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Yoongis PoV

Der nächste Tag ist angebrochen und Lisa und ich sind grade auf dem Weg zu Herrn Lee. Mir ist ganz flau im Magen... Auch wenn Lisa mir versichert das alles Okay ist, mache ich mir dennoch Gedanken. Ich weiß ja, dass ich Probleme habe und auch das ich dringend Hilfe benötige... Deswegen zerbreche ich mir den Kopf. Vermutlich ist meine Sorge unbegründet wie immer, jedoch habe ich Angst. Wenn er sagt, dass er nichts für mich tun kann weiß ich nicht was danach passiert. Keine Ahnung ob ich jemand anderes finde, der mir helfen könnte.. Oder ob ich bis dahin noch am Leben bin. Ich erinnere mich dran, dass ich mir bei dem Zusammenbruch gewünscht habe zu sterben. Und das ich nicht mehr kann. Jetzt denke ich da natürlich anders drüber.. Immerhin bin ich jetzt wieder bei Verstand soweit. Aber in dem Moment hatte ich weder die Kontrolle über meinen Körper, noch über meinen Verstand. Es war so, als wäre ich in einem dunklen Raum gefangen und ein böser Doppelgänger hätte mich komplett übernommen.. Das war ziemlich Angsteinflößend..

Darum hoffe ich umso mehr, das ich keine Ablehnung bekomme. Alleine schaffe ich das nicht... Soviel ist mir mittlerweile klar... Ich will Leben und endlich keine Sorgen mehr haben. Keine Ängste das ich sterbe, mir etwas antue oder ich alles verlieren könnte.. Ich möchte mein Leben endlich vollkommen genießen können und Lisa die ganze Last von den Schultern nehmen.. Sie ist mir wichtig.. Sie setzt sich sehr für mich ein, sorgt sich um mich, kümmert sich um mich und ist für mich da.. Ich vertraue ihr, auch wenn es mir schwer fällt ihr alles anzuvertrauen.. Ich würde gerne der Freund sein, den sie verdient und auch für sie da sein. Ich merke, dass ihr das alles ziemlich aufs Gemüt schlägt. Das hat sie nicht verdient.. Ich will gesund werden.. Für mich und für sie...

Mir wird immer öfter klar, wie sehr sie mir am Herzen liegt und das ich sie nicht verlieren möchte. Sie verbreitet eine Angenehme Ausstrahlung und eine wohlige Wärme. Ich fühle mich sehr wohl bei ihr. So als wäre ich in einem sicheren Schloss. Sie fühlt sich nach Zuhause an. Ein Ort bei dem man sich willkommen und sicher fühlt. Doch leider kann ich es bis jetzt noch nicht vollkommen genießen. Wenn ich versuche mich komplett fallen zu lassen, halten mich meine Ängste und Zweifel fest und erdrücken mich.. Ich hoffe das es dann nicht irgendwann zu spät ist..

"Nächster Halt: Incheon Hauptbahnhof. Dort haben sie weitere Möglichkeiten im Anschlussverkehr. Wir bitten alle Fahrgäste auszusteigen. Der Ausstieg ist in Fahrtrichtung Rechts.", ertönt sie Aussage aus den Lautsprechern und holt mich somit aus meinen Gedanken. Sind wir schon da? Irgendwie fühlt es sich an als wären nur ein paar Minuten vergangen.. War ich so lange in Gedanken?

Kurze Zeit später hält der Zug am Bahnhof und Lisa und ich steigen aus. Der Bahnhof ist voll und wir werden halb überrannt von Leuten, die verzweifelt zu ihren nächsten Zügen rennen und alle drum herum mit ihrem Gepäck wegtacklen, als seien wir hier beim Super Bowl. Leicht gereizt kämpfe ich mich mit ihr durch die Menschenmassen und schnaube als wir endlich aus diesem verschissenen Bahnhof raus sind... Ich hasse es Zug zu fahren.. Doch Lisa hat mich mal wieder davon abgehalten, das Auto zu nehmen. Ich kann es ja verstehen... Aber lieber tuckere ich in Schrittgeschwindigkeit über die Autobahn, als mir diesen Rotz anzutun.

Nach ein Paar Minuten in denen ich mich abreagiert habe, machen wir uns weiter auf den Weg zu Herrn Lee. Lieber laufe ich, auch wenn Lisa die Straßenbahn nehmen will. Die Zugfahrt hat mir gereicht. Zum Glück muss ich mir das heute nicht mehr antun, weil wir dann eine Zeit in ihrer Wohnung verbringen. Ich bin froh, dass ich mittlerweile die Hälfte meiner Kleidung bei ihr untergebracht habe, weil ich es Leid war, immer noch eine Tasche mitzuschleppen. Ja, ich bin ein alter Grießgram durch und durch.

