12.Kapitel

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Was machte sie hier?
Sonst war sie doch auch nie da.
Ja, mit sie meinte ich meine Mutter.
Wenn sie da war, war mein Vater dann vielleicht auch da?

"Mum? Was machst du hier, ist Dad auch da?"
"Das gleiche könnte ich dich auch fragen. Ja ist er, wir haben uns Sorgen um dich gemacht und sind sofort hierhergefahren."

Ja, ist klar, als würden die sich Sorgen um mich machen.
Hätte sie sich Sorgen gemacht, wäre sie doch froh, dass ich wieder da war.

"Komm doch erstmal herein."

Ich trat zur Seite und erst dann erblickte sie David der hinter mir war.

"Wer ist das?"
"Ähm..."
"David, ihr Freund", log er meine Mutter an, ohne mit der Wimper zu zucken.

"Seit wann hast du einen Freund? Und dein Vater und ich haben schon gedacht, dass du wegen deiner Hässlichkeit nie einen Typen abbekommen würdest."

Und da war sie wieder, meine liebevolle Mutter. Man bemerkte bitte die Ironie.

"Ihre Tochter ist überhaupt nicht hässlich sondern hübsch."

Gut gelogen David, ich hätte es dir fast geglaubt, aber nur fast. Als würde mich irgendjemand hübsch finden.

"Jaja, kommt herein..."

Sie trat zur Seite und lief voran in das Wohnzimmer.
Emily, Isabelle und mein Vater saßen auf dem Sofa.
Emily sah gedankenverloren zu Boden, Isabelle sah mit leerem Blick durch die Luft und mein Dad las Zeitung.

Emily sah aus, als hätte sie seit Tagen nicht mehr gegessen und geschlafen.

Als ich kurz vor Emily stand, sah sie hoch und sah mich ungläubig an.
"Lucy...? Bist du es wirklich."
"Ja, ich bin es wirklich Prinzessin."

Ihre Augen begannen zu leuchten und sie sprang hoch in meine Arme und vergrub ihren Kopf an meinem Hals.

"Oh Lucy, ich hab dich so vermisst. Wo warst du?"
Sie schluchzte leise an meine Schultern.
"Weine nicht kleine Prinzessin, deine Tränen sind viel zu wertvoll."

Ich drückte ihr noch einen Kuss auf ihre Stirn und setzte sie dann wieder ab.

"Ja wo warst du?", fragte mich mein Vater und legte die Zeitung weg.

"Ähm...ja. Ich war..."
Ich wurde durch das Klingeln der Haustür unterbrochen.
Derjenige, der das war, hatte echt etwas gut bei mir.

Isabelle stand auf um die Tür zu öffnen und drehte sich kurz noch einmal zu mir um, lächelte und sagte: "Ich bin froh, dass es dir gut geht."

Dann drehte sie sich um und öffnete die Haustür.

"Habt ihr etwas neues herausgefunden wegen Lucy?", hörte ich Mias Stimme aus dem Flur.

"Ja, kommt mit und seht es selbst."
Meine beiden Freundinnen kamen ins Wohnzimmer. Als sie mich sahen rannten sie auf mich zu und schlossen mich fest in eine Umarmung.

"Oh Gott Lucy, wo warst du?
Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht."
"Das hättet ihr nicht, mir geht es gut."

Ich löste mich aus der Umarmung und lief hilflos zu David und nahm seine Hand.
Was sollen wir ihnen sagen?
Lass mich das machen.
Was? Seit wann hörte ich seine Stimme, hatte ich mir das nur eingebildet?
Nein hast du nicht.

"Lucy, wo warst du?", hörte ich die laute Stimme meines Vaters, die die Stille durchbrach.

"Ähm... es ist alles ganz einfach, es war so ähm..."

Hilf mir.
"Ich habe ihre Tochter entführt."
Was? Ist das dein Ernst.
So dumm kann man doch auch nicht sein oder?

Entführt von einem VampirWhere stories live. Discover now