41.Kapitel

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David's P.O.V

Ich fuhr so schnell es ging auf einer Straße, die sich neben einem Wald befand.
Plötzlich sprang ein Reh über die Straße, direkt vor mein Auto.
Ich konnte noch gerade so das Lenkrad herumreißen.

Das würde mir jetzt gerade noch fehlen, wenn ich ein Reh überfuhr.
Ich würde zwar nicht sterben, auch wenn ich gegen einen Baum fuhr, denn Vampire konnte man nur töten, indem man mit einem Holzpfeil in ihre Herz stecht und es dann einmal mit und einmal gegen den Uhrzeigersinn drehte.
Mir würde dadurch aber sehr viel Zeit verloren gehen, da ich, wenn ich Pech hatte mein Auto schon wieder kaputt war und ich das Reh hätte aussaugen müssen um es, wenn es noch gelebt hätte von seinen Qualen zu erlösen.
Doch das war jetzt nicht so wichtig, viel wichtiger war, dass ich es schaffte rechtzeitig zu Hause zu sein.
Wer weiß, was dieser kranke Spinner mit ihr vorhatte.
Ich hatte es fast geschafft.
Da vorne sah ich schon das Haus.
Ich legte eine Vollbremsung hin und parkte direkt vor der Tür.
Ich zog den Schlüssel aus dem Zündschloss, stieg schnell aus und schlug die Autotür zu.
Dann war ich auch schon mit einem Satz vor der Haustür, die nur angelehnt war.
Ich stoß sie auf und war schon im nächsten Moment vor Lucys und meinem Zimmer.
Bitte lass sie noch seelenruhig in ihrem Bett liegen und schlafen.
Ich stoß die Tür auf und rannte rein.
Nein das konnte er nicht getan haben.
Er durfte sie mir nicht wegnehmen.
Sie gehört hierher und nirgendswo anders hin.
Auf dem Bett lag ein schwarzes Tuch, ich hob es auf und roch daran, ja eindeutig ein Schlafmittel.
Er hatte sie wirklich entführt, so wie ich damals, nur mit dem Unterschied, dass ich sie liebte und dass wir aufeinander geprägt waren und er sie nur aus einem mir immer noch unbekannten Grund brauchte.
Ich ließ mich langsam zu Boden sinken und zum dritten Mal in meinem ganzen Leben liefen vereinzelte Tränen aus meinem Augenwinkel.
Ich würde sie wahrscheinlich nie wieder sehen.
Doch es war noch nicht zu spät.
Es brachte nichts hier auf dem Boden zu liegen und zu weinen.
Ich musste stark sein und sie suchen.
Sie so lange suchen, bis ich sie endlich wieder in meine Arme nehmen konnte.

Lucy's P.O.V

Dunkelheit.
Nichts als Dunkelheit umgab mich, als ich zum zweiten Mal in meinem Leben nach so einer Schlafmitteldosis wieder zu mir kam.
Ich sah noch nicht einmal meine Hand vor Augen.
Und meine Hände und Beine waren jeweils aneinander gefesselt, sodass ich nicht abhauen konnte, so fühlte es sich jedenfalls an, da ich nichts sehen konnte.
Warum hatte er mich entführt?
Was hatte ich ihm den bitte getan?
Und was wollte er von mir?
Ich zerrte an den Fesseln und versuchte sie zu lösen, doch es gelang mir nicht.
Jetzt bräuchte ich wieder diese unglaublich starke Kraft, die ich gehabt hatte, als der Vampir letzte Woche meine Schwester und Isabelle umbringen wollte.
Doch ich wusste immer noch nicht was das gewesen war und wie ich das hinbekommen hatte.
Doch ich musste irgendeinen Weg herausfinden.
Hatte David schon bemerkt dass ich weg war?
Hoffentlich hatte er gleich angefangen mich zu suchen und fand mich auch, bevor dieser kranke Spinner mir irgendetwas antat.
Aber was war, wenn David mich nicht fand?
Welche Möglichkeit gab es denn  dann noch für mich  um von hier abzuhauen?
Ich konnte versuchen mit dem Vampir zu reden und ich musste ihn unbedingt fragen, was er genau von mir wollte und vielleicht könnte ich ja irgendwie mit ihm verhandeln.
Meine Hände und Füße schliefen ein, das hatte mir gerade noch gefehlt.
Und auch meine Augen wurden langsam immer schwerer, bevor ich zum dritten Mal an diesem Tag in einen traumhaften Schlaf fiel.

Ich befand mich in einem Keller und an den Wänden hingen lauter Folterinstrumente.
Ich selbst befand mich auf einer Liege.
Meine Hände und Beine waren gefesselt, sodass ich mich nicht bewegen konnte.
Ich hatte Angst.
Angst davor, was jetzt passieren würde.
Ich hörte wie eine schwere Eisentür geöffnet wurde.
Eine schwarz gekleidete Gestalt mit einer Maske auf dem Gesicht kam herein.
Es war der Vampir.
Er kam langsam auf mich zu und hielt etwas hinter seinem Rücken versteckt.

"Hallo Kleine, wie wäre es den erstmal mit einem neuen Haarschnitt?"
Er holte langsam den Gegenstand hinter seinem Rücken hervor.
Es war ein langes spitzes schwarzes Messer, auf dessen Klinge schon getrocknetes Blut war.

Ich schrie entsetzt auf.
Mit einer schnellen Bewegung packte er meinen Kopf, hob ihn von der Liege auf, packte dann meine Haare und schnitt mit der anderen Hand meine Haare ab.
Ich fing an zu weinen.

"Hör auf zu weinen, sonst gebe ich dir einen Grund, dass du weinen kannst."

Er nahm das Messer und hob mit der anderen Hand mein T-Shirt hoch.
Er fuhr mit dem Messer Kreise auf meinen Bauch.
Ich schrie auf.
Dann hörte er endlich auf.

"Du willst sicher wissen, wer ich bin."

Er zog sich die Kapuze von seinem Kopf und legte die Maske ab.
Als ich sein Gesicht sah keuchte ich entsetzt auf.
Der Vampir war David.

Ich fuhr aus meinem Schlaf hoch und stellte fest, dass mein Gesicht schon total nass war.
Es war nur ein Traum, David würde mir niemals so etwas antun.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als eine Tür aufging und das Licht angemacht wurde.
Der Vampir kam auf mich zu und kniete sich direkt vor mich.

"Endlich bist du hier."
"Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?"
"Das wirst du alles noch erfahren fangen wir erst einmal damit an wer ich bin."

Er stand auf und schob die Kapuze von seinem Kopf.
Dann legte er die Maske ab.
Ich sah ihn an.
Oh mein Gott.
Warum?
Ich sah in das Gesicht von...

Entführt von einem VampirOù les histoires vivent. Découvrez maintenant