Nach 20 Minuten Fußmarsch, sind wir endlich in der Praxis angekommen. Ich melde mich rasch am Schalter an und werde direkt in ein Zimmer gebracht. Jetzt kommt wieder die Nervosität hoch. Ich bete einfach nur, dass jetzt kein Rückschlag kommt..
"Guten Tag Herrn Min und Frau Manoban. Wie geht es ihnen?", begrüßt uns der Doc und jetzt sich uns gegenüber an den Schreibtisch.
"Uns geht es soweit gut. Und ihnen?", entgegnet Lisa lächelnd.
"Gut. Vielen dank.", meint Herr Lee und sieht dann zu mir. Meine Atmung beschleunigt sich und meine Zähne klappern leicht. Ich will nach Hause....

"So Herrn Min.. Wie ist ihr momentaner Zustand?", fragt er und sieht mich eindringlich an.
"N-Nervös... Aber sonst.. R-Relativ gut.", antworte ich und kaue auf meiner Lippe herum.
"Weswegen sind sie denn Nervös? Ist etwas passiert?"
"N-Nein.. Aber ich h-habe etwas bammel v-vor diesem Termin.", antworte ich leise und spiele angespannt mit meinen Fingern. Sein Blick beunruhigt mich nur noch mehr.

"Verstehe.. Also.. Frau Manoban hatte mich in Kenntnis gesetzt, dass sie vor 2 Tagen einen Zusammenbruch hatten. Können sie mir sagen, was der Auslöser war?", fragt er ruhig und sieht mich an.
"N-Nunja... I-Ich hatte einen Alptraum.. Einen schrecklichen.. Irgendwie k-kamen darin meine schlimmsten Ängste vor.. S-Seit dem bin ich noch unruhiger..", erkläre ich zurückhaltend und bemerke wieder, wie schwer es mir fällt über solche Dinge zu sprechen. Herrn Lee notiert sich etwas und sieht dann wieder zu mir. Er rückt seine Brille zurecht und faltet dann seine Hände.

"Ich sehe, das ihre Situation sich verschlechtert. Alle was sie Jahrelang weggesperrt haben kommt nacheinander hoch und scheint sie noch mehr zu belasten.", meint er. Ach was sie nicht sagen Käpt'n Obvious.
"Sie müssen sich leider damit auseinander setzen, so unangenehm das auch ist. Deswegen schlage ich vor, das wir etwas versuchen, was ihnen bei der Sache helfen könnte, damit sie ruhiger bleiben." erklärt er und sieht mich eindringlich an.
"Und was wäre das?"
"Ich verschreibe ihnen Tabletten, die sie täglich einnehmen. Diese werden dafür sorgen, dass sie ruhiger werden und die Wahrscheinlichkeit auf weitere Panikattacken und Nervenzusammenbrüche mindern. Es wird jedoch eine Zeit dauern bis diese anschlagen. Es muss sich erst ein Spiegel bilden und Sie und ihr Körper sich daran gewöhnen.", antwortet er sachlich und ruhig und beginnt etwas in seinen Computer einzutippen.

Also so etwas wie Anti Depressiva..
"Ich ähm... M-Muss das sein? Ich habe bedenken, dass ich davon abhängig werde.. Es k-kommt doch ziemlich oft vor..", teile ich ihm meine Gedanken mit und kaue auf der Innenseite meiner Wange herum. Ich möchte ungern von Medikamenten abhänhig werden.
"Ich kann sie beruhigen. Normalerweise wird man von diesen nicht abhängig.", meint er und sieht wieder zu mir. Skeptisch nicke ich und atme leise durch.. Ich hoffe er hat recht.
"Wir fangen mit der kleinsten Dosis an um zu sehen, wie sie damit klar kommen. Es kann nämlich möglich sein, das ihre Emotionen stark darauf reagieren könnten und ich möchte sie damit nicht quälen. Darum die kleinste Dosis. 50mg pro Tablette. Die Erste Woche in der sie diese einnehmen, halbieren sie die Tablette. Danach können sie eine ganze nehmen. In der ersten paar Tagen kann es sein, das sie noch stark drauf reagieren. Dies klingt jedoch ab und sie werden Stück für Stück merken, das sie ruhiger werden. Wenn sie gut damit klar kommen, werden wir mit der Dosis höher gehen. Aber auch Stück