39.Kapitel

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Ich riss meine Augen vor Schreck weit auf, nein das durfte nicht passieren.
Wenn dieser Scheißkerl von Vampir meiner Schwester etwas angetan hatte, wird er sich wünschen nie geboren zu sein.

Niemand tat meiner kleinen Schwester etwas an.
Ich humpelte so schnell es ging hinter David her, der schon an der Tür stand.
Er öffnete die Tür, wie beim letzten Mal und trat dann ein.
Ich folgte ihm.

Er drehte sich zu mir um und sagte:" Du gehst sofort zurück in die Kutsche es ist viel zu gefährlich."
"Nein, du kannst mich dazu nicht zwingen. Ich werde nicht in der Kutsche warten, ich bin kein kleines Kind mehr und jetzt verschwende keine Zeit mehr."
"Aber..."
"Kein aber David. Ich bin alt genug um auf mich selbst aufzupassen."

Ich trat an ihm vorbei und schlich langsam in die Küche, doch diese war leer, genauso wie das Wohnzimmer und das Badezimmer.
Ich lief hoch in Emilys Zimmer und öffnete vorsichtig die Tür.
David stand direkt hinter mir.

Die Tür war so weit offen, dass man die Personen dahinter gut erkennen konnte.
In dem Raum waren Isabelle, Emily und eine Person in schwarzen Sachen.
Isabelle und Emily standen an der Wand gedrängt da und Isabelle hielt ein Messer in ihrer Hand, das zu der unbekannten Person zeigte.

" Was wollen Sie von uns verschwinden Sie, bevor ich die Polizei rufe."

"Ich will aber nicht gehen.", sagte die unbekannte Person, bei dieser tiefen rauen Stimme, lief es einem eiskalt den Rücken herunter.
Es war der Vampir, der Leute umbrachte.
Er musste es sein.

"Warum ausgerechnet wir?"
"Das werdet ihr noch erfahren. Obwohl, wie wollt ihr es erfahren wenn ihr in ein paar Minuten nicht mehr atmen könnt?"

Er trat noch einen Schritt näher an Emily und Isabelle.
Mit einer flinken Bewegung schnappte er meine Schwester und wollte sich gerade zu ihr herunter lehnen um ihr in den Hals zu beißen als ich einen spitzen Schrei ausstieß.

"Nein. Lass deine dreckigen Pfoten von ihr."

Mit einem Satz war ich bei ihm, ließ meine Krücken fallen und riss ihn mit einer Kraft, die ich von mir nie erwartet hätte von ihr weg und er flog an die gegenüberliegende Wand.
Ich nahm meine kleine Schwester in meinem Arm, die angefangen hatte zu weinen.

"Es wird alles gut."

David stand nun vor dem Vampir.
Doch sein Gesicht konnte man nicht erkennen, da er eine Maske trug, die fast sein ganzes Gesicht bedeckte, bis zu dem Bereich, wo seine Lippen anfingen.
Mit einer schnellen Bewegung stand der Vampir wieder auf seinen Beinen und stand im nächsten Moment schon vor dem Fenster.
So schnell konnten weder ich noch David reagieren.
Er schaute mich durch seine Maske an.

"Das war nicht das letzte Mal, dass du mich gesehen hast Lucy.
Entweder du kommst mit mir mit, oder ich werde jeden töten, denn du liebst, bis niemand mehr übrig bleibt."

Was? Warum? Das konnte er nicht machen.

" Nein ich werde nicht zulassen, dass du unschuldige Menschen umbringst.
Lieber bringe ich mich selbst um und rette sie so.
Ich werde nicht freiwillig mit dir mitgehen."

David versuchte schon die ganze Zeit zu dem Vampir zu gehen, doch es schien so, als wäre da eine unsichtbare Wand, die uns von dem Vampir trennte.

"Das wirst du noch bereuen."

Mit diesem letzten Satz drehte er sich um und sprang durch das Fenster.
Die Fensterscheibe zerbrach in viele kleine Stücke, die mit einem klirren zu Boden fiel.
Nun war dort keine unsichtbare Wand mehr und ich und David traten ans Fenster.
Doch von dem Vampir fehlte jede Spur.

" Was will er nur von mir?"

" Ich weiß es nicht, ich lasse dich jetzt nicht mehr alleine, er kann irgendwann zurückkommen und dich holen und das lasse ich nicht zu."

Ich kniete mich neben Emily und sagte:" Ist alles okay Prinzessin? "

"Ja, es geht schon."
Ich drehte mich um zu Isabelle, die gerade das Messer auf den Boden fallen ließ.
Sie sah immer noch so geschockt aus.

"Isabelle möchtest du mit uns mitkommen, ich glaube bei uns ist es sicherer als hier alleine."
" Aber wer kümmert sich dann um den Haushalt hier?"
" Ich glaube meine Eltern werden das  verstehen. Und du kannst ja alle paar Tage vorbeikommen."
" Okay, dann werde ich mitkommen."

David nahm Emilys Koffer und tat ihn in die Kutsche, in der Zeit packte Isabelle ein paar Sachen zum  Anziehen für sich ein.
Nach 30 Minuten waren wir zu Hause.
David zeigte Isabelle und meiner kleinen Schwester zwei Zimmer, in denen ich noch nie zuvor war.
Ich ging in mein und Davids Zimmer und setzte mich auf das große Bett.
Ich zuckte kurz zusammen, als die Tür aufging und David hereinkam.

" Hey, ich bin es nur."

Er setzte sich neben mich auf das Bett und legte seine Arme um mich.
"Weißt du jetzt wer dieser Vampir war?"
"Sein Gesicht konnte man ja nicht erkennen, aber seine Stimme kam mir irgendwie bekannt vor."
" Und was sollen wir jetzt wegen ihm machen?"
"Ich weiß es nicht, ich hoffe mir fällt bald etwas ein. Aber wie hast du das gemacht?"
"Wie hab ich was gemacht?"
"Ja den Vampir so leicht weggestoßen."
"Was? Achso das. Ich weiß es nicht. Wie ist das nur möglich?
So stark bin ich nicht und du hast selbst gemerkt, dass dieser Vampir nicht gerade schwach ist. Doch wie habe ich es dann geschafft ihn so wegzustoßen, sodass er an die Wand flog, die 10 Meter entfernt war?"

"Ich weiß es nicht, aber ich denke wir werden es bald herausfinden."

Entführt von einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt