17.Kapitel

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"Lass das Tuch auf."
"David?"
"Ja, wer sonst."

Mir fiel wieder ein, was er mir gestern angetan hatte.
Warum bin ich so blöd und lass mich hierher zu ihm fahren?

"Geh weg. Lass mich in Ruhe."
"Nein. Lucy, bitte. Es tut mir leid."

Ich sagte keinen Ton mehr.
Es kann sein, dass ich mich vielleicht kindisch verhielt, aber er hatte doch kein Recht mich so zu behandeln.

"Komm mit, ich zeig dir etwas."
"Schon vergessen, ich sehe nichts."

Er hob mich hoch und legte mich mit dem Bauch auf seiner Schulter kopfüber.

"Lass mich sofort runter", sagte ich und trommelte mit meinen Händen, die zu Fäusten geballt waren auf seinem Rücken herum.

"Gleich."

Er lief weiter und ich hörte wie unter seinen Füßen etwas raschelte.
Es hörte sich an wie Blätter.
Und über uns hörte ich Vögel zwitschern.
Also konnten wir so gut wie überall sein.
Als ich das Plätschern von Wasser hörte ließ er mich schließlich herunter.
Er nahm mir vorsichtig das Tuch ab.
Als sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnten, blieb mein Mund offen stehen.

Wir befanden uns auf einer kleinen Lichtung. Auf der sich ein kleiner Wasserfall befand und davor, am Ufer, lag eine Picknickdecke mit einem Korb darauf.
Um die Picknickdecke herum lagen rote Rosenblätter.
David kniete auf der Picknickdecke mit einer roten Rose in der Hand.

"Kannst du mir verzeihen?"

Ich nickte nur und lächelte.
Noch nie hatte jemand so etwas Schönes für mich gemacht.
Er stand auf und lief auf mich zu.
Seine Augen trafen meine.

"Danke, es ist wunderschön."

Ich umarmte ihn.
Er nahm meine Hand und zog mich mit sich zu der Picknickdecke.
Ich setzte mich gegenüber von ihm und er holte Essen und Trinken heraus.

Es gab Obst und Sandwiches, aber auch Schokolade wie Twix zum Beispiel.
Ich liebte Schokolade, wer tat das nicht?
Und dazu Rotwein, also ich hoffte mal, dass das Rotwein war und nicht Blut.
Woher sollte ich auch wissen, wie das abgefüllt in einer Flasche aussah?

"Keine Sorge, das ist Rotwein."
Er holte zwei Gläser heraus und schenkte uns Rotwein ein.
Dann gab er mir ein Glas.

Ich lächelte ihm leicht zu und trank einen Schluck. Der Rotwein schmeckte wirklich gut.
Wir fingen dann an zu Essen und genossen einfach die Stille und das Plätschern des Wasserfalls um uns herum.

Nach dem Essen zog mich David zu sich hoch und lief mit mir zu dem Wasserfall.

"Weißt du jetzt warum du deinen Bikini anziehen solltest."

"Ja klar, weil du mit mir schwimmen gehen willst."

"Ja genau, wir werden jetzt schwimmen gehen."
Ich zog meine Sachen, bis auf den Bikini aus und lief zu David, der schon vor dem kleinen See, der in einem Wasserfall endete stand.

Er trug auch nur noch seine Badeshorts.
Er nahm meine Hand, als ich neben ihm war und zog mich mit sich ins Wasser.
Das Wasser war angenehm kühl auf meiner Haut.
Es hatte die perfekte Badetemperatur.
Wir schwammen bis zu dem Wasserfall.
David konnte hier noch gut stehen, ich nicht mehr, woraufhin ich mich an ihm festhielt.
Ich war direkt vor ihm und das Wasser prasselte auf uns herunter.
Ich konnte seinen Atem an meinem Mund spüren.
Langsam kam er mit seinem Kopf näher.
Seine Lippen waren nur noch Millimeter von meinen entfernt.
Ich schloss meine Augen.
Und dann spürte ich schon seine Lippen auf meinen.
Ich fuhr ihm durch seine Haare und er erwiderte den Kuss.
Er platzierte eine Hand an meiner Hüfte und die andere an meiner Wange.
Mein Bauch fühlte sich an, als würden dort tausend Schmetterlinge herumfliegen und ich wünschte mir dieser Augenblick würde niemals enden.

Entführt von einem VampirWhere stories live. Discover now