Kapitel 23 - Ruff kommt zu besuch

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„Hausarrest. Für eine Woche.“ Verdonnerte mich mein Vater und ich saß nur auf der Couch da und starrte ihn an. Ich hatte es kommen sehen und eine Woche … oke, es war blöd, da das Wochenende anstand, aber ich würde es überleben … hatte ich auch die letzten paar male.

„War’s das?“ fragte ich mit zu viel Desinteresse und sah meinen Vater mit gelangweilten Augen an.

„Nein, ich habe gehört, der Haddock Junge war bei dir.“ Meinte er und ich konnte es nicht fassen. Warum mussten mir meine Eltern damit auf die Pelle drücken. Ich stöhnte laut und sah ihn mit meinem ‚ist-nicht-dein-ernst‘ Blick an.

„Er ist nur ein Freund, ich kann ihn doch nicht mein ganzes Leben lang ignorieren.“ Gab ich als Argument und meine Eltern sahen mich an.

„Das hattest du doch eigentlich vor.“

„Ja, bevor er wieder zurück in mein Leben kam. Jetzt, wo er wieder da ist, kann ich ihn doch schlecht ignorieren.“ Ich hatte es satt, dass mir jeder sagte, wen ich als Freund haben durfte. Ich hatte mein Leben selber in der Hand und ich wollte auch mit den Leuten befreundet sein, die ich will. Mein Vater wollte wieder den Mund aufmachen, doch ich kam ihm zuvor.

„Ich hab‘s geschnallt. Keine Treffen mehr mit dem Jungen, der mein Herz gebrochen hat. Ist angekommen. Also bitte hört auf, ständig darauf herum zu trampeln, okay?“ mit diesen Worten stand ich auf und ging hoch in mein Zimmer. Meine Eltern konnten mich mal. Schnell setzte ich mich an mein Schreibtisch, legte mein Handy neben hin und holte meinen Terminplaner raus. Es ist bald Halloween. Und danach sind es nur noch zwei Monate bis zu den Winterferien. Seufzend lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück. Das wurde bestimmt die Langweiligste Woche aller Zeiten. Und so war es auch. Ich durfte noch nichteimal raus um mir ein Kostüm für die Halloweenparty zu kaufen. Ruff brachte mir stattdessen eins mit. Stolz präsentierte sie es mir am Samstag, als sie vom Shoppen zurückkam.

„Du hast keine Ahnung, wie anstrengend Shoppen ist, wenn du nicht dabei bist.“ Sagte sie und ließ sich auf mein Bett fallen.

„Ich weiß, hast du wenigstens nicht dein ganzes Geld auf den Kopf gehauen?“ fragte ich sie, denn Ruff konnte nicht wirklich gut mit Geld umgehen. Sie kaufte sich immer allen möglichen Schrott, den man nicht braucht, und ich hielt sie immer davon ab … naja, fast immer.

„Sagen wir es so, ich habe mein Geld sinnvoll investiert.“

„In was? Quarkbällchen?“ fragte ich kichernd und setzte mich zu ihr aufs Bett, „also, zeig mal her, was du für mich gekauft hast.“ Sie lachte fies, ich bereute es aber kein Stück sie mein Outfit aussuchen zu lassen. Ruff wusste, wie man die besten Kostüme zusammenerstellte und sie nähte sich sogar auch mal was, wenn ihr nichts gefiel. Sie hatte schon einen guten Geschmack, was Horror-Sachen anbelangte. Sie hüpfte zu den Tüten und kramte darin, bis sie schließlich etwas Schweres rausholte. Stolz präsentierte sie das Outfit.

„Tadaa, einmal Wikinger-Zombie für dich.“ Sagte sie und gab mir das Kostüm, „und einmal Wikinger-Zombie für mich.“ Sie holte noch ein weiteres Kostüm raus, dieses sah aber anders aus, als meines, hatte aber vom Ansatz her das gleiche Material und sah auch aus, wie ein Wikinger Outfit … nur halt stark zerrupft und Blutverschmiert, wie meines.

Hiccstrid HeartbeatWhere stories live. Discover now