Kapitel 35 - Der Abend nach der Party

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Ich löste meine Hand aus seine und umarmte ihn fest.

„Danke" flüsterte ich in sein Ohr und seine Anspannung fiel. Er erwiderte die Umarmung fest und so standen wir eine Weile auf der Tanzfläche. Nach einer Zeit legte ich wieder meine Hand in seine und die andere auf seine Schulter und wir Tanzten weiter. Ein Liebeslied nach dem anderen erfolgte und wir tanzten einfach weiter. Mir war es egal, ob meine Füße sich beschwerten, mir war es egal, dass die anderen nach und nach gingen. Ich war hier, mit ihm. Einen schöneren Augenblick gab es nicht. Jetzt fehlte nur noch eines, um diesen Abend perfekt zu machen, und wir beide wussten, was es war. Doch nun war die Frage, wer machte den ersten Schritt?

Immer noch tanzten wir eng beieinander und sahen uns in die Augen. Hiccups Augen sprangen zwischen meinen Lippen und meinen Augen hin und her. ‚Jetzt küss mich endlich' dachte ich mir und versuchte dem Verlangen, ihn als erste zu küssen, nicht nachzugeben. Er kam immer näher mit seinem Gesicht, und dann endlich legten sich seine Lippen auf meine. Erleichtert schloss ich die Augen und erwiderte sehnsüchtig den Kuss. Er drückte mich noch fester an sich, ließ meine Hand los und legte sie in meinen Nacken. Auch meine Hand platzierte ich in seinen Nacken und der Kuss wurde intensiver. Wie lange hatte ich nur darauf warten müssen. Wie hatte ich das nur ausgehalten, weder ihn zu sehen, noch seine Nähe zu spüren. Ich wäre verrückt geworden, wäre ich nicht zu sehr in Trauer verfallen. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns voneinander und sahen uns an. Sein Blick war liebevoll und weich. Ich lächelte glücklich und er erwiderte es. Dann erst bemerkte ich, wie leer es in der Disco war. Hiccup und ich gingen aber noch nicht, sondern tranken und unterhielten uns noch eine Weile.

„Vielleicht sollten wir wieder zurück gehen." Meinte ich leicht lachend nach einer Zeit und Hiccup stimmte mir zu. So langsam machte sich auch der Alkohol, bemerkbar und Hiccup half mir, sicher nach Hause zu gelangen.

„S-Sind wir balde daa?" nuschelte ich und stützte mich an Hiccups starken Körper ab. Vielleicht war es doch etwas mehr Alkohol gewesen, als ich gedacht hatte.

„Wir sind bald da. Wo hast du die Schlüssel?" sagte Hiccup und ich deutete auf meine Tasche.

„Tasche." Sagte ich nur und er holte aus meiner Tasche den Hausschlüssel raus. Leise öffnete er die Tür und ging mit mir rein. Ich zog so gut es ging meine Schuhe aus, doch ich verlor das Gleichgewicht und drohte hinzufallen, wäre da nicht ein gewisser Hiccup gewesen, der mich auffing. Ich kicherte laut und er hielt meinen Mund zu, um mir zu bedeuten, dass wir leise sein sollten. Oder besser gesagt, ich sollte leise sein. Als ich Jacke und Schuhe dann endlich erfolgreich ausgezogen hatte, machte ich mich daran, die Treppe hoch zu gehen. Er kam sofort zur Stelle, als ich schon auf den ersten Stufen versagte und hob mich auf seinen Armen hoch. Sachte trug er mich in den Gang und ließ mich runter. Ich kicherte, als ich kurz mein Gleichgewicht verlor, und mich dann an die Wand lehnte. Ich grinste Hiccup an und fragte mich, ob er auf mein kleines Spielchen einging. Er sah mich an, sein Blick konnte ich in der Dunkelheit nicht erkennen, doch ich spürte, wie er eine meiner Haarsträhnen aus meinem Gesicht strich. So liebevoll und sanft, da war es doch schon fast gemein, dass ich mit ihm spielte.

„Du hast eindeutig zu viel getrunken." Sagte Hiccup, der mein breites Grinsen sogar in der Dunkelheit erkennen konnte. Ein kichern konnte ich mir nicht verkneifen.

„Ja und?" fragte ich verspielt. Er schüttelt lachend seinen Kopf und führte mich in mein Zimmer. Er schloss leise die Tür hinter sich und ich schlenderte zu meinem Schrank.

Mir war es in dem Moment total egal, dass Hiccup in meinem Zimmer war und zog mich aus. Komplett aus, bis auf die Unterhose. Aber schnell hatte ich mir meinen Pyjama angezogen und sah zu Hiccup, der es sich schon längst in meinem Bett gemütlich gemacht hat. Die Bettdecke zu seinem Kinn hochgezogen sah er mich mit leichter Röte an. Er konnte eindeutig nicht den Blick von mir nehmen. Ich grinste.

„Nun, ich denke, dass das nichts Neues für dich war." Sagte ich noch immer grinsend und kuschelte mich unter die Bettdecke und legte mich neben ihn hin. Er lachte etwas und sah mich an.

„Nun, eigentlich schon." Meinte er und grinste mich an.

„Und was war das dann im Bad, vor ein paar Wochen?" fragte ich ihn verdächtig.

„Uhm ... sagen wir, ich habe alles vergessen." Hiccup grinste mich noch immer an.

„Du bist ein schleeeeechter Lügner." Sagte ich grinsend und sah ihn an.

„Findest du, ja?" er legte seine Hände um meinen Oberkörper und zog mich näher zu sich heran.

„Allerdings." Entgegnete ich und mein Herz fing wieder an wie wild zu klopfen. Er war mir wieder so nahe, dass ich seinen Atem auf meinen Wangen spüren konnte.

„Nun, dann muss ich wohl noch etwas daran arbeiten." Meinte er grinsend und legte seine eine Hand auf meine Wange. Sanft streichelte er diese mit seinem Daumen und kam mit seinem Gesicht immer näher, bis er mich schließlich sanft küsste. Lächelnd erwiderte ich den Kuss und legte meine Hände auf seine nackte Brust ... Moment mal ... nackte Brust?

„Hiccup? Warum hast du kein Shirt an?" fragte ich leicht grinsend zwischen den Küssen.

„Ich fand es etwas überflüssig." Sagte er ebenfalls grinsend und küsste mich weiter. Seufzend küsste ich ihn zurück und er presste mich eng an sich. Meine Hände gingen automatisch auf erkundungstour und streiften über seinen Oberkörper, während sein einer Arm über meinen Oberkörper gelegt war, der mich fester an ihn drückte. Weit kam ich aber nicht, denn schon löste er sich von mir und sah mich mit müden Augen an.

„Wir sollten schlafen." Meinte er und ich nickte erschöpft von dem Tag. Ich kuschelte mich enger an ihn und schlief auch sofort in seinen Armen ein, nicht bedacht, dass meine Mutter daheim war und möglicherweise vor uns schon wach werden könnte.

Hiccstrid HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt