4.Kapitel

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Als ich wieder aufwachte lag ich auf einem Doppelbett, in einem mir bisher fremden Raum.
Wo war ich?
Und wie bin ich hierhergekommen?
Was war passiert?
Diese Fragen schwirrten mir in meinem Kopf herum und ich fand keine Antwort darauf.

Ich blickte an mir herunter und stellte erleichtert fest, dass ich immer noch das Kleid von meinem Geburtstag trug.
Er hatte mir nur meine Schuhe und meinen Schmuck ausgezogen.

Was? Stimmt. Jetzt war es mir wieder eingefallen, er hatte mich entführt, dieser Mistkerl und ich dachte noch er wäre nett.
Sehr nett, ich meine war das jetzt die neumodische Art Frauen zu entführen?
Wenn ich ihn sehe würde ich ihn umbringen. Was dachte er sich dabei?

Ich stand langsam auf. Oh Gott, wie lange hatte ich geschlafen? Tage?
Wochen? Meine Beine waren eingeschlafen, nur mit Mühe gelang es mir aufzustehen und ein paar Meter zu laufen.

Ich sah mich im Zimmer um, es war modern eingerichtet und hatte viele Fenster. Fenster ?

Ich rannte zu den Fenstern und versuchte sie aufzumachen, doch natürlich sind sie abgeschlossen.

Ich sah mich weiter im Zimmer um.
Es gab drei Türen.
Ich öffnete die erste und betrat einen begehbaren Kleiderschrank.

Er war sehr groß.
Es gab hier nicht nur Männerkleidung sondern auch Frauenkleidung.

Lebte hier noch eine andere Frau?
Oder wird hier sogar noch eine andere festgehalten?

Ich verließ wieder das Zimmer und öffnete die nächste Tür, es handelte sich um ein Badezimmer mit einer Dusche, in die mindestens 10 Personen reinpassten und eine Badewanne, die mindestens zwei Meter lang war.

Natürlich gab es noch eine Toilette und zwei Waschbecken, über den Waschbecken hing ein Spiegel, indem ich mich jetzt betrachtete.
Ich sah scheiße aus.
Richtig schrecklich.
Wie ein Zombie.
Meine ganze Schminke war verlaufen und ich war richtig blass im Gesicht.
Und außerdem wollte ich erst recht nicht wissen, was für einen fiesen Mundgeruch ich hatte.

Ich entfernte mein Make-up mit Wasser und kämmte mir meine langen Haare mit einer Bürste durch, die neben dem Waschbecken lag.
Ich öffnete einen Schrank und fand sofort was ich suchte, eine noch eingepackte Zahnbürste und Zahnpasta.
Nachdem ich meine Zähne geputzt hatte betrachtete ich mich im Spiegel.
Schon viel besser.
Ich war nicht eitel.
Um Gotteswillen nein, aber wenn es nun mal eine Gelegenheit gab sich etwas besser aussehen zu lassen, dann musste man diese nutzen.
Ich wusste nicht, wann ich das nächste Mal ein Badezimmer sehen werde.

Ich verließ das Badezimmer und versuchte die dritte Tür zu öffnen, doch sie war abgeschlossen.

Ich klopfte wie verrückt gegen die Tür und versuchte die ganze Zeit sie irgendwie zu öffnen, doch es brachte nichts.

"Mach diese Scheiß Tür auf."

Ich stemmte mich dagegen und klopfte, doch niemand öffnete sie. Entweder er wollte mich nicht hören, oder er war nicht da.

Ich ließ mich erschöpft auf das Bett sinken und schloss meine Augen, kurz darauf war ich wieder eingeschlafen.

Als ich wieder wach wurde ,sah ich direkt in blau-grüne Augen.

"Na, auch endlich wach?"
Als ich bemerkte wo ich war und wer neben mir lag, sprang ich schnell vom Bett auf.

Ich ging rückwärts und er kam mir immer näher.
Bis ich schließlich an eine Wand stieß.
Er blieb direkt vor mir stehen und kam mir immer noch näher.

"Warum gehst du von mir weg?", hauchte er in mein Ohr, seine Stimme war tief und rau, was mir eine Gänsehaut bescherte.

Ich sah weg, um nicht in seine blau-grünen Augen zu starren.

"Ich rede mit dir ", sagte er nun lauter und packte mein Kinn und zog es hoch, sodass ich ihn anschauen musste.
Er ließ nicht locker, was mir ein kleines Wimmern entlockte.

"Du hast Angst vor mir, gib es zu."
Er soll damit aufhören, er tat mir weh. Ich war doch eigentlich gar nicht so schüchtern und das werde ich ihm jetzt auch zeigen.
Er dachte, dass ich ein kleines liebes Mädchen war? Falsch gedacht.

Mit selbstbewusster Stimme sagte ich : " Denkst du wirklich ich habe Angst vor dir ? Nein, habe ich nicht. Du machst mir kein bisschen Angst."

Er sah mich geschockt an und diesen Moment nutzte ich aus und trat ihm mit voller Wucht in seine Weichteile.
Er krümmte sich vor Schmerzen und stöhnte schmerzvoll auf.

Ich rannte schnell weg und auf die dritte Tür zu, ich hoffte das sie offen war.
Sie war offen. Erleichtert atmete ich auf und riss schon die Tür auf.

Ich rannte die Treppe herunter und sah schon die Eingangstür. Nur noch ein paar Meter trennten mich vor meiner Freiheit.

Als ich vor der Tür stand atmete ich erst einmal tief ein und aus, um mein schnell schlagendes Herz zu beruhigen.
Dann wollte ich die Tür aufreißen, doch es war zu spät, er hatte mein Handgelenk geschnappt und drehte mich herum, sodass ich dicht an der Tür stand.

"Denkst du wirklich, ich bin so dumm und schließe die Haustür nicht ab ? Das wirst du bereuen so frech zu mir gewesen zu sein."

Entführt von einem VampirWhere stories live. Discover now