Kapitel 16 - Streitereien

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Der Wunsch nach mehr Ferien brachte mir leider nie etwas, sowie auch dieses Mal. Jetzt wo Stormfly wieder da ist wollte ich natürlich viel mehr Zeit mit ihr verbringen, doch die Zeit ließ das nicht zu. Aus dem Samstag wurde der Sonntag und ‚schwups‘ aus dem Sonntag wurde der nie zu gebrauchende Montag. Auf ging es in die zweite Runde des Klausuren-Sturmes. Immerhin war schonwieder in acht Wochen Winterferien, und da mussten natürlich alle Klausuren geschrieben werden. Das hieß ich durfte mit einer Klausur Minimum pro Woche rechnen. Dank Ruff und Stormfly vergingen die ersten schlimmsten Tage ever wie im Fluge. In der Schule fing der quatsch an, und endete bei mir zuhause … abends … vor dem Fernseher … mit Stormfly und Ruff. Ihr glaubt ja gar nicht, wie genervt meine Mutter war, als unsere Treffen immer häufiger wurden. Vor allem da wir mit Stormfly immer lauter wurden. Ehe ich mich versah, war auch schon Donnerstag. Nachhilfe bei Hiccup. Ich hatte ihn nun die Tage in der Schule beobachten wollen, doch er ließ sich in den Pausen nie blicken. Ich wusste zwar, dass er da war, doch das brachte mir alles nichts, wenn ich ihn nicht persönlich sah. Also war ich sehr gespannt darauf, was er mir sagen würde, wenn ich ihn darauf ansprach.

Meine Füße schleppten mich den Gewohnten Weg zu seinem Haus. Ich wollte gerade klingeln, als ich von innen krach hörte. Ich nahm meinen Finger wieder weg von der Klingel und ging vorsichtshalber ein paar Schritte von der Veranda runter, als plötzlich die Tür mit einem krachen aufflog und ein wütendes Rothaariges Mädchen aus der Haustür stampfte. Ich wich noch ein paar Schritte zurück und beobachte das ganze Geschehen. Merida hatte mich noch nicht bemerkt, drehte sich auf der Treppe um und sah Hiccup wütend an.

„Das du das auch weißt, ich finde heraus, warum!“ sagte sie wutentbrannt.

„Ich habe dir doch schon längst alles gesagt. Warum willst du es nicht so akzeptieren?“ entgegnete Hiccup ihr flehend. Er sah ja schon fast verzweifelt aus.

„Weil ich dich gut genug kenne um zu wissen, dass das nicht der einzige Grund ist.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und lief geradewegs weiter, als sie bei mir vorbeikam. Ruckartig blieb sie stehen und starrte mich an. Dann wanderte ihr Blick hoch zu Hiccup, der mich flehen ansah, dass ich ihm unter die Arme greifen sollte, doch das hier war nicht mein Kampf. Ich hielt mich völligst daraus. Blöderweise stand ich genau zwischen den Fronten und was passiert mit einem unschuldigen Menschen, der auf einem Schlachtfeld steht, und linke Soldaten sich mit Rechte Soldaten totschießen? Ganz genau, er wird hundertprozentig auch getroffen. Merida sah mich an, als hätte sie einen Geist gesehen.

„Deswegen hast du nicht ja gesagt.“ Sagte Merida mit einem bedrohlichen und gefährlichen Unterton. Sie drehte sich wieder zu Hiccup um und sah ihn entsetzt an.

„Du hast es schon die ganze Zeit getan und ich war so blind es zu sehen.“

„Was?“ fragte Hiccup verwirrt und sah zwischen Merida und mir hin und her.

„Du hast mich hintergangen.“ Schrie sie ihn wütend an, „Mit dieser … dieser Astrid.“ Sie sah nun mich mit ihren vor Energie sprühenden Blaugrünen Augen an.

„Und du … hast die ganze Zeit so getan, als würdest du ihn nicht kennen, dabei teilst du eine Vergangenheit mit ihm.“ Jetzt sah ich sie verwirrt an. Weswegen regte sie sich so auf?

„Merida, um es nochmal zu wiederholen, wir waren nie Zusammen.“ Hiccup betonte jedes einzelne Wort. Ich sah ihn erstaunt an. Er war also nie mit ihr zusammen gewesen?

„Versuche dich nur so daraus zu reden, ich weiß es aber besser.“ Mit diesen Worten ging sie wütend davon und hinterließ eine ganzschöne Verwirrtheit. Ich sah Hiccup verwirrt an und ich wollte Antworten. Doch nicht heute. Wenn ich jetzt zu ihm ginge, dann würde das Merida mitbekommen, und ehrlich gesagt wollte ich mich nicht mit ihr anlegen. Hiccup seufzte und rieb sich mit seinen Händen erschöpft über sein Gesicht.

„Entschuldige Astrid, dass du das gerade miterleben musstest.“ Sagte er wieder den Blick auf mich gerichtet, „Willst du reinkommen?“ er trat zur Seite und bedeutete mir einzutreten und ich sah ihn nun auch leicht zornig an. Wie konnte er jetzt nach so einem Streit ein anderes Mädchen einladen. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er meinen schon längst erkannt hatte.

„Oh nein. Du wirst dir erst mal im Klaren, was du wirklich willst, danach können wir wieder Reden.“ Sagte ich ihm ernsthaft zu ihm, drehte mich auch um und ging. Wie konnte er sowas nur tun. Vielleicht reagierte ich auch ein bisschen zu heftig, doch ich wollte einfach nicht bei ihm sein nach diesem Streit. Ich schlug den Weg wieder nach Hause ein und war wirklich froh, dass ich umgekehrt bin. Doch ich kam dich an dem Gefühl drum rum, dass ich beobachtet wurde. Es wurde bereits dunkel und die Lichter gingen an. Ich blieb stehen und sah mich um, doch niemand war zu sehen. Also ging ich weiter, doch das Gefühl bekam ich nicht los. Meine Schritte wurden immer schneller und schließlich kam ich bei meinem Haus an. Ich drehte mich nochmal um und sah in die Dunkelheit hinein, doch da war nichts. Kopfschüttelnd holte ich meinen Schlüssel raus und trat ins Haus rein.

„Ich bin wieder da!“ rief ich in das Haus.

„Schon wieder? Wolltest du nicht joggen gehen?“ sagte meine Mutter und sah aus der Küche raus.

„Nee, es ist zu dunkel und ich hatte vergessen, dass ich noch lernen muss. Ich schreibe ja morgen eine Klausur.“ Meinte ich, zog mich fertig aus und ging in die Küche. Der leckere Duft von Nudelauflauf drang in meine Nase und mein Bauch machte sich sofort bemerkbar.

„Da hat wohl jemand Hunger. Aber das Essen ist nicht für heute.“ Meinte meine Mom und räumte die Spülmaschine fertig aus.

„Für wann dann?“ fragte ich und sah in den Backofen rein.

„Für Morgen. Wir sind über das Wochenende nicht daheim, das heißt, du musst dir das Essen einteilen.“

„Wohin fahrt ihr.“ Ich richtete mich wieder auf und lehnte mich gegen die Küchentheke.

„Dein Vater hat ein Geschäftstreffen und da komme ich mit, da ich was in der Stadt benötige.“ Erklärte sie mir und ich nickte. Na gut, ein Wochenende alleine daheim Zuhause, was soll da auch schon großartiges passieren?

Hiccstrid HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt