Davon, dass ich die Erschaffungsbindung bereits vor einem Monat gebrochen hatte, hatte er keine Ahnung.

Ich seufzte, als ich die vielen Leichen vor mir sah. 
Mir war nicht gerade danach, schon wieder ein Massengrab im Wald zu schaufeln, doch eine andere Wahl hatte ich wohl kaum.
Wie oft ich das inzwischen getan hatte, konnte ich fast nicht mehr zählen.
Seit ich vor zwei Jahren mit den Mikaelsons nach New Orleans gezogen war, machte ich die Drecksarbeit für Klaus.
Da ich ein Hybrid war, war ich den meisten Vampiren überlegen, was mich für Klaus ziemlich zuverlässig machte; wenn er wollte, dass jemand starb, tat er das in der Regel auch.

Im Moment wünschte ich mir, ich müsste nicht mehr vortäuschen, ich wäre immer noch an Klaus gebunden, da ich wirklich keine Lust hatte, mein neues Kleid schmutzig zu machen, doch eine andere Wahl blieb mir wohl kaum. 
Dass ich die Erschaffungsbindung nicht schon viel früher hatte brechen können lag daran, dass ich ständig hier war.
Andauernd war ich in der Stadt (in der ich mich nicht mal eben in eine unkontrollierbare Bestie verwandeln konnte) oder erledigte etwas für Klaus, weswegen wenig Zeit und Raum für mich geblieben war, die Verwandlung durchzuführen.
Wann immer ich Zeit gehabt hatte, war ich so unbemerkt wie möglich aus der Stadt gegangen, um mich zu verwandeln. Immer und immer wieder.
Allerdings hatte ich diese Gelegenheit viel zu selten gehabt, weswegen es mich so viel Zeit gekostet hatte, die Bindung zu Klaus zu brechen.
Aber jetzt war sie verschwunden.
Und heute Nacht würde ich Kol zurück holen.

-

"Du hast Dreck unter den Fingernägeln", bemerkte Rebekah, als ich mich gerade zu ihr in eine Bar gesellte und mir einen Drink bestellte.
"Oh", bemerkte ich und sah meine Hände an. "Ich musste ein paar Leichen vergraben."
"Nik ist lächerlich", murmelte sie und nahm einen Schluck von ihrem Drink. Was Kol anging, schien sie nicht ganz Klaus' Meinung zu sein. Außerdem gefiel es ihr nicht, dass ihr Bruder mich als sein kleines Schoßhündchen hielt, da sie scheinbar eine Art Sympathie für mich entwickelt hatte. Ich mochte sie ebenfalls, denn nach einiger Zeit hatte ich den weichen Kern unter ihrer harten Schale kennen lernen dürfen.

"Es ist schon in Ordnung", sagte ich und trank etwas.
"Du warst so süß und jetzt hat mein Bruder einen Serienkiller aus dir gemacht!", widersprach sie mir aufgebracht
Ich musste lachen. 
"Immerhin einen guten Serienkiller."

Den Rest des Abends verbrachte ich mit Rebekah in der Bar. 
In den letzten beiden Jahren waren wir irgendwie Freundinnen geworden und ich war um ehrlich zu sein ziemlich froh darüber.
Ansonsten hätte ich meine Zeit hier damit verbracht Klaus' Drecksarbeit zu erledigen und Kol zu vermissen.
Letztes wäre das größere Problem gewesen. Trotz unserer letzten, nicht gerade schönen, gemeinsamen Momente vermisste ich ihn.
Selbst wenn ich zwei Jahre mit ihm als Ripper hätte leben müssen, hätte ich ihn vermutlich nicht aufgegeben.

Gegen zwei Uhr wurde eines von meinen und Rebekahs Gesprächen unterbrochen, da mein Handy klingelte.
Klaus, natürlich. Inzwischen war mir klar, dass es nichts gutes zu bedeuten hatte, wenn er mich um spät abends in einer Bar anrief.
"Klaus?"
"Du hast die Vampire getötet?", fragte er.
"Ja", antwortete ich. "Wieso?"
"Ich brauche deine Hilfe", fuhr er fort. Rebekah, die dank ihrem guten Gehör das Gespräch mitverfolgen konnte, verdrehte genervt die Augen und trank einen großen Schluck Scotch.
"Wobei?", erwiderte ich trocken. 
"Ein Vampir ist auf dem Weg in die Stadt. Er war ein Freund von dem Werwolf, den du letzte Woche getötet hast. Er wird nur Probleme bereiten, also wäre ich dir sehr verbunden, wenn du ihn beseitigst." 
"Mit Vergnügen doch", antwortete ich zynisch.
"Danke dir, Liebes", sagte er und legte auf.

"Es ist die eine Sache, dass Nik dir diese Sachen aufträgt, aber eine andere, dass er mir meine Trink-Freundin wegnimmt!", beklagte Rebekah sich und ich lachte leise.
"Tut mir leid, ich muss dann wohl los", sagte ich und leerte meinen Drink.
Dann stand ich auf und verließ die Bar.
Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen.
Dieser Vampir durfte Klaus ruhig Schwierigkeiten bereiten.
Ich machte mich auf den Weg zu einer Lagerhalle am Stadtrand, in der Klaus einige Dinge aufbewahrte, eingeschlossen den Sarg seines Bruders.
Ich würde mich bestimmt nicht um Klaus' Vampir kümmern.
Ich würde Kol zurück holen.

Hey, 
ich hoffe euch gefällt das Kapitel (:
Würde mich wie immer sehr über Feedback freuen <3

Breathe - Kol MikaelsonWhere stories live. Discover now