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Als ich nach Hause kam hatte ich die Tränen weggewischt, auch wenn mir zum Heulen zu mute war.
Ich hatte nicht einmal mehr Kol.
Schon vor ein paar Tagen, als er zum Ripper geworden war, hatte ich mich allein gefühlt. Fast, als hätte ich ihn verloren, aber immerhin nur fast.
Jetzt wusste ich, dass ich ihn verloren hatte.

"Hey Schwesterchen."
Das konnte doch jetzt nicht wahr sein.
Ich blickte auf. Tyler kam gerade die Treppe herunter.
"Tyler?", fragte ich verwirrt.
"Tut mir leid, dass ich gegangen bin", sagte er, als er vor mir stand.
"Ich war einfach... Ich war nach Moms Tod nicht ich selbst und ich hätte für dich da sein sollen, aber-"
Ich unterbrach ihn, indem ich ihn in eine feste Umarmung zog.
"Okay, dass du mir so schnell vergibst hätte ich nicht gedachte", murmelte er überrascht, erwiderte meine Umarmung aber.
Als ich mich von ihm löste sah er mich an.
"Was ist mit dir passiert?", fragte er und runzelte die Stirn, als er das Blut und das Loch in meinem Kleid sah.
Ich seufzte.
"Das ist eine lange Geschichte. Hat Klaus dir erlaubt, länger hier zu bleiben?", fragte ich und er schüttelte den Kopf.
"Er weiß nicht einmal, dass ich hier bin. Ich wollte nur wenigstens für einen Tag nach Hause."
Wieder blickte er auf das Blut, das an meinem Kleid und an meiner Haut klebte.
"Du siehst wirklich schrecklich aus. Was ist passiert?"
Ich lächelte schwach.
"Lass uns etwas trinken. Dann erzähle ich dir alles."

-

Nachdem ich Tyler alles erzählt hatte, hatte er versprochen, mir beim Brechen der Erschaffungsbindung zu helfen.
Er konnte zwar nicht lange hier bleiben, doch morgen würde er sich mit mir gemeinsam verwandeln.
Der Schlüssel zum Brechen des Bandes war simpel wie grausam; Ich musste mich so häufig in einen Werwolf verwandeln, bis ich es mühelos schaffte und mir die Schmerzen nichts mehr ausmachten.
Bis dahin musste ich diese Qualen gefühlt endlose Male durchleben.
Allerdings hatte ich eine Motivation, und die bestand darin Kol nicht Jahrhunderte lang in diesem Sarg verrotten zu lassen, in den Klaus ihn gesperrt hatte.

Mein Bruder war am selben Abend noch gegangen, um Matt zu besuchen.
Ich hatte mich gerade aus dem kaputten Kleid geschält und mir bequeme Klamotten angezogen, als es an der Tür klingelte.
Überrascht ging ich nach unten und öffnete sie.

"Gott, es tut mir so leid, Bree!", begrüßte Caroline mich und fiel mir um den Hals.
Auch wenn ich normalerweise vor so überrumpelnden Umarmungen zurückschreckte, tat es gerade gut.
Ich hatte das Gefühl gehabt, ohne Kol komplett allein zu sein, doch sie zeigte mir gerade, dass das nicht der Fall war und dieses Wissen half mir immerhin ein wenig.
"Ich habe Klaus gesagt, was für ein Arschloch er ist, aber irgendwie-"
"Es ist egal, Caroline, wirklich", sagte ich. Der Letzte über den ich jetzt reden wollte, war Klaus Mikaelson.
"Auch gut", seufzte sie und griff in ihre Tasche.
"Ich habe eine Flasche Wodka und Eiscreme dabei. Du kannst das alles entweder allein vernichten oder wir schauen uns einen Film an, weinen und füllen deine innere Leere mit Zucker und Alkohol."
Ich lachte leise. Ich war wirklich verdammt dankbar dafür, dass sie hergekommen war.
"Welchen Film sehen wir uns an?"

Hey(:
Ich weiß, der Teil ist ziemlich kurz, aber was ich sonst an Handlung geplant habe will ich nicht in dieses Kapitel reinquetschen haha

Breathe - Kol MikaelsonWhere stories live. Discover now