Kapitel 30 - ein Anfang

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„Okay, Okay. Warte." Sagte ich lachend, als wir in einem Kaffee saßen, mit einem tollen Ausblick auf den Marktplatz, „Du hast Jack Frost nochmal wie kennengelernt?" ich rührte in meiner Heißen Schokolade um und sah Hiccup belustigt an. Er hatte mir fast seine ganze Lebensgeschichte erzählt, doch ich musste immer zweimal nachfragen, denn diese Geschichte war einfach so banal, dass sie schon Film reif wäre.


„Also, du weißt ja, dass Jack ein ziemlicher Unruhestifter ist. Überall wo er ist verbreitet er Chaos aber im Guten Sinne, sodass alle immer mit lachen müssen. Er fand es also lustig gleich am ersten Tag der Schule mal den Feueralarm zu betätigen, und dummerweise hatte ich mich in dem Moment gänzlich in der Schule verlaufen und kam in dem Gang an, wo auch er war. Er hatte schon längst den Feueralarm betätigt, als ich ihn auf mich zu rennen sah. Und ehe ich mich versah, knallten wir auch schon ineinander. Ich hatte irgendwie einen Wahn ihn bei seinen Streichen zu ertappen und war ständig dabei, wenn er was anstellte, also weihte er mich irgendwann in seine Streiche ein." Erklärte mir Hiccup und ich hing gebannt an seinen Lippen.


„Also hast du ihn wegen seiner Streiche kennen gelernt?" fragte ich nochmal grinsend.


„Genau." Bestätigte er lachend und ich musste nun auch wieder lachen. Diese Vorstellung war schon wirklich ziemlich banal.


„Und durch Jack habe ich dann auch Rapunzel, Merida kennen gelernt. Später kamen dann noch Elsa und ihre kleinere Schwester Anna dazu." Erklärte er mir.


„Was sollte die Idee eigentlich mit dem Ball?" fragte ich.


„Ich habe schon gehört, sie soll bei einigen nicht so gut angekommen sein ... aber ... möchtest .... Möchtest du vielleicht trotzdem mit ... mit mir ... dorthin gehen?" Stotterte er und ich konnte nicht anders als lächeln. Das war so süß von ihm mich zu fragen.


„Vielleicht." Sagte ich grinsend. Mir gefiel der Gedanke ihn zappeln zu lassen und ich war gespannt darauf, wie er reagieren würde oder was er dafür tun würde, um von mir eine Zusage zu bekommen. Er fing an zu lachen. Anscheinend hatte er meinen Plan durchschaut und fand ihn wohl sehr amüsant.


„Du machst es mir nicht gerade leicht." Sagte er noch immer lachend und ich grinste daraufhin.


„Wer hat denn gesagt, dass es einfach wird." Meinte ich spielerisch und trank meinen Kakao aus. Wir bezahlten und gingen wieder durch die Stadt. Ich erzählte ihm noch, was ich in den fünf Jahren alles erlebt hatte. Der Chinaurlaub, wie mich dort meine Eltern für das Karate angemeldet hatten, die Ausflüge nach Rom und in andere Länder. Ich bin in den letzten Jahren sehr oft gereist und habe viel trainiert. Aber ich machte nie bei Wettkämpfen mit. Ich trainierte eigentlich immer nur für mich.


„Wie ... wie erging es dir, nachdem ich weggezogen bin?" fragte er vorsichtig, als hätte er eine Vorahnung, was ich antworten könnte. Ich seufzte tief und sah zu Boden. An die Zeit nach seinem Verschwinden dachte ich nicht sehr gerne, doch vielleicht tat es gut, sich mal darüber auszusprechen. Ich setzte mich auf eine Bank und er tat es mir gleich. Er sah mich an, ich blickte aber nur gerade aus.


„Nun, um es mit einem Wort zu beschreiben ... beschissen." Sagte ich und Hiccup sah mich noch immer an, „Ich habe tagelang nichts mehr gemacht, außer in meinem Zimmer gesessen und mir irgendwelche Teene-schnulzen reingezogen. Meine Wut hatte ich an meine Möbel raus gelassen, weswegen mein Komplettes Zimmer neu Renoviert werden musste. Ruff kam dann immer öfters zu mir und wir gingen gemeinsam ins Studio. Dort rappelte ich mich wieder hoch und fing an zu vergessen ..." erzählte ich, den Blick noch immer gesenkt. Hiccup schwieg. Und so saßen wir da, eine Weile lang und sagten nichts. Wir hatten uns beide weh getan und nun saßen wir hier ... von Angesicht zu Angesicht, mit der Frage, wer war jetzt schuld.


„Es ... es tut mir leid." Beteuerte Hiccup wieder. Er hatte sich schon ziemlich oft bei mir entschuldigt und wenn ich darüber so nachdachte, machte es keinen Sinn jemanden zu finden, der die Schuld trug, denn was vergangen war, war vergangen und konnte nicht mehr geändert werden.


„Es ... es ist schon okay. Es ist jetzt auch nicht so wichtig." Sagte ich abwendend, stand auf und ging zügig weiter.


Hiccup holte schnell auf und hielt mich an mein Handgelenk fest. Mein Bauch fing an heftig zu kribbeln, als ich seine warme Hand um meine spürte. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn an.


„Was kann ich nur tun?" fragte er mich erneut, „Ich vermisse dich. So sehr." Er sah mich mit seinen smaragdgrünen Augen an und mein Herz klopfte wie verrückt gegen meine Brust.


„Bleib bei mir." Flüsterte ich als Antwort. Mein verlangen nach ihm wurde immer größer und größer. Ich wollte seine Nähe spüren, seine starken Arme, die sich immer schützend um mich legten, seine weichen, zarten Lippen. Wir sahen uns an und schließlich verabschiedete sich mein Verstand. Ich packte ihn am Kragen, zog ihn zu mir und drückte meine Lippen auf seine. Zuerst überrascht von der Reaktion, dann aber sichtlich erfreut erwiderte er den Kuss. Er kam näher zu mir und legte seine Arme um mich. Mein Herz sprang auf und ab, hin und her, in sämtliche Richtungen und mein Magen flatterte auf. Es war so ein unbeschreiblich gutes Gefühl, dass ich komplett süchtig davon wurde. Dennoch musste ich mich von ihm lösen um Luft zu holen. Ich Atmete tief durch und sah ihn dann an. Sein Blick verriet, dass sich seit unserer Zeit nichts geändert hatte. Er liebte mich noch immer, das spürte ich und ich konnte das auch deutlich aus seinen Augen lesen. Wie er mich ansah ... unbeschreiblich. Er strahlte mich förmlich vor Glück an und ich glaubte, mir erging es nicht anders.


„Ich werde dich nie wieder gehen lassen. Diesen Fehler mache ich nicht noch einmal." Sagte er leise zu mir und sah mich dabei an. Ich glaubte jedes seiner Worte und war in dem Moment einfach so glücklich, dass er hier bei mir war.


„Da habe ich nichts dagegen." Sagte ich wie hypnotisiert von seinen Augen. Ich löste mich aus meiner Starre und sah auf die Uhr.


„Lust auf ein paar schleudertouren?" fragte ich grinsend und wartete erst nicht seine Antwort ab, nahm seine Hand und sprintete los zum Jahrmarkt. Hiccup kam etwas stolpernd, aber lachend, hinterher.


Hiccstrid HeartbeatWhere stories live. Discover now