Kapitel 14 - Das Wochenende steht vor der Tür

1.8K 105 9
                                    

Neugierig drehte ich mich zu der Stimme rum und meine Miene versteinerte sich nur noch mehr. Hiccup kam direkt auf mich zugelaufen mit seinem typischem deppigen Lächelnd auf seinen Lippen.

„Was gibt’s?“ fragte ich etwas zu eintönig und sah ihn emotionslos an.

„Hei … ähm …“ fing er an, doch wurde von einem Rothaarigen Mädchen unterbrochen, das sich mit ihrem Arm auf seine Schulter lehnte.

„Hei Hicc.“ Begrüßte Merida ihn und gab ihn einen Kuss auf seine Wange. Seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, fand er es nicht so toll.

„Hei.“ Sagte er leise zu ihr und sah mich mit diesem Blick an, mit dem er mich auch immer früher angesehen hatte, wenn er mit mir reden wollte, aber irgendjemand ihn davon abhielt.

„Oh, hei Astrid.“ Sagte Merida nun zu mir und ich nickte nur zur Begrüßung. Da war es wieder. Dieses leichte stechen im Herzen, wenn ich die beiden ansah. Mir gefiel das nicht. Und langsam fing ich auch an Merida zu … nun ja … nicht mehr ganz so zu mögen. Dennoch blieb ich ihr gegenüber freundlich.

„Ich sollte dann zum Unterricht.“ Sagte ich knapp, drehte mich um und lief davon. Ich hörte noch Merida, wie sie ihn aufforderte, ihr zu folgen und ich konnte nicht anders, als über meine Schulter zurück zu blicken. Hiccups Bick begegnete meinen für einen kurzen Moment, dann sah ich schnell wieder nach vorne und ging ohne weitere Umwege zu meinem Kurs. Im Deutsch LK hatte ich schon wieder Probleme aufmerksam zu sein. In meinen Kopf suchte ich mögliche Antworten auf die Frage, was er mir erzählen wollte. Ich quälte mich regelrecht damit. Jemand rüttelte mich am Arm und brachte mich somit wieder auf empfang. Ich sah neugierig Elsa an, die mich leicht besorgt anstarrte und mit einer leichten Kopfbewegung zum Lehrer hinwies. ‚Verdammt, ich bin aufgerufen worden. Was war nochmal die Frage? … denke dir schnell was aus‘. Ich räusperte mich und sah meine Lehrerin an, die mich erwartungsvoll anblickte.

„Könnten Sie bitte nochmal die Frage wiederholen?“ fragte ich höflich, bevor ich irgendetwas anderes dummes und sinnloses sagte.

„Was für Symbole gibt es noch in diesem Werk?“ sagte die Lehrerin und ich dachte nach. Elsa schob ihr Blatt etwas weiter zu mir herüber, wo die Lösungen draufstanden, doch ich wollte keine Hilfe, ich brauchte keine Hilfe. Ich listete ein paar Symbole auf, die mir beim Lesen auffielen und damit gab sich die Lehrerin zufrieden.

„Alles in Ordnung?“ Flüsterte mir Elsa zu und ich nickte.

„Ja. Danke für eben, aber ich brauche keine Hilfe.“ Sagte ich abwendend und versuchte jetzt dem Unterricht weiter zu folgen. Elsa hackte zum Glück nicht weiter nach, sondern beließ es dabei. Nächste Stunde hieß es Politik Klausur. Generell waren wir schon voll im ‚Klausuren-fieber‘, denn jede Woche wurde schon etwas geschrieben und die Altbekannte Klausuren-Krankheit ging wieder bei den Schülern rum. Es waren einfach immer wieder dieselben Leute, die in den Klausuren fehlten, dabei wussten sie doch genau, dass die Nachschreibklausuren noch schwieriger waren. Als würde sich das fehlen da noch lohnen.

Erschöpft ließ ich meine Tasche auf den Boden gleiten, währen dich die Haustür hinter mir schloss. Politik und Wirtschaft … ich fing an das Fach zu hassen.

„Mom! Ich bin daheim!“ rief ich und ging gleich in die Küche, um zu sehen, ob sie was gekocht hatte. Ich hörte Schritte von oben kommen und sah meine Mom im Türrahmen stehen.

„Hei.“ Begrüßte ich sie und stellte mir das Essen in die Mikrowelle und stellte sie an. Doch es kam keine Begrüßung zurück. Das verhieß nichts Gutes. Ich sah sie an und begegnete ihren Ernsten ‚Was-hast-du-wieder-ausgeheckt-Blick‘ und wunderte mich, was der Anlass dieses Blickes war.

„Ist was?“ fragte ichvorsichtshalber nach.

„Stimmt es, dass du bei einem Gewissen Hiccup Haddock Nachhilfeunterricht nimmst?“ fragte sie mich ernst. Mein Blick versteinerte sich. Woher wusste sie das? Ich hatte ihr nie davon erzählt. Gott, das würde Ärger geben. Ich musste mir schnell eine Notlüge ausdenken.

„Nein, nicht er gibt mir Nachhilfe, sondern ich ihm.“ Log ich meine Mutter an.

Ich konnte nicht vor ihr zugeben, dass ich Nachhilfe in Mathe brauche. In der Schule wusste das auch niemand außer mir und Hiccup, was auch gut so war, denn es könnte meinen guten Ruf schaden. Meine Mom sah mich prüfend an.

„Warum glaube ich dir nicht.“ Sagte sie.

„Ich bitte dich Mom. Ich bin Jahrgangsbeste, ich brauche keine Nachhilfe.“ Meinte ich und lächelte sie überzeugend an. Sie ließ es dabei und ging wieder an ihre Arbeit. Ich seufzte und nahm das Essen aus der Mikrowelle. ‚Nochmal gut gegangen‘ dachte ich, setzte mich an den Tisch und fing an zu essen. Ruff kam dann und gesellte sich dann nach einer Zeit zu mir, schon fertig in Sportkleidung.

„Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich diesen Tag herbeigesehnte habe.“ Sagte sie seufzend und ließ sich auf der Couch nieder. Ich stellte die Sachen in der Küche ab, ging hoch in mein Zimmer und machte mich fertig. Leise folgte mir Ruff hoch, lehnte sich an die Tür und sah mir zu. Schnell hatte ich mich umgezogen, meine Sachen zusammengepackt und stand bereit vor ihr.

„Wir können dann.“ Sagte ich und ging mit ihr runter. Meine Mutter kreuzte unseren Weg und sah uns an.

„Viel Spaß und Astrid, übertreib es nicht. Ich möchte nicht schon wieder ein Anruf von einer besorgten Mutter bekommen.“ Sagte sie mahnend zu mir und ich grinste sie an.

„Ich werde Rücksicht nehmen. Tschau.“ Mit diesen Worten war ich schon aus der Tür verschwunden. Ich hatte das Training wirklich vermisst. Endlich konnte ich mal abschalten und wieder einen freien Kopf bekommen. Ruff und ich Trainierten gemeinsam und anschließen verbrachten wir das ganze Wochenende zusammen. Ich durfte bei ihr übernachten, mit der Bedingung, wir würden auch was für die Schule tun. Somit war klar, womit wir den Samstagvormittag verbrachten. Gemeinsam setzten wir uns an unsere Hausaufgaben und lernten für die jeweiligen Fächer, die wir nächste Woche schreiben würden. Da wären einmal Mathe und Chemie. Leider ging das Wochenende viel zu schnell um, und der Montag stand wieder vor der Tür.

Hiccstrid HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt