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Es stellte sich heraus, dass Kol ein wunderschönes Haus im selben Viertel der Stadt gehörte.
Ich konnte mich dunkel daran erinnern, dass er das schon einmal erwähnt hatte, allerdings hatte ich daran nicht mehr gedacht, als er vorhin meinte, wir würden nach Hause gehen.

"Ich denke die meisten Möbel könnten es vertragen, einmal wieder abgestaubt zu werden", meinte er schmunzelnd und sah mich an. "Aber an sonst lässt es sich wahrscheinlich aushalten."
Ich lachte, während ich im Wohnzimmer das Bücherregal betrachtete.
So viele Bücher hatte ich zuletzt vermutlich bei Stefan und Damon gesehen, und was sie hatten konnte man schon fast als eine halbe Bibliothek bezeichnen.
"Gerade so vielleicht", erwiderte ich, während ich mir die Buchrücken genauer ansah.
Kol hatte wie es aussah viele Bücher über Magie und Grimoirs gesammelt.

"Bree?"
Ich schaute zu ihm und sein Blick traf meinen.
"Danke, dass du mich nicht aufgegeben hättest."
Ich lächelte schwach, während mir warm ums Herz wurde.
"Das könnte ich nie, Kol. Niemals."

-

Am Abend des nächsten Tages war ich mit Kol und seiner Schwester in der Bar verabredet, in der Rebekah und ich fast schon Stammkunden waren.
Da ich allerdings das Gefühl hatte, dass die beiden Geschwister vielleicht noch etwas Zeit für sich wollten, war ich vorher noch in die Bibliothek gegangen.
Früher hatte ich gern gelesen, dieses Hobby allerdings immer mehr aus den Augen verloren, je älter ich geworden war.
Trotzdem fühlte ich mich umgeben von Büchern irgendwie wohl.
Gegen acht Uhr verließ ich das Geschäft allerdings und machte mich auf den Weg zur Bar.
Es dämmerte bereits und meiner Meinung nach war New Orleans um diese Uhrzeit am schönsten.

Ich konnte es immer noch kaum glauben, dass Kol wieder hier war. Jedes Mal wenn ich ihn ansah musste ich mich innerlich vergewissern, dass ich nicht träumte; zwei Jahre lang war mir dieser Augenblick nahezu utopisch vorgekommen und jetzt war er da.
Es war fast intensiver als zu der Zeit, in der-

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich urplötzlich nicht gerade sanft am Handgelenk gepackt und in eine Seitengasse gerissen wurde.
Mein Angreifer umgriff meinen Hals fest mit der Hand und sah mir in die Augen.
In den braunen Augen des Mannes mir gegenüber glänze Zorn, allerdings lächelte er süffisant, vermutlich in dem Glauben mir überlegen zu sein.

"Bree Lockwood, nicht wahr?"
Was? Woher kannte er bitte meinen Namen?
Noch unternahm ich keinen Versuch mich zu wehren, da ich ungern sofort zeigte, dass ich eigentlich um einknicken stärker war als ein gewöhnlicher Vampir, denn so hatte ich immerhin den Überraschungsmoment auf meiner Seite.
"Woher kennen Sie meinen Namen?", fragte ich mit erstickter Stimme, da der Griff um meinen Hals es nicht gerade einfach machte zu atmen.
"Oh, es könnte vielleicht daran liegen, dass du die Liebe meines Lebens getötet hast", erwiderte er zynisch.

Oh nein. Mein Herz wurde etwas schwerer, als mir wieder einmal bewusst wurde, wie vielen Menschen ich durch all die Morde Kummer bereitet hatte.
Für Klaus waren diese Leute nichts als Statisten in seiner eigenen Geschichte, während ich hin und wieder daran dachte, dass sie für viele Menschen wahrscheinlich die ganze Welt bedeutet hatten.
Und vermutlich hatte ich genau so jemanden wieder einmal für Klaus getötet.
Und wieder einmal forderte jemand anders Rache dafür.

Ich verdrängte all die Gedanken, die mir durch den Kopf schossen und setzte eine gelangweilte Miene auf.
"Na schön", seufzte ich und trat dem Vampir dann mit dem Fuß gegen die Brust, sodass er einige Schritte zurück stolperte.
"Du wirst mich töten? Oder foltern? Oder noch besser, du wirst mich leiden lassen, bis ich um einen Tod bitte?", fragte ich sarkastisch. "Überrasch mich."

Für einen Augenblick meinte ich, dass er perplex wirkte, allerdings setzte er sofort wieder ein siegessicheres Lächeln auf.
"Ich denke am ehesten wird letzteres zutreffen", meinte er und kam erneut in Vampirgeschwindigkeit auf mich zu, doch ich war schneller und stieß ihn erneut zurück gegen die Mauer hinter ihm.
Auch wenn es mir gelang, kostete es mich um einiges mehr Kraft als normalerweise. Er musste älter sein, als die Vampire, die ich sonst antraf.

Bevor er die Gelegenheit bekam, mich erneut anzugreifen, stellte sich jemand zwischen uns.
Was tat Klaus hier?
Normalerweise war es ihm egal, ob ich gerade wegen ihm in Lebensgefahr schwebte oder nicht.
"Oh, was für eine Überraschung", säuselte der fremde Vampir und richtete sich auf.
"Hallo Klaus."
Auch wenn er mit dem Rücken zu mir stand, bemerkte ich, dass Klaus angespannt war, als er den Namen den Vampirs aussprach.
"Lucien."

Hey:)
Hatte heute ne kleine Schreibblockade, ich hoffe der Teil ist trotzdem halbwegs was geworden haha

Breathe - Kol MikaelsonDove le storie prendono vita. Scoprilo ora