Kapitel 31 - Freitag Abend

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Hiccup vertrug wirklich einiges. Wir klapperten jedes Fahrgeschäft ab, was es dort gab und ihm ging es noch blendend. Dabei hatte ich ihn doch mit Essen vollgestopft. Ich hatte wirklich noch nie so viel Spaß und das sollte schon was heißen. Spät am Abend gingen wir noch durch den Jahrmarkt und redeten noch. Ich hielt ein kleines Kuscheltier in meinen Händen, das ich gewonnen hatte beim Schießen. Ich hätte auch gut seine Hand nehmen können, immerhin liefen wir schon ziemlich nah beieinander, aber ich ließ es sein. Übermütig wie ich war, machte ich beim erzählen immer wieder zu hecktische Bewegungen.

„Ruff und ich hatten keine Ahnung, was die Jungs da zusammenbrauten und als wir den Fehler machten und über das Reagenzglas schauten, machte es auf einmal PENG,“ Ich breitete schnell meine Arme aus, um die Situation zu verdeutlichen, „und der ganze Tisch war übersät von Scherben.“ Sagte ich lachend und torkelte etwas. Plötzlich stolperte und fiel hin, Hiccup bekam mich aber zu fassen und zog mich wieder hoch auf meine Beine. Er lachte amüsiert und sah mich an. Wir standen nun sehr nah beieinander, sodass ich schon seinen Atem auf meinen Wangen spüren konnte. Wieder klopfte mein Herz wie verrückt gegen meine Brust, dass ich schon die Befürchtung hatte, dass er es spüren konnte. Ich versuchte wenigstens meine Atmung unter Kontrolle zu halten, denn auch die drohte nun schneller zu werden. Hiccup kam mit seinem Gesicht näher und ich merkte, wie sich meine Wangen röteten. Ich schloss meine Augen und spürte, wie sich seine Lippen auf meine legten. Gierig erwiderte ich den Kuss und legte meine eine Hand in seinen Nacken. Er hatte mittlerweile seine Arme um mich gelegt und mich näher an ihn heran gezogen. Ich ließ mein Kuscheltier in meine Umhängetasche verschwinden und legte meine Arme um seinen Nacken. Er öffnete ein stückweit seine Lippen und strich mit seiner Zunge über meine Lippen. Ich machte es ihm gleich, öffnete meine Lippen und küsste ihn leidenschaftlich. Zwar hatte er mich nicht zuerst geküsst, dennoch kam der zweite von ihm und dieser war intensiver, leidenschaftlicher. Er wollte mich und ich wollte ihn. Doch Irgendetwas musste ja immer dazwischen kommen.

„Merida, halt, stopp.“ Hörte ich die Stimme von Rapunzel.

Verwirrt von dem Ruf lösten wir uns voneinander und sahen uns um. Doch was wir sahen, war nicht gerade erfreulich. Hätte ich mich nur nicht von ihm gelöst … auf uns kam eine richtig wütende Merida zu und ich war mir sicher, dass ich mich dieses Mal nicht zurückhalten konnte. Hiccup wusste es und stellte sich deswegen zwischen mich und Merida.

„Warum?“ fragte sie nur aufgebracht und Hiccup bedeutete mir, dass ich meine Klappe halten sollte. Na super. Dieses Mädchen hatte so viele Probleme in mein Leben gebracht, da wollte ich ihr doch mal meine Meinung sagen, doch bevor ich dazu kam, ergriff schon Hiccup das Wort.

„Merida, kann ich mal mit dir alleine reden?“ fragte er und ich sah ihn überrascht an. Sie nickte stumm und Hiccup sah mich an.

„Ich komme gleich wieder.“ Sagte er zu mir, küsste mich kurz auf meine Wange und ging mit Merida weg. Verdutzt und verwirrt sah ich ihnen hinterher. Rapunzel und Anna kamen zu mir und stellten sich neben mich hin.

„Die haben jetzt sehr viel zu bereden.“ Meinte Rapunzel. Ich seufzte und setzte mich auf eine naheliegende Bank. Die beiden folgten mir und setzten sich neben mich hin.

„Wie seid ihr wieder zusammen gekommen, und wann?“ fragte mich Anna neugierig. Sie war Elsas jüngere Schwester und verdammt neugierig, wenn das Thema Beziehung zu Sprache kam.

„Nun … ich weiß nicht, ob wir jetzt offiziell zusammen sind … wir haben uns nur geküsst, und das ist heute das erste Mal gewesen.“ ‚seit Jahren‘ dachte ich noch, sagte es aber nicht. Sonst würde ich noch über meine Vergangenheit ausgefragt, und das wollte ich möglichst vermeiden.

„Aww. Ist das süß.“ Meinte Anna, Rapunzel dagegen blieb ernst.

„Ich hatte es schon irgendwie geahnt.“ Sagte Rapunzel schließlich und warf ihr langes blondes Haar zurück.

„Wie meinst du das?“ fragte ich verwirrt.

„Er hatte sich in der letzten Zeit total abgespalten von unserer Gruppe. Und wir wussten … oder zumindest, die meisten wussten, dass Hiccup nun ständig bei euch war, vor allem wegen dir.“ Meinte sie und ich sah gerade aus. Hiccup kam gerade wieder auf mich zu und ich sprang auf und lief ihm entgegen.

„Und?“ fragte ich neugierig.

„Erzähl ich dir später, lass uns aber jetzt nachhause gehen.“ Meinte er und ich nickte. Wir verabschiedeten uns von Anna und Rapunzel und fuhren mit dem Fahrrad wieder zu mir nach Hause. Wir gingen rein und ich schloss die Tür hinter mir. Meine Mom hatte mittlerweile schon Rückmeldung aus dem Krankenhaus gegeben, doch es hatte sich nichts verändert. Sie würde noch weitere Tage bei meinem Vater im Krankenhaus sein. Ich versicherte ihr, dass bei mir alles in Ordnung war und dass Ruff oder einer der Gang mir Gesellschaft leistete, was natürlich nicht hundertprozentig stimmte, doch ich konnte ihr jetzt nicht sagen, dass Hiccup auf mich aufpasste. Seufzend legte ich wieder das Telefon auf den Tisch und kam zu Hiccup, der es sich mittlerweile auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte. Ich setzte mich zu ihm und lehnte mich an ihn. Er legte seinen einen Arm um meine Schulter.

„Und? Was hast du jetzt mit Merida besprochen?“ fragte ich neugierig und starrte auf den Fernseher.

„Uhm … naja, dass sie uns in Frieden lassen soll, und dass sie vielleicht mal mit mir abschließen sollte, weil ich nichts von ihr will und ich habe ihr noch die ganze Situation erklärt. Ich hoffe wirklich, sie wird es endlich einsehen.“ Erzählte er mir und ich nickte. Aber ich befürchtete, dass sie ihn nicht so einfach aufgeben wird. Es erschien mir alles viel zu einfach, dass sie jetzt sagen würde, dass sie mich in Ruhe ließe. Aber für den Moment wollte ich nicht daran denken. Ich war hier, mit Hiccup. Das ist das, was zählte.

„Hiccup?“ fragte ich vorsichtig und er grummelte zur Antwort, „Wie viel hat sich geändert, als du weggezogen bist? Also … von den Gefühlen her …“ Er sah mich an und ich richtete mich auf, um ihn auch in seine Augen zu sehen. Zärtlich berührte er mit seiner Hand meine Wange und lächelte mich an.

„Sie … sie sind stärker geworden … Ich … Ich …“ er wurde Unterbrochen, denn das Telefon fing an zu klingeln. Schnell sprang ich auf und nahm den Hörer ab. Es hätte ja gut das Krankenhaus oder meine Mutter gewesen sein … und so war es auch. Meine Mom war am Apparat und weinte bitterlich. Ich konnte nichts verstehen, von dem, was sie brabbelte, doch ich wusste was Sache war. Der Zustand hatte sich verschlechtert.

„Ich komme sofort.“ Sagte ich und legte auf. Mit entsetzten sah ich Hiccup an und sagte ihm, dass wir schnell ins Krankenhaus mussten. Der Moment war Ruiniert und die Worte fürs erste vergessen. Jetzt ging es um meinen Vater.

Hiccstrid HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt