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"Noch einen bitte, Matt", sagte ich und schob mein leeres Scotch-Glas über den Tresen.
Er seufzte. "Schon wieder, Bree? Das ist dein drittes Glas."
Ich sah ihn vielsagend an. Er kannte mich und da er hier arbeitete kannte er auch meine Trink-Gewohnheiten.
"Na schön." Er verdrehte die Augen und stellte mir noch einen Scotch auf Eis hin.
"Danke."
Ich vertrug etwas zu viel Alkohol, weswegen ich nur so etwas ähnliches wie Leichtigkeit in der Brust spürte. Vor Mom hätte ich noch vortäuschen können, ich wäre nüchtern.

"Hast du von den Morden gehört?", fragte Matt dann. Es schien nicht viel los zu sein, weswegen er Zeit hatte sich kurz mit mir zu unterhalten. 
Ich runzelte die Stirn. "Was für Morde?"
"Es wurden einige Mitglieder von Gründerfamilien umgebracht. Niemand weiß, wer es war."
Ich nahm einen Schluck von meinem Scotch und genoss für einen kurzen Augenblick das angenehme Brennen in meiner Kehle.
"Gibt es irgendwelche Vermutungen? Ich meine, wissen die anderen etwas?"
Matt zuckte mit den Schultern und beugte sich dann leicht vor, bevor er weitersprach.
"Nicht wirklich, aber die Morde haben erst begonnen, seit einige gewisse Vampire in die Stadt gekommen ist..."

"Aber, aber, beschuldigen wir doch nicht gleich die neue Familie in der Stadt, nur weil ihr einen Mörder nicht zu fassen kriegt", mischte sich plötzlich jemand in unser Gespräch ein.
Ich hob den Blick und sah Klaus und Kol Mikaelson, die wohl eben die Bar betreten hatten und es für eine gute Idee hielten, sich direkt neben mir am Tresen niederzulassen.
"Etwas Spekulation wird ja wohl erlaubt sein", erwiderte ich und trank einen Schluck.
Matt erwiderte nichts, sondern entfernte sich, um ein paar Gäste zu bedienen.
Klaus schenkte mir ein freundliches Lächeln, von dem ich wusste, dass es aufgesetzt war.
"Du bist Tylers kleine Schwester, nicht wahr?", fragte er, woraufhin ich nickte.
"Bree. Und sie sind?", fragte ich mit leichtem Sarkasmus in der Stimme, da es offensichtlich war, dass ich wusste, wer mir gegenüber saß.
Klaus lachte und Kol grinste mich an.
"Ich hatte doch gesagt, sie würde dir gefallen", warf Kol ein. Das hatte er seinem Bruder über mich gesagt? Interessant.
"Wie geht es deinem Bruder? Dafür dass ich ihn erschaffen habe, weiß ich ziemlich wenig von ihm."
"Ich wüsste nicht, was sie das angeht, Klaus", sagte ich. "Fragen sie ihn doch einfach selbst. Ich weiß nicht, wo er ist."
Klaus seufzte. "Schade. Aber danke dir."
Die beiden standen auf, um sich zu zweit an einen Tisch zu setzten. Na endlich.

Mein Glück hielt allerdings gerade einmal zwanzig Minuten an.
"Was willst du, Kol?", fragte ich und drehte mich um. Der Urvampir hatte sich mit seinem Getränk neben mich gesetzt und schmunzelte.
"Mein Bruder ist deiner Freundin Caroline nach draußen gefolgt, also dachte ich, ich leiste dir etwas Gesellschaft."
Ich erwiderte nichts und bestellte bei Matt einen neuen Drink, der mich vorwurfsvoll ansah, mir allerdings Scotch nachschenkte.
"Für mich auch", meinte Kol und hielt sein Glas hin. 
"Du hast seine Freunde gestern davon abgehalten uns zu töten", sagte er dann und trank.
"Ich habe das nicht für euch getan, sondern für meinen Bruder und meine Freunde", antwortete ich kühl.
Kol grinste. "Natürlich. Deine Freunde."
Giftig sah ich ihn an. "Außerdem habe ich im Gegensatz zu dir keine Freude an Massakern."
"Trotzdem solltest du nicht als Mensch nachts unbewaffnet durch diese Stadt laufen, vor allem nicht wenn ein Mörder unterwegs ist, der Gründerfamilienmitglieder tötet." 
Genervt verdrehte ich die Augen. Natürlich musste er damit ankommen, womit auch sonst?
"Wer sagt denn dass ich unbewaffnet bin?", fragte ich und trank. Langsam spürte ich mehr vom Alkohol als vor einer halben Stunde noch, allerdings nicht so, dass es unangenehm war.
Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf Kols Lippen.
"Du gefällst mir immer besser, Bree Lockwood."

Ein relativ kurzer Teil, aber ich hoffe er gefällt euch trotzdem(:
Lasst gerne Feedback da <3

Breathe - Kol MikaelsonWhere stories live. Discover now