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Ich blinzelte.
Die Sonne, die durch Kols Balkontüre schien weckte mich und ich kniff die Augen zusammen.
Moment. Durch Kols Balkontüre.
Langsam drehte ich mich um.
Kol Mikaelson lag schlafend neben mir.
Oh Gott, was hatte ich getan?
Die (zugegebenermaßen mehr als schönen) Erinnerungen der letzten Nacht schossen mir nach und nach durch den Kopf.

Okay, ich musste nach Hause.
Ich warf einen Blick unter die Decke. Ich war nackt, natürlich, und nachdem ich mich kurz umgesehen hatte bemerkte ich, dass meine Klamotten neben dem Bett auf dem Boden verteilt herum lagen.
So leise es ging schlug ich die Decke zur Seite und stand auf, um mich nach und nach anzuziehen.

Abgesehen von meiner Strumpfhose fand ich alles, aber abgesehen davon, dass mir in Shorts vermutlich kalt sein würde, brauchte ich sie auch nicht wirklich. Zumindest nicht so dringend, dass ich es riskieren würde, Kol bei der Suche danach aufzuwecken.
Leise nahm ich meine Schuhe vom Boden, griff nach meiner Jacke und schlich aus dem Zimmer.
Ich schloss die Tür so behutsam wie nur irgendwie möglich, da ich nicht wollte, dass Kols Urvampirgehör mir einen Strich durch die Rechnung machte.

"Bree?!"
ich drehte mich überrascht um und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
Caroline stand am anderen Ende des Flurs, eine weiße Decke um den Körper gewickelt.
Ihr Haar war zerzaust und ihr Makeup hatte definitiv schon bessere Zeiten gesehen.
"Sehr lustig", erwiderte sie und verdrehte die Augen. "Du hast mit Kol geschlafen?!"
Ihre Stimme klang fast schon vorwurfsvoll.
"Immerhin habe ich meine eigenen Klamotten an!"
Ich musste schmunzeln, da mir in diesem Moment auffiel, dass sie genau dasselbe zu mir gesagt hatte, als ich sie aus Tylers Zimmer hatte kommen sehen.

Sie seufzte, doch dann weiteten sich ihre Augen ein wenig, als ihr Blick auf eine ganz bestimmte Stelle an meinem Hals fiel. Automatisch legte ich meine Hand auf die Bisswunde an meinem Hals, die dank Kols Selbstbeherrschung nur aus zwei kleinen Wunden bestand. 
"Du versautes, kleines Biest!", stieß Caroline hervor, konnte ein Lachen jedoch nicht unterdrücken. Ich verdrehte unterdessen die Augen.

"Bitte, Care, ich stehe nicht mit einer Bettdecke bekleidet im Flur eines fremden Hauses", erwiderte ich. 
"Das hat damit überhaupt nichts zu tun!", sagte sie, schien sich dann ihrer misslichen Lage wieder bewusst zu werden. "Hör zu, ich brauche"-
Sie verstummte, als eine weitere Tür sich öffnete.
Das konnte einfach nicht wahr sein.

"Stefan?", entfuhr es Caroline und mir gleichzeitig, nachdem er gerade die Tür hinter sich zugezogen hatte.
Als er uns beide sah schien er mindestens genauso überrascht zu sein wie Care und ich.
"Moment, ich träume gerade, oder?"
Caroline verdrehte die Augen.
"Schön wär's."
"Wieso hast du nichts an?", fragte er und hob die Brauen.
"Ich hab' meine Klamotten nicht gefunden, okay? Aber ihr beide dürft nichts sagen, ihr seid nicht besser als ich!", fuhr sie ihn an und ich musste grinsen.
"Wir sind besser als du, im Gegensatz zu dir sind wir vollständig angezogen... Zumindest halbwegs", erwiderte Stefan mit einem Seitenblick auf mich.
"Halt die Klappe. Aber mal im Ernst: Rebekah? Sie ist sowas wie der Teufel!"
Stefan seufzte.
"Na schön, ich höre auf Bemerkungen darüber zu machen, dass du quasi nackt bist und ihr verliert kein Wort über mich und Rebekah", schlug er vor.
"Und was habe ich davon?", fragte ich spielerisch.
"Bree, nicht du auch noch", seufzte er.

"Was für eine Art Party ist das hier?"
Caroline schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief durch, bevor sie sich umdrehte.
"Klaus."
"Guten Morgen, Liebes", begrüßte er sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Er stand im Türrahmen seines Schlafzimmers und schaute kurz zwischen Stefan und mir hin und her, bevor er sich wieder Care zuwandte.
"Ich hatte eigentlich vor, dich zum Frühstück auszuführen."
"Auf Wiedersehen", verabschiedete sich Stefan und war dann plötzlich verwunden. Manchmal wäre ich auch gerne ein Vampir, einfach nur um gehen zu können und es so aussehen zu lassen, als wäre ich vom Erdboden verschluckt worden.
"Nein, danke, ich..."
"Ich habe außerdem deine Kleidung gefunden."
Sie seufzte.
"Na schön."
Ich grinste und wandte mich dann zum Gehen.
"Viel Spaß", sagte ich zum Abschied, woraufhin Care mich nur vorwurfsvoll ansah.
Ich zwinkerte ihr zu, drehte mich um und verließ die Mikaelson-Villa.

Breathe - Kol MikaelsonNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