Kapitel 21 - Schlägerrei in der Schule

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Für einen Moment war alles Still. Jegliche Schüler um uns herum hielten ihren Atem an und beobachten gebannt das Geschehen, denn niemand hatte es je gewagt MICH zu Backpfeifen.

„Wie hast du mich genannt?“ sagte Merida drohend und ich drehte meinen Kopf langsam in ihre Richtung. ‚Und was hast du da gerade getan? ‘ dachte ich.

 „Du bist ein verdammtes Miststück!“ Ich spuckte ihr die Worte regelrecht ins Gesicht und ging auf sie los. Nun, niemand hielt mich auf und niemand ging auch dazwischen, also war Merida mir restlos ausgeliefert, aber dieses Mädchen war nicht so ganz wehrlos. Ich hatte halt den Vorteil, dass ich ins Training ging. Sie bekam ab und zu meine Faust zu spüren und ich ihre, aber schlimme Verletzungen hatten wir uns nicht zugefügt. Es tat mir wirklich gut mal meine ganze Wut an ihr raus zulassen. Wütend ging Merida wieder auf mich los, ich wich ihr geschickt aus und schmetterte sie zu Boden, sie jedoch backte meine Beide Arme und warf mich mit auf den Boden. Sie setzte sich auf mich und ich konnte nicht mehr entkommen. Sie wollte mich wieder ihre Faust spüren lassen als sie plötzlich aufgehalten wurde. Ruckartig wurde Merida hochgezogen und ich wollte aufstehen, mir versagten aber komischerweise meine Arme, dadurch, dass sie mich so ungünstig gepackt hatte. Hiccup stand nun über mir und half mir hoch. Oh Gott … Hiccup half mir … wie erbärmlich war das denn. Ich ignorierte seine helfende Hand und rappelte mich unter Schmerzen auf. Ich kam etwas torkelnd zum stehen und sah Merida an, die von ihren Freunden umrundet war, mich aber noch wütend anfunkelte. Meine Wut war fürs erste erloschen, erstaunlicherweise. Hiccup stand auf meiner Seite und hielt mich an meinem Arm fest. Ich wischte mir mit meiner Hand an meiner Nase entlang und sah Blut.

„Oh …“ brachte ich nur heraus, plötzlich wurde alles schwarz und ich klappte kraftlos zusammen.

Ich hatte den Komischsten Traum ever. Hiccup würde mich in seine Arme halten und verteidigte mich gegenüber Merida … ich meine GEGENÜBER MERIDA! Ich wusste echt nicht, was ich damit anfangen sollte. Er war doch mit ihr zusammen, oder? Das hatte sie behauptet. Uff, ich hatte keine Lust mehr auf diese ganzen Drama Geschichten.

Langsam öffnete ich meine Schweren Augenlieder und sah mich um. Es war hell … zu hell. Schützend hob ich meinen Arm vor das Licht und sah mich um. Ich lag auf einem Bett in einem übersäuberlichen Raum … Das Krankenzimmer der Schule … hätte ich mir eigentlich denken können.

„Astrid?“ fragte mich eine Stimme und ich blickte neben mich. Hiccup saß neben mir und sah mich besorgt an. Ich wollte schon murren, was er hier wollte, doch ich bekam keinen einzigen Ton aus meiner trockenen Kehle raus. Ich sah ihn nur an, in sein perfektes Gesicht mit den Zerzausten kastanienbraunen Haaren, der Narbe an seinem Kinn und nicht zu vergessen, seine wunderschönen grasgrünen Augen, die mich jedes Mal um den Verstand brachten. Ich merkte, wie wir uns schon eine Weile lang anstarrten und ich sah schnell weg. Langsam und vorsichtig setzte ich mich auf und lehnte mich an die Wand.

„Was … was ist passier?“ fragte ich krächzend und er reichte mir ein Glas Wasser, was ich sofort austrank.

„Du bist nach dem Streit mit Merida zusammen gesackt und ich habe dich dann hierher gebracht.

„Warum?“ fragte ich leise und er sah mich fragend an.

„Warum was?“

„Warum hast du dich um mich gekümmert?“ fragte ich hin schwach und er sah weg.

„Tun das nicht gute Freunde?“ sagte er. Ach, jetzt waren wir also ‚gute Freunde‘. Ich war jedoch zu schwach um wütend zu sein.

„Gute Freunde?“ fragte ich ihn stattdessen. Er sah mich an und hatte dieses Gewiss etwas in den Augen, was er auch damals hatte, wenn er mit mir sprach. Damals war er noch verliebt in mich gewesen … doch ich bezweifelte, dass er noch dieselben gefühlte hatte. Doch hatte ich noch diese Gefühle für ihn wie vor fünf Jahren? Hiccup schwieg und sah betroffen weg.

„Warum hast du dich zu mir gestellt?“ mir kam die Erinnerung wieder, dass er mir geholfen hatte und mich von Merida befreit hatte. Warum tat er dies? Warum hatte er sich nicht zu Merida gestellt und sie verteidigt?
„Weil ich einen Fehler gemacht habe, und ich möchte diesen wieder gut machen?“ meinte er ehrlich zu mir und ich hang an seinen Lippen.

„Was hast du von dem Streit mitbekommen?“

„Naja … alles. Ich bin, nachdem ich dich zu der Krankenstation gebracht hatte, zu Merida gegangen und habe sie über all das ausgefragt. Sie hat mir nach einer langen Diskussion endlich die Wahrheit erzählt und ich habe danach ihr gesagt, dass ich nichts mehr von ihr will.“ Er sah mich an und ein kleiner Hoffnungsschimmer lag in seinen Augen und in seiner Stimme.

„Du willst mir ernsthaft jetzt sagen, dass deine Augen nach all diesen Jahren nun geöffnet wurden und du dieses Miststück hinter der Maske nun siehst?“ sagte ich prüfend.

„Sie hat ein Spiel mit mir gespielt, Astrid. Jahre lang schon und ich war zu dumm und bin auch noch darauf reingefallen.“ Langsam sagte mir sogar mein Verstand, dass ich ihm Vergeben sollte. Er sprach Ehrlich zu mir, das spürte ich … irgendwie … Ich wusste einfach, dass er die Wahrheit sagte. Ich lächelte ihn matt an.

„Können … können wir nochmal von vorne Anfangen?“ fragte er zaghaft und sah mich vorsichtig an. Damals hatte ich ihm keine Antwort gegeben, als er mich in der Nachhilfe gefragt hatte. Doch jetzt wollte ich es versuchen. Aber eine Sache sollte er mir noch beantworten.

Hiccstrid HeartbeatWhere stories live. Discover now