31.Kapitel

17K 874 67
                                    

Mittlerweile lag ich in einem Bett, in einem Haus, dass mir bekannt vorkam, ich mich aber an nichts mehr erinnern konnte.

David lag unten auf der Couch.
Von heute auf morgen hatte sich alles verändert.
Ich musste David sehr gemocht haben und er mich auch, was er bestimmt immer noch tut.
Er war so traurig, als er erfahren hatte, dass ich nicht wusste wer er war.
Ich konnte nicht sagen, dass er mir nichts bedeutete, doch ich konnte genauso wenig sagen, dass ich ihn liebte, da ich ihn nicht mehr kannte.
Er ist mir fremd geworden, durch diese ganzen Erinnerungen, die ich vergessen hatte.
Wenn ich meine Erinnerungen nicht mehr zurückbekam, werde ich wahrscheinlich wieder zu meinen Eltern gehen.

Emily vermisst mich bestimmt schon.
Und Mia und Sophia.
Ich lag noch die halbe Nacht wach und dachte über alles nach, bis ich dann endlich in einen traumlosen Schlaf fiel.

Am nächsten Morgen wachte ich erst spät auf und humpelte mit meinen Krücken in die Küche.
David stand vor dem Herd und hatte ein weißes T-Shirt und eine blaue Jogginghose an.

Flashback

David stand vor dem Herd und hatte ein weißes T-Shirt und eine blaue Jogginghosen an.

"Gefällt dir was du siehst."

"Nein."

"Lüg nicht, ich weiß sogar ohne deine Gedanken zu lesen, dass du mich heiß findest. Dass hast du jedenfalls damals im Club gesagt."

Ich spürte wie ich rot wurde.

In diesem Moment drehte sich David um mit Pfannkuchen auf den Teller und trug den Teller ins Esszimmer.

Ich setzte mich auf meinem Stuhl und er setzte sich gegenüber von mir.

Dann holte er zwei Gläser Orangensaft und noch zwei Teller und Besteck.

"Du trinkst Orangensaft?
Kein Blut?"

"Blut brauche ich zwar aber von normalem Essen und Trinken sterbe ich schon nicht keine Sorge."
____________________________________
Was?
Ich hatte gerade wieder eine Erinnerung zurückbekommen, aber sie ergab überhaupt keinen Sinn.
Was sollte das bedeuten?
Erst dieses Gedanken lesen und dann hatte ich ihn ja gefragt, ob er kein Blut trank.
Welcher Mensch trank bitteschön Blut?
Ich jedenfalls nicht.
Sollte ich ihn darauf ansprechen?

" Lucy, alles okay?"
" Jaja, ich habe gerade nur eine sehr verwirrende Erinnerung zurückbekommen."
"Und was für eine?"

"Also du standst da am Herd, wie jetzt und da habe ich dich angeschaut und du hast gesagt, dass du weißt, dass ich dich heiß finde ohne meine Gedanken zu lesen.
Und ich hab dich gefragt, warum du kein Blut trinkst sondern Orangensaft."

" Lucy, ich...."
"Also stimmt es also das du Blut trinkst?"
"Ja."
"Und das mit dem Gedanken lesen?"
"Stimmt auch, aber ich muss dazu jemanden berühren."
"Was bist du? Ein Mensch bist du jedenfalls nicht."
" Versprich mir, dass du nicht davonläufst, sondern hier bei mir bleibst, egal was ich dir jetzt sage."
" Okay."
"Ich bin wirklich kein Mensch, sondern ein Vampir. Aber ich beiße dich nicht oder so. Nicht mehr."
" Was...ich."
"Bitte geh nicht, bitte ich brauche dich."
"Ich kann nicht."
"Warum?"
Er kam langsam auf mich zu und blieb vor mir stehen.
Er nahm meine Hand in seine und hob mein Kinn leicht an, sodass ich ihn anschauen musste.

"Bitte bleib bei mir. Ich tue dir nichts."

Flashback
Ich sah ihn mir genauer an und merkte wer diese Person war, es war David.
Ich biss ihm in seine Hand, doch das stellte sich als ein Fehler heraus er gab mir eine schallende Ohrfeige, sodass mein Kopf nach rechts flog.
Kleine Tränen stahlen sich in meine Augenwinkel.
____________
Er drückte meine Handgelenke stärker zusammen und ich wimmerte auf. Langsam kam er meinem Hals näher und legte seine Lippen darauf. Er begann zu saugen und auf einmal spürte ich etwas Spitzes an meinem Hals. Ich begann zu schreien und trat um mich, doch es brachte nicht viel. Mir stiegen Tränen in die Augen, doch er hörte nicht auf. Langsam wurde mir schwarz vor Augen.
____________________________________

Ich befreite meine Hand aus seiner, schlug seine Hand an meinem Kiefer zurück und ging schnell ein paar Schritte zurück, was mit Krücken leider nicht so gut ging.
Er machte Andeutungen auf mich zuzukommen.

"Bleib sofort da stehen."
"Lucy, bitte was hast du gesehen?"
"Wie du mich geohrfeigt und gebissen hast."
"Lucy...ich kann das alles erklären."
"Nein kannst du nicht. Ich hasse dich.
Ich hasse dich dafür was du mir angetan hast und will dich nie wieder sehen."
"Lucy.."
"Nein."
"Du weißt doch gar nicht wie du von hier wegkommst."
"Glaub mir ich werde einen Weg finden.
Überall ist es besser als bei dir."

Ich ging die Treppe hoch, so schnell es meine Krücken erlaubten, nahm die noch nicht ausgepackte Tasche und zog mir schnell einen Schuh und eine Jacke an.
Dann ging ich in die Küche, packte mir noch zwei Wasserflaschen und ein paar Äpfel ein und ging in den Flur.
David stand vor der Tür.

"Ich lasse dich nicht gehen."
" Du kannst mich nicht dazu zwingen hierzubleiben. Ach Entschuldigung, ich vergaß, das hast du ja schon einmal getan. Und jetzt geh zur Seite."
"Nein, ich lasse dich nicht gehen nicht schon wieder. Ich habe dich schon so oft verloren."

"Du hattest mich nie."
Was?! Fing er da an zu weinen?
Ich hatte noch nie einen Jungen weinen gesehen.
Doch ich musste gehen.
Dann musste ich halt zur Hintertür raus.
Er schaute kurz weg und darauf hatte ich gewartet.
Ich humpelte so schnell ich konnte zur Hintertür, auf der einen Schulter die Tasche und schnappte mir den Schlüssel.
Dann ging ich schnell raus und schloss die Tür ab.
David der das wahrscheinlich erst eben realisiert hatte, klopfte von der anderen Seite gegen die Tür.
Ich musste jetzt gehen.
Ich ging durch die kühle Nacht und achtete nicht darauf wohin ich lief.
Mein Ziel war es weg von ihm zu kommen.
Weit weg.
Doch ob es mir gelang, mich so schnell mit Krücken fortzubewegen, oder ob David mich dank seiner Vampirkräfte einholen werden wird?
Ich wusste  es nicht.
Ich hoffte nicht.

Entführt von einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt