Kapitel 42 - Happy End

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Doch ich wollte mich nicht auf ihr Spiel einlassen. Dies sollte ein schöner Abend werden, ohne jeglichen Zicken-Krieg also verneinte ich. Es wäre bestimmt lustig gewesen, doch mir war nicht danach. Also gingen Hiccup und ich wieder zur Gang, die sich köstlich über das bescheuerte Benehmen einiger Schüler lustig machten.

„Ei, schau dir die mal an." Sagte Tuff, der mir seinem Klebrig nassen Anzug neben Snotloud saß und auf ein Mädchen zeigte, die Ihr Kleid in einer viel zu kleinen Größe genommen hatte. Ihre Brüste quollen aus ihren Ausschnitt und man konnte eindeutig zu viel Haut von ihr sehen. Kichern wendete ich den Blick von ihr ab und sah zur Gang.

„Nun, die hatte wohl noch Hoffnung, dass sie eine Begleitung für heute Abend bekommen würde. So wie die sich geschminkt hat." Fügte Ruff hinzu, die nicht besser aussah, als ihr Bruder. Pitschnass und sie konnte wirklich von Glück reden, dass sie Wasserfestes Makeup benutzt hatte.

„Habt ihr noch mehr Streiche auf Lager?" fragte ich sie mit gespielter Verachtung.

„Wer weiß, wer weiß." Sie grinste mich an. Ich konnte nur darauf die Augen verdrehen und grinsen. Sie waren so unberechenbar. Es dauerte auch nicht lange, da waren die Zwillinge wieder verschwunden und überall hörten wir ihre Opfer schreien. Wir amüsierten uns köstlich über die nassgespritzten Teenager, die ständig herum huschten und sich über die Terrorzwillinge aufregten. Es wurde immer später und eine Band nach der anderen trat auf der kleinen Bühne auf. Ein paar der Gäste waren schon gegangen, ein anderer Teil betrank sich noch kräftig, wenn sie nicht schon völlig zu waren. Aber der Großteil, zudem wir gehörten, feierte noch kräftig auf der Tanzfläche mit. Hiccup und ich tanzten sehr nah beieinander, und das lag nicht nur daran, weil die Tanzfläche voll war. Wir wollten einfach den anderen besoffenen Jungs signalisieren, dass ich vergeben war, oder den Möchtegernmädchen, dass Hiccup mir gehörte, was ziemlich gut funktionierte. Allerdings verführte mich der Gedanke, dass ein Junge mich anmachte und ich ihn dann ein Korp gab mit der Aussage ‚Ich habe eigentlich einen Freund'. Ich fand diese Idee einfach zu Genial, aber auch ganz schön fies, aber darum scherte ich mich herzlich wenig.

Leicht beschwipst von den vielen Sekt, der hier ausgeschenkt wurde, ließ ich mich wieder auf meinen Stuhl sinken und versuchte meinen etwas kräuselnden Kopf grade zu richten. Mein Arm streckte sich Ziellos zu den Tisch aus und meine Hand bekam ein Glas zu fassen. Ich dachte ernsthaft, dass das eventuell Wasser sein könnte, jedoch schmeckte das nicht nach Wasser, als ich das Glas an meine Lippen hielt und daraus trank. Sofort, um nicht dem Alkoholischen Geschmack zu verfallen, stellte ich das Glas weg und sah in den Dunklen Raum, der mit Lichtern an der Bühne erhellt wurde und ausgefüllt wurde von vielen lustig tanzenden Menschen, die allesamt komisch aussahen ... verdammt, wie viel hatte ich getrunken.

„Möchtest du nach Hause?" raunte mir eine Tiefe stimme in mein Ohr und durch den Alkohol färbten sich meine Wangen rot, als auch noch sein Warmer Atem mein Ohr und meine Wange streifte. Ich drehte mein Kopf zu der Person und sah Hiccup in seine Augen. Auch er hatte was getrunken, jedoch sah er so aus, als hätte er noch seine fünf Sinne beisammen.

„Hier Trink das." Meinte Hiccup, der wohl gemerkt hatte, dass ich angeheitert war. Automatisch nahm ich das Glas und trank es sofort leer. Das erfrischend kühle Wasser lief meine Kehle hinunter und ich seufzte vor Genuss auf. Jetzt konnte ich wieder etwas klarer sehen und denken.

„Bringst du mich nach Hause?" nuschelte ich zu Hiccup und er nickte nur darauf. Er half mir hoch und ich legte meinen Arm um seine Schulter, damit ich nicht hinfiel. Zusammen gingen wir raus zu dem Auto, obwohl ich mir nicht wirklich sicher war, ob das so eine gute Idee war. Doch eigentlich hatte ich an den Abend nun andere Sorgen. Stolz wie ich war, löste ich mich von Hiccup und versuchte nun eigenständig zum Auto zu gelangen.

„Astrid?" fragte Hiccup mir verdutzt hinterher und holte sogleich auf.

„I-Ich schaff das schon." Meinte ich und lief weiter unsicher auf meinen hohen Schuhen zu dem Schwarzen Wagen, der eigentlich in der Dunkelheit nicht gut zu sehen war, aber ich behielt ihn im Blick. Ich erreichte ihn und legte meine Hand auf das Dach.

„Ha, geschafft." Meinte ich und musste anfangen zu lachen.

„Du hochmütiges Mädchen." Neckte mich Hiccup, als er hinter mir auftauchte und seine Hände in meine Hüfte legte. Plötzlich fing er an mich zu kitzeln und ich verkrampfte mich sofort und fing an zu lachen.

„H-Hicc-Hiccup ... aufh-aufhören." Ich bekam mich nicht mehr ein. Ich lachte so heftig, dass mir schon tränen ins Auge kamen. Verzweifelt versuchte ich mich immer noch aus seinen Starken Griff zu befreien, jedoch erfolglos. Hiccup hatte mittlerweile mich vom Auto weggezerrt und hielt mich nun fast in der Luft, denn ich krümmte mich nur vor Lachen. Irgendwie konnte ich mich dann doch von ihm befreien und fing an zu rennen, so gut es halt mit diesen Mörderschuhen ging. Allerdings ging mir Hiccup hinterher und bekam mich wieder in seine Arme.

„Nein! Lass ... lass mich los!" schrie ich lachend, als er mich plötzlich wieder kitzelte. Ich schlug und trat auf ihn ein, jedoch erfolglos.

„Au, Astrid." Lachte er und ließ mich los. Ich konnte nur mit Mühe mein Gleichgewicht halten und beruhigte mich wieder.

„Deine Schuld, wenn du mich auch attackierst." Meinte ich noch immer etwas lachend. Er schüttelte lachend seinen Kopf und sah mich grinsend an.

„Na komm, lass uns nach Hause fahren." Meinte er und reichte mir seine Hand. Ich nahm sie und lief mit ihm zurück zu seinem Auto. Wir stiegen ein und fuhren zu ihm nach Hause. Ich sah die ganze Fahrt lang über ihn an und dachte in meinem beschwipsten zustand nach, wie es nun weiterging. Ich war nun endlich mit ihm zusammen. Wie ich diesem unwiderstehlichen Mann je wiederstehen konnte war mir einerlei. Sein perfektes Gesicht mit den süßen kleinen Sommersprossen auf seiner Wange war auf die Straße gerichtet. Seine schmalen, weichen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen und sein flauschig, braunes Haar hang in jeglicher Richtung aus. Es war lang genug ... vielleicht könnte ich ihm das mal flechten ... würde bestimmt niedlich an ihm aussehen. Ein fieses Grinsen huschte mir auf meine Lippen und ich konnte es nur mit Mühe leicht unterdrücken. Hiccup gehörte nun endlich mir. Merida würde uns nun endgültig in Ruhe lassen und vielleicht würden beide Gruppen mal zueinander finden und zu eine werden ... unmöglich war das ja nicht.

Ich seufzte und lehnte mich zurück. Langsam schloss ich meine Augen, während diese auf die Straße gerichtet waren. Es war ein wunderschöner Abend gewesen und ich war mir sogar sehr sicher, dass die Zwillinge es nicht lassen konnten, den Ball mit einem Krawall zu verlassen. Bei diesen Gedanken musste ich grinsen. Arme Elsa und Anna, die konnten sich auf die Aufräumarbeiten freuen.

Mittlerweile waren wir bei ihm angekommen. Hiccup merkte, dass ich schon fast schlief und erlaubte sich deshalb einen kleinen aber nicht fiesen Spaß. Er nahm mich auf seine Arme aus seinen Wagen, schloss ihn ab und trug mich in sein Haus. Dort hatte er erst mal Schwierigkeiten, seine Schuhe und Jacke auszuziehen, doch schließlich gelang es sowohl bei ihm, als auch bei mir. Er schleppte mich dann die Treppe Hoch und legte mich sanft auf sein Bett. Meine Augen waren geschlossen und mein Kopf schon mit einem Fuß in der Traumwelt. Dennoch merkte ich noch, wie er mir das Kleid auszog, mir eines seiner Shirts überstreifte. Es dauerte nicht lange, da lag Hiccup auch schon umgezogen neben mir und legte seine Decke über uns. Das letzte bisschen Hirn, das noch aktiv war, ließ mich noch näher an ihn heran kuscheln und er legte seine Arme um mich. Wir beide verfielen der Traumwelt und schliefen mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

Hiccstrid HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt