34.Kapitel

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Der Bildschirm blieb einige Sekunden schwarz, bis er kurz aufleuchtete.
Es begann auf einmal leise Musik zu spielen.
Sie klang traurig und schön zugleich.
Dann erschien ein Bild, es zeigte mich wie ich in Davids Bett schlief und beim Schlafen lächelte.
Das nächste Bild zeigte mich, wie ich über irgendetwas lachte.
Es gab viele weitere Bilder von mir, auf denen ich alle so glücklich aussah.
Er hatte Recht.
Es mag sein, dass er mich gebissen und geschlagen hatte, aber Menschen konnten sich ändern.
Er hatte sich geändert.
Ich glaubte ihm, dass er mich mochte, doch tat ich das auch?
Er war mir nicht egal ich mochte ihn schon sehr, aber liebte ich ihn?

Flashback

Ich versuchte mich aus seiner starken Umklammerung zu lösen, ohne ihn wachzumachen.
Vergeblich, den als ich seinen Arm anhob um darunter hervorzukriechen schlug er langsam seine Augen auf und zog mich wieder zu sich.
"Hier geblieben", sagte er und hauchte einen Kuss auf meine Stirn, die Stelle fing an zu kribbeln.

"David, bitte lass mich los."
"Warum?"

Weil ich Angst habe, ob ich nicht wirklich etwas für dich empfinde.
Immer wenn du mich berührst fängt diese Stelle an zu kribbeln.
Immer in deiner Nähe fängt mein Herz an schneller zu schlagen.
Ich weiß nicht ob es Liebe ist, ich denke mal nicht, aber ich wusste, dass ich ihn viel zu sehr mag.

Erst jetzt realisierte ich, was für einen ziemlich großen Fehler ich gemacht hatte.
Ich lag direkt neben ihm und er hatte mich berührt, er hatte meine Gedanken gelesen.
Er wusste jetzt was ich für ihn empfand.
So dumm konnte doch nur ich sein.
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Also hatte ich ihm schon einmal gesagt was ich für ihn empfand.
Aber tat ich das immer noch?
Wie gesagt ich kannte ihn nicht richtig, doch trotzdem mochte ich ihn.
Ich schaltete schnell den Fernseher aus, als ich hörte, dass er auf mich zukam.
"Lucy? Alles okay bei dir?"

Ich zuckte zusammen.
Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er vor mir stand.
Er hielt in seiner rechten Hand ein Glas Wasser und in seiner linken einen Teller, auf dem zwei Pfannkuchen lagen.
Er stellte beides auf den Tisch.

"Ja alles okay. Danke."

Ich nahm mir den Teller auf meinen Schoß und begann zu essen.
Er konnte echt gut kochen.
Nachdem ich aufgegessen hatte, brachte er meinen Teller in die Küche.
Danach setzte er sich neben mich auf das Sofa und schaltete den Fernseher an.
Er wechselte wieder zum Fernseh-Modus.
Im Fernseher ging es gerade um eine junge Frau, die bei einem Unfall einen Teil ihres Gedächtnisses verloren hatte und jetzt ihren Freund nicht mehr kannte.
Warum musste das nur so auf mich zutreffen?
Oder kennt ihr das, wenn ihr Musik hört, manchmal gibt es so viele Lieder die auf einen zutreffen.
Und wie zu erwarten am Ende hatte die Frau ihr Gedächtnis wieder zurück, sie war mit ihrem Freund wieder glücklich zusammen und sie wollten bald heiraten.
Das war doch wieder so voraussehbar.
Doch wird das bei mir auch so sein?

"David?"
"Ja?"
"Wohin willst du mit mir morgen gehen?"
"Wirst du dann sehen."
"Denkst du ich werde meine ganzen Erinnerungen zurückbekommen?"

"Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es. Ich hoffe du bekommst morgen deine Erinnerungen wieder zurück.

Er stand auf und lief zu dem DVD Schrank.

"Welche DVD möchtest du schauen?"
"Ist mir eigentlich egal. Such du eine aus."

*Nächster Tag*

Wir hatten noch bis spät abends Filme geschaut, an den letzten konnte ich mich gar nicht mehr erinnern.
Ich musste wahrscheinlich eingeschlafen sein, da ich in Davids Bett lag.
Er selbst lag wahrscheinlich auf dem Sofa.
Heute wollte er ja mit mir irgendwohin fahren.
Ich war gespannt wo wir hingehen würden.
Ich stand auf, nahm die Krücken, die neben dem Bett lagen und ging in die Küche um selbst einmal Frühstück zu machen.
Ich backte Brötchen im Backofen auf und machte Kaffee.
Als ich fertig damit war und den Tisch mit Marmelade, Käse, Nutella und Wurst gerichtet hatte ging ich ins Wohnzimmer um ihn wachzumachen.
Er lag auf dem Sofa und schlief noch, so sah es zumindest aus.
Ich stellte mich vor ihn, bückte mich leicht und rüttelte mit meiner rechten Hand an seiner Schulter.
Er hatte immer noch seine Augen geschlossen.
Ich beugte mich noch weiter herunter, sodass ich nur noch ein paar Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war.
Was tat ich da eigentlich?
Ich wollte gerade zurückweichen, als er seine Augen aufschlug und in meine sah.

"Was tust du da?", fragte er mit einer rauen Morgenstimme, bei der es mir eiskalt den Rücken herunterlief.

Ich richtete mich schnell wieder auf und sagte: "Nichts, ich wollte dich nur wecken, da ich Frühstück gemacht habe."

"Oh okay, dann steh ich mal auf."

Ich ging zum Tisch und wartete bis David kam.
Man war das gerade peinlich.
Was wollte ich da gerade nur tun?
Ihn etwa küssen?
Warum?
Mochte ich ihn doch?
So viele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum und ich konnte sie mir selbst nicht beantworten.
Ich wurde von meinen Gedanken unterbrochen, als David in die Küche kam und sich gegenüber von mir setzte.
Wir aßen still schweigend und nach dem Frühstück, nachdem wir den Tisch abgeräumt hatten, ging ich hoch um mich fertig zu machen.
Ich ging ins Badezimmer, putzte meine Zähne, kämmte meine Haare und zog mir einen schwarzen Rock und ein blaues Oberteil an.
Als ich die Treppe herunterlief mit meinen Krücken sah ich, wie David an einen Türpfosten angelehnt stand.
Wir verließen das Haus, er wollte gerade in die Garage gehen, als ich ihn aufhielt.

"David, ich...ich kann immer noch nicht mit dem Auto fahren. Ich habe immer noch Angst."

"Oh stimmt hab ich ganz vergessen."

Er holte sein Handy aus seiner Hosentasche, wählte eine Nummer und rief jemanden an.
Nach einer Minute legte er auch schon wieder auf.

"Und was ist jetzt?"
"John, ein guter Freund von mir kommt gleich und nimmt uns mit."
"Aber..."
"Pscht Lucy, er holt uns nicht mit einem Auto ab, keine Sorge."
"Aber mit was dann?"
"Wirst du gleich sehen."

Es vergingen ein paar Minuten, bis ich ein Geräusch wahrnahm.
Ich drehte meinen Kopf leicht und sah mit großen Augen zu dem, was auf uns zukam.

Entführt von einem VampirUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum