11.Kapitel

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Er stand vor einem großen Behälter und warf nacheinander die ganzen Bilder von mir hinein.
Danach kam er zu mir, mit dem Behälter und zog mich mit sich.

Als wir im Wohnzimmer vor dem Kamin waren, holte er ein Feuerzeug und ein Holzstück.

"Willst du mit mir gemeinsam die ganzen Bilder vernichten?"
Ich sah ihn an, unfähig etwas zu sagen und nickte einfach  nur.

Ich lief auf ihn zu und wir warfen die ganzen Bilder in den Kamin,  danach drückte er mir das Holzstück in die Hand und zündete es an, nahm das Holzstück auch in die Hand und warf das Holzstück gemeinsam mit mir zusammen in den Kamin. Ich lächelte ihn an.

"Danke und das Essen war sehr lecker."
Er lächelte leicht.

"Wirst du noch einmal versuchen abzuhauen?"
"Nein, ich denke nicht, es bringt ja nichts, du wirst mich immer finden."
"Kluges Mädchen."
"Willst du deine Schwester und deine Freundinnen wiedersehen?"

Was ist das für eine Frage, ja natürlich, aber er würde es mir nicht erlauben. Ich werde für immer hier eingesperrt sein und werde sie nie wieder sehen. Bei dem Gedanken stiegen mir Tränen in die Augen.

"Schon aber du wirst es nicht zulassen dass ich sie sehe."
"Doch, das werde ich, wenn du mir versprichst, dass du nicht mehr versuchen wirst abzuhauen und du es endlich verstehst ,dass du hier hergehörst, zu mir. Wir müssen deinen Freundinnen und deiner Schwester schließlich erklären,  warum du so plötzlich abgehauen bist und sie sich keine Sorgen mehr machen müssen."

"Warum tust du das für mich?"
"Weil ich möchte dass du glücklich bist. Ja okay, ich halte dich gegen deinen Willen hier fest, aber du verstehst es noch nicht.
Du gehörst hier her, zu mir."

"Danke", sagte ich und tat etwas völlig unerwartetes, ich lief auf ihn zu und zog ihn in eine Umarmung.
Er schien für einen Moment völlig überrascht zu sein.

"Willst du vielleicht duschen gehen und dir etwas anderes anziehen, bevor wir zu deiner Schwester und deinen Freundinnen gehen?"

"Das du mich wieder beobachten kannst wie damals. Das warst doch du mit der SMS oder?"
"Ja, wer sonst? Und nein, ich werde dich nicht mehr beobachten."

Nach der Dusche ging ich mit einem Handtuch bekleidet in den begehbaren Kleiderschrank, ich zog mir Unterwäsche und ein weißes Blumensommerkleid an und dazu schwarze Ballerina und eine Kette.

Ich ging noch ins Bad und bürstete mir meine braunen Haare.

Dann lief ich die Treppe herunter zu David, der schon auf mich wartete.

"Du siehst hübsch aus."
"Ähm... Danke", sagte ich und spürte wie ich rot wurde.
"Gehen wir?"
"Ja."

Er nahm meine Hand und lief mit mir aus dem Haus raus auf eine Garage zu.
Er öffnete die Garage und ich sah mein Traumauto, einen schwarzen Audi R8.

Er öffnete die Beifahrertür, sodass ich einsteigen konnte.

Ich hatte Angst davor, wie meine Schwester und meine Freundinnen reagieren würden.
Und was soll ich ihnen sagen?
Ich konnte ihnen nicht die Wahrheit sagen oder?
Ich wurde durch das zuschlagen der Autotür aus meinen Gedanken gerissen.

"Bereit?"
"Schon, aber ich darf ihnen nicht die Wahrheit sagen oder?"
"Nein, überlass das Reden einfach mir."

Und schon startete er den Motor und wir fuhren los.
"Was hältst du davon, wenn wir so ein Kennen Lernspiel spielen ? Du kennst mich zwar schon, aber ich kenne dich fast gar nicht."

"Okay, na dann, frag mich was."
"Wie alt bist du?"
"Muss ich dir das wirklich  beantworten?"
"Ja musst du."
"114."
"So alt?", fragte ich und sah ihn mit großen Augen an.

Er lächelte und nickte nur leicht.
"Was soll ich dich fragen, was ich noch nicht über dich weiß?"
"Es gibt nichts, also darf ich dir wieder eine Frage stellen. Wie bist du zu einem Vampir geworden?"

"Ich wurde von meinem Vater verwandelt, weil ich kurz vor dem Sterben war. Ich hatte einen Autounfall und lag im Koma.
Mein Vater war auch noch nicht so lange ein Vampir gewesen, als er mich verwandelt hatte."

"Wo ist dein Vater jetzt?"
"Ich rede nicht so gerne über ihn."
"Warum?"

Es war kurz still, bevor er die Stille brach.
"Wir sind da."

Natürlich wusste er wo ich wohnte.
Ich stieg mit schnell klopfendem Herzen aus. Nein, nicht wie ihr bestimmt denkt, dass es wegen David war, nein auf gar keinen Fall!

Es lag daran, dass ich Angst hatte ,wie meine Schwester und Isabelle reagieren würden.
Ich lief zögerlich auf die Tür zu und klingelte. David war dicht hinter mir.
Die Tür ging auf.

"Lucy?"

Nein, das war unmöglich.
Warum nur?

Entführt von einem VampirDonde viven las historias. Descúbrelo ahora