Kapitel 25 - Überraschungen

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Langsam wachte ich am nächsten Morgen auf. Meine Augen noch geschlossen drehte ich mich in meinem Bett um und fand mich in einer wirklich kuscheligen Ecke wieder, die ich noch nie gespürt hatte, doch das war mir im Moment total egal. Ich kuschelte mich noch enger an diese warme Wand, als ich plötzlich merkte, die sie sich bewegte. Ich drehte mich auf meinen Rücken und streckte mich und traf wieder auf etwas, was mir unbekannt war. Ich ließ meine Arme nach obenhin ausgestreckt und erkundete mit meiner Hand dieses unbekannte, mir neue Terrain.

„Hmmm, Astrid. Gehst du bitte mit deiner Hand aus meinem Gesicht.“ Sagte eine tiefe schläfrige Stimme, die ich unter allem Übel auch noch erkannte. Schlagartig öffnete ich meine Augen und setzte mich auf. Vorsichtig ließ ich meinen Blick neben mir hin schweifen.

„Fuck.“ Fluchte ich laut, als ich erkannte, dass Hiccup neben mir geschlafen hatte. Plötzlich fing mein Kopf an zu dröhnen und ich verzog mein Gesicht vor Schmerz. Meine Hände wanderten automatisch an meine Schläfe. Ich stöhnte laut auf und vergrub mein Gesicht in meine Hände.

„Astrid, hier. Nimm eine, dann wird es besser.“ Sagte Hiccup und hielt mir ein Glas Wasser und eine Tablette vor die Nase. Mir war das völlig wurscht, was das jetzt für eine Tablette war, Hauptsache diese quälenden Kopfschmerzen würden nur verschwinden. Schnell schluckte ich die Tablette runter und trank einen großen Schluck. Erst danach machte ich meine Augen richtig auf und ich stellte zu meinem Glück fest, dass wir beide unsere Klamotten noch an hatten. Aber warum war Hiccup bei mir … und wie bin ich überhaupt her gekommen?

„Was … was ist gestern Passiert?“ fragte ich ihn und hoffte, dass er wenigstens noch was wusste.

„Nun, es ist viel passiert und du hast eindeutig zu viel Alkohol getrunken.“ Meinte Hiccup. Ich war zu erschöpft, um auf ihn wütend zu sein, doch gegenargumentieren, dass musste ich noch hinkriegen.

„Nein, ich habe nicht so viel getrunken. Nur ein Bier …“ versuchte ich mich zu verteidigen, doch dann viel mir dieser kleine Filmausschnitt ein, wo Merida eine kleine Flasche verschwinden ließ.

„Vielleicht hat mir jemand Wodka eingeschenkt … ausversehen …“ sagte ich, doch insgeheim gab ich wieder Merida die schuld, obwohl ich keine Beweise dafür hatte.

„Bitte sag mir, dass ich mich gestern nicht Blamiert habe.“ Ich nahm mein Kopf wieder in meine Hände und versuchte die Kopfschmerzen auszuhalten.

„Nun ja … dann sag ich mal nichts.“

„Hiccup!“ beschwerte ich mich, wenn er es schon andeutete, dann sollte er es mir auch sagen.

„Naja, du hast dich übergeben … beim Tanzen … auf der Tanzfläche.“ Sagte er zögernd. Bestimmt hatte ich mich auch noch blamiert, wie ich getanzt hatte und dann auch noch übergeben … mitten auf der Tanzfläche …

„Wie schlimm sieht es aus?“ fragte ich vorsichtig.

„Die Gang hat gleich nach der Party aufgeräumt, während ich dich nach Hause brachte.“

„Wie bist du ins Haus gekommen.“ Fragte ich verdutzt, denn ich weiß, dass ich mein Schlüssel in meiner Tasche versteckt hatte.

„Uhm … durch das Fenster … aber keine Sorge, deine Eltern haben nichts mitbekommen.“ Meinte er und sah verlegen weg.

„Haben wir gestern …“ fragte ich zögerlich und wurde etwas rot. Nicht, dass ich ihm jetzt falsche Hoffnungen gemacht hatte.

„Nein …“ sagte er und er schien etwas zu überlegen.

„Hiccup, was immer du überlegst zu sagen, sag es einfach.“ Maulte ich und lehnte mich an meine Wand.

„Nun … du … du hattest gestern noch was zu mir gesagt, als ich dich hier her brachte …“ fing er zögernd an und ich blieb still, „Nun … du wolltest nicht das ich gehe, also bin ich bei dir geblieben, und als ich mich dann neben dich gelegt habe hattest du mir noch gesagt …“

„Ja?“ fragte ich um ihn auf die Sprünge zu helfen.

„Naja, du sagtest … du … ich wäre dir noch wichtig.“ Sagte er zögernd. Ich seufzte leise. Ich konnte ihm jetzt nicht sagen, dass ich betrunken war, denn ich wusste genau, dass das nicht stimmte. Ich würde mich nur selbst anlügen, wenn ich ihm sagen würde, dass das nicht stimmte, also blieb ich still.

„Ich … ich sollte mich umziehen …“ meinte ich und stand auf. Noch etwas wackelig auf den Beinen holte ich mir neue Klamotten raus und schleppte mich ins Bad. Ich ging davon aus, dass Hiccup in meinem Bett liegen bleiben würde, also entkleidete ich mich kurzerhand und stieg unter die Dusche. Schnell hatte ich mich abgebraust und bekam auch wieder einen etwas freieren Kopf, als zuvor. Nachdem ich mich fertig sauber gemacht hatte, schnappte ich mir mein Handtuch und wickelte es um meine Brust. Langsam und träge zog ich mich an. Ich hatte schon meine Hose angezogen und stand mit Nacktem Oberkörper im Bad, als plötzlich die Tür mir vollem Schwung aufging und Hiccup reinkam. Entsetzt starrte ich ihn an, während er nur wie versteinert dastand und das Handy an seinem Ohr hielt.

„Äh … ähm …“ stotterte er, den Blick nicht von mir abgewendet. Mein Gesicht wurde knallrot, vor Scharm und vor Wut. Schnell griff ich nach dem nächstbesten Ding, was eine Packung Shampoo war und warf damit nach ihm.

„RAUS!“ schrie ich ihn an, während ich ihn weiter mit Duschsachen bewarf. Hiccup löste sich von der Starre und ging schnell aus dem Bad raus und schloss die Tür hinter sich. Mein Gesicht immer noch knallrot und mit klopfenden Herzen zog ich mich fertig an. Ich ging aus dem Bad raus in mein Zimmer, indem Hiccup jetzt wieder auf meinem Bett saß und beschämt nach unten sah. Auch sein Gesicht war gerötet.

„T-Tut mir leid … dass ich einfach so reingeplatzt bin.“ Sagte er und sah weiter auf seine Hände. Wäre er jemand, den ich nicht so gut kannte, hätte ich ihm sicherlich eine gescheuert, doch bei ihm beließ ich es mal, nahm stattdessen seine Schulter in Angriff. Ich setzte mich neben ihm, holte mit meiner Faust aus und schlug ihm heftig gegen die Schulter.

„Ahh.“ Stöhnte er, verzog sein Gesicht vor Schmerz und legte seine Hand auf seine Schulter, „Ich schätze, das habe ich verdient.“

„Du hast eigentlich noch viel mehr schmerz verdient.“ Sagte ich. Von ihm kam daraufhin keine Antwort. Wir saßen eine Weile schweigend da. Keiner von uns wusste so recht, was er sagen sollte.

„Danke … übrigens … dass du mich nach Hause gebracht hast.“ Sagte ich dann nach einer Zeit um die unangenehme Stille zu unterbrechen.

„Gern geschehen. Wie sind deine Kopfschmerzen?“

„Auszuhalten.“ Gab ich knapp als Antwort von mir, „Jetzt wäre eigentlich der perfekte Zeitpunkt, um mir Antworten zu liefern.“ Fügte ich noch hinzu und sah ihn an.

„Willst du nicht erst mal was essen?“ fragte er mich und sah mich ebenfalls an.

„Das hat Zeit. Ich will Antworten. Jetzt.“ Sagte ich bestimmt und sah ihn an, damit er wusste, dass ich das ernst meinte.

„Na gut.“ Seufzte er.

Hiccstrid HeartbeatWhere stories live. Discover now