Kapitel 15 - Herbstferien

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Was war ich froh, dass die Herbstferien bald anstanden. Die meisten der Klausuren waren nun geschrieben und für mich erstaunlich gut ausfielen, obwohl ich so ein Gefühlschaos am Anfang hatte. Mit der Nachhilfe ging es nur schleppend zwischen mir und Hiccup voran, aber was konnte ich auch anderes erwarten. Ich hatte ihm meine Meinung gesagt, und er seine. Eigentlich hätten wir auch gut nun getrennte Wege gehen können, doch ich konnte das aus irgendeinem Grund nicht. Da war noch immer etwas, mit dem ich noch nicht abgeschlossen hatte. Aber ich kam einfach nicht darauf, was es war. Die Tage wurden kälter und kürzer und meine Klamotten immer kuscheliger, warmer und flauschiger. Meine Mom hatte mir an den Freitag vor den Ferien einen total flauschigen Pullover auf mein Bett gelegt, und ich hatte ihn natürlich gleich angezogen. In der Schule sprach Hiccup mich manchmal an, aber auch nur dann, wenn ich alleine irgendwo war. Er hatte wohl den Anschluss zu der Gang noch nicht gefunden und ich fand keinen Anschluss zu seiner Gruppe. Eigentlich wollte ich auch nichts mit ihnen zu tun habe, seit dem ich etwas gegen Merida hatte, ging ich ihr aus dem Weg. Die Vorbereitungen für den Winterball waren im vollen Gange. Man möge es nicht glauben, doch diese Prinzeschen hatten ein ganz schönes Tempo drauf. Schon ein paar Tage nach der offiziellen Ankündigung stand das Thema schon fest. ‚Eis und Schnee‘ war das Thema und alle mussten sich diesem Thema entsprechend kleiden. Ich weigerte mich immer noch ein Kleid zu tragen und niemand konnte mich umstimmen. Nun, die Ferien standen an und glücklicherweise hatten wir nur drei Stunden Schule an diesem Freitag, was für mich hieß nur eine Stunde Schule. YEAH. Jedoch musste ich noch eine Stunde Chemieunterricht aushalten, doch das war alles andere als schlimm. Unser Lehrer hatte es mal vorgezogen uns mal Experimentieren zu lassen.

Er stellte einige weniger gefährliche Substanzen zur Verfügung und ließ uns einfach machen. Am Ende sollte jeder Gruppentisch sein Resultat vorzeigen. Und ich legte vorsichtshalber meine ganzen Sachen, bis auf meinen Block und einen Stift, fünf Meter weg von unserem Tisch, denn mir blühte es schon, was Ruff und Tuff vorhatten. Hiccup sagte ab und zu was, blieb aber hauptsächlich still, was mich irgendwie traurig machte. Ich wusste die Einstellung der Gang gegenüber Hiccup und die war nicht gerade fröhlich. Sie wussten alle, dass er mir das Herz gebrochen hatte und das er sie alle im Stich gelassen hatte, dennoch hatte er sich bei mir dafür aufrichtig entschuldigt, und ich war ihm nicht mehr so böse, wie am Anfang. Also beschloss ich ihn mit ein zu integrieren, egal was die anderen dann dachten. Während Ruff und Tuff das Reagenzglas vollstopften mit ausgewählten Substanzen – Eins muss ich hier an dieser Stelle erwähnen, Ruff und Tuff konnten manchmal wirklich Hohlköpfe sein, aber sie waren wahre Chemiegenies. Sie schafften es eine perfekte Substanz herzustellen, die den ganzen Raum in Brant setzte – jedenfalls mischten sie wieder irgendetwas zusammen, und während Snotloud daneben stand und ständig auf sie einredete, ob das auch gut sei, nutzte ich die Zeit und setzte mich neben den freien Platzt von Hiccup hin. Er lächelte mich an und ich erwiderte sein Lächeln.

„Hast du keine Angst, dass das Reagenzglas gleich Explodiert und deine ganzen Sachen in Brant steckt?“ fragte ich ihn etwas grinsend und sah auf seinen Tisch, der mit seinem Mäppchen, seinem Block und seinem Ordner vollgestellt war.

„Wird das denn Passieren?“ fragte er mich und in diesem Moment machte es ‚PENG‘ und überall auf  dem Tisch lagen Glassplitter verteilt.

„GESCHAFT!“ riefen die Zwillinge jubelnd und klatschten sich die Hände ab. Hiccup sah die beiden nur gestört an und ich beugte mich etwas zu ihm rüber.

„Oh ja.“ Sagte ich leise und lachte etwas. Auch er musste anfangen zu lachen und begutachtete das Resultat des Experimentes.

Dann endlich klingelte es zu den Ferien. Ich packte schnell alles zusammen, verabschiedete mich von jedem, auch sogar von Hiccup, und ging schnell nach Hause. Diese Herbstferien verbrachte ich größtenteils alleine. Die Zwillinge flogen mit ihren Eltern nach Ägypten, Snotloud prahlte schon die ganzen letzten Wochen damit, dass er in den Herbstferien einen noch aktiven Vulkan sehen wird, Fishlegs machte einen kleinen Trip durch Italien und ich blieb daheim. Von Hiccup hatte ich keine Ahnung, was er machte, doch wir sahen uns nur ab und zu in den Ferien, wenn ich joggen ging und er mit Toothless spazieren ging. Oftmals begrüßten wir uns, doch manchmal auch nicht. Er sah manchmal so aus, als wären seine Gedanken völlig woanders. Zuhause zerbrach ich mir komischerweise den Kopf darüber, was ihn so beschäftigte, doch ich dachte nicht daran, ihn darauf anzusprechen. Und dennoch dachte ich darüber nach. Die ganzen Ferien lang. Ich war mir nun völlig sicher, dass mit mir was nicht stimmte, doch ich war mir noch nicht im Klaren, ob das was Gutes war, oder was schlechtes. Die Herbstferien zogen sich nur dahin. Es war ziemlich langweilig, wenn die ganzen Freunde weg waren. Doch auf einen Tag freute ich mich ganz besonders. Es war ein Samstag, der letzte in den Ferien. An diesem Tag kam endlich meine Hündin Stormfly wieder. Ich hatte sie lange nicht mehr sehen können, da sie in die Klinik musste, weil ich ungeschickter weise zu heftig mit ihr gespielt hatte und sich dabei ihr Bein gebrochen hatte. Doch jetzt war alles wieder verheilt und sie konnte endlich wieder zu mir zurück kommen. Und endlich kam der Tag. Ich fuhr schon am Vormittag mit meiner Mutter in die Klinik. Wir mussten nicht lange warten, und da kam auch schon Stormfly aus dem Behandlungsraum raus gestürmt und überrannte mich. Ich bekam einmal eine ganze Kuss-dusche für meinen gesamten Kopf. Ich lachte und rubbelte ihren Kopf zwischen meinen Hinden, als ich diesen zu fassen bekam.

„Na, hast du mich auch so sehr vermisst, wie ich dich?“ fragte ich lachend und zur Antwort bekam ich noch mehr Küsse. Der Arzt kam zu uns, ich richtete mich auf und er erklärte uns noch die einzelnen Medikamente, falls was sein sollte. Doch ich dachte nicht daran ihr irgendwelche Medikamente zu verabreichen. Der Arzt hatte noch nicht einmal zu Ende gesprochen, da stürmte ich mit Stormfly auch aus der Klinik und spielte mit ihr. Wie sehr hatten wir beide das vermisst.

Hiccstrid HeartbeatWhere stories live. Discover now