21.Kapitel

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Er befand sich in einer Schockstarre, sodass ich unter seinem Arm hervorkriechen konnte, schnell ins Ankleidezimmer ging und mir für heute ein Outfit raussuchte. Es war ein schlichtes blaues Kleid mit Spitzenmuster.
Ich ging schnell ins Badezimmer und schloss ab. Ich ließ mich langsam die Tür herunter sinken.
Mir war zum Weinen zumute.

Er wusste jetzt, dass ich ihn mochte, bestimmt wird er mich auslachen.
Auf einmal fielen mir wieder seine Worte ein, vor ein paar Tagen.

Wir sind füreinander bestimmt.
Du wirst es bald merken, dass du auf mich geprägt bist, dir bleibt gar nichts anderes übrig.

War ich wirklich auf ihn geprägt, oder wird das noch passieren?

Ich habe es gespürt, als du geboren wurdest. Ich bin sofort zu dir und bin ab diesem Zeitpunkt auch fast immer bei dir gewesen um dich zu beschützen.

Aber wenn ich ihn wirklich mochte, mochte er mich auch?
Oder hatte er das damals nur so behauptet mit dem Prägen und er dann so nett zu mir war, dass ich ihn anfing zu mögen und er mir dann, wenn ich ihn lieben sollte mein Herz brechen zu können?
Doch was brachte ihm das?
War er wirklich so gemein?
Würde er das wirklich tun?
Ich kannte ihn ja nicht.
Ich schluchzte immer heftiger.

"Lucy, mach die Tür auf", sagte David von der anderen Seite der Tür und klopfte gegen sie.

"Geh weg, ich will dich nicht sehen."

Ich hörte dass er sich langsam von der Tür entfernte.
Er hätte, wenn er wollte, einfach die Tür eintreten können, so stark wie er dank seiner Vampirkräfte war.
Doch er wollte mich wahrscheinlich in Ruhe lassen, was ich auch gut fand.

Ich wischte meine Tränen weg und stand langsam auf.
Ich ging duschen und danach putzte ich meine Zähne und bürstete meine Haare.
Dann schminkte ich mich noch dezent und zog das Kleid an.
Ich sah mich im Spiegel an.
Äußerlich mochte ich zwar normal aussehen, doch innerlich war ich am Zerbrechen.
Er konnte mich nicht mögen oder sogar lieben.
Wie dumm war ich eigentlich mich in meinen Entführer zu verlieben?
Ich versuchte zu lächeln, was mir nach einer Zeit auch gelang.

Ich konnte nicht länger hierbleiben, irgendwann wird er noch ganz mein Herz brechen.
Und diesen Schmerz wollte ich nicht noch einmal spüren es war grausam.

Flashback (AN: Für die unter euch, die nicht wissen was das ist, das ist eine Rückblende, so eine Art Erinnerung, was der Person in der Vergangenheit einmal passiert ist.)

Heute war mein Geburtstag, ich bin endlich 16 geworden und gleichzeitig hatten mein Freund Liam und ich heute unser Einjähriges.
Wir waren jetzt schon seit einem Jahr zusammen.
Letztes Jahr an meinem Geburtstag haben wir uns auf dem Spielplatz in einem kleinen Haus zum ersten Mal geküsst und sind dann auch an diesem Tag zusammengekommen.
Ich hab ihn schon immer süß gefunden und von Zeit zu Zeit kamen wir uns immer näher, sodass ich mich in ihn verliebte.
Und ja ich liebte ihn und er mich auch.
Viele sagen zwar, dass man in diesem Alter noch nicht wusste was Liebe war, doch das was Liam und ich hatten fühlte sich so echt und wunderschön an.
Im Moment zog ich mir mein Lieblingskleid an.
Es war mintfarben und hatte einen Herzrückenausschnitt.
Dann schlüpfte ich in meine schwarzen Ballerinas und ging auch schon zu unserem Ort.
Es war für andere zwar nur ein Spielplatz, doch für uns war es der Ort, wo wir uns kennengelernt hatten vor zwei Jahren ungefähr.
Ich bog rechts ab und nun war ich auch schon da.
Ein breites Lächeln erschien auf meinem Gesicht, als ich die Pfeile sah, die auf dem Boden gemalt waren und zu einem kleinen Haus führten unserem kleinen Haus.
Ich ging herein und erstarrte.
Was ich dort sah, ließ mein Herz  aufreißen.
Es war so still.
Herzen brechen leisen.
Doch ich irrte mich nicht, als ich wieder dort hinsah.
Ich spürte langsam die Tränen unaufhaltsam mein Gesicht herunterlaufen.
Mein Freund küsste meine beste Freundin.
Liam küsste Luisa.
Nein, falsch. Mein EXfreund küsste meine ehemalige beste Freundin.
Ich riss meine Kette von meinem Hals, die er mir damals geschenkt hatte, auf der ein Herz war und die Initialen L & L und warf sie ihm ins Gesicht.

"Hier, die kannst du ihr schenken, passt doch L&L, Liam und Luisa. Ihr seid für mich gestorben. Ihr beiden."
Sie lösten sich voneinander und sahen mich geschockt an.
"Es ist nicht so wie es aussieht."
Ich lief auf ihn zu, holte aus und gab ihm eine Ohrfeige.
"Wie konnte ich nur so dumm sein und glauben dass du mich liebst."
"Aber ich liebe dich."
"Sag das Luisa, sie wird es dir bestimmt glauben."
Mit der letzten Kraft die ich hatte rannte ich nach Hause in mein Zimmer und schloss meine Zimmertür ab.
Dann ließ ich mich kraftlos zu Boden sinken.
Er hatte es geschafft. Er hatte mein Herz gebrochen.
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Die Erinnerung war immer noch so schmerzhaft wie früher.
Ich seufzte. Ich konnte nicht ewig hierdrinbleiben.
Ich brauchte einen Plan.
Ich nahm mein Handy und schrieb Mia und Sophia dass ich heute nicht konnte.
Jetzt war es Zeit für meine Flucht, ich konnte nicht länger hierbleiben.
Ich schloss die Tür auf und spähte durch den kleinen Spalt.
Er war nicht in dem Zimmer.

Ich nahm mir eine kleine Tasche, packte Geld, das ich in einer Schublade fand und mein Handy ein.
In eine andere Tasche stopfte ich ein paar Kleidungsstücke.

Danach ging ich die Treppe herunter, öffnete die Haustür und rannte zu der Garage, die ich schnell öffnete.

Der Autoschlüssel hing immer noch an derselben Stelle wie letztes Mal.
Dass er nicht Angst hatte, dass sein Auto geklaut wurde?

Ich nahm den Schlüssel, setzte mich ins Auto und steckte den Schlüssel ins Zündschloss.

Plötzlich stand David vor dem Auto und sah mich an und fragte : " Wohin willst du?"

"In die Stadt weißt du doch und jetzt geh weg bitte."
"Ich glaube dir nicht, du lügst."
"Geh jetzt bitte weg David, sonst komm ich zu spät."
"Es ist gerade mal 11 und du wolltest dich mit ihnen um 13 Uhr treffen."

Mist was machte ich jetzt?
Hatte er nicht einmal gesagt, dass Vampire nicht so schnell sterben?
Ich musste das einfach tun, mir blieb nichts anderes übrig.

Es tut mir leid David.

Ich drückte auf das Gaspedal und das Auto machte einen Satz nach vorne.
David sah geschockt aus, ich rammte ihn und er flog auf die Haube, rollte herunter und blieb regungslos liegen.

Ich durfte nicht weiter darüber nachdenken ich musste fahren, ihm wird schon nichts passiert sein.
Er lebt noch, bestimmt.
Ich fing an zu weinen und fuhr weiter. Bitte David leb noch, es tut mir leid.

Entführt von einem VampirWhere stories live. Discover now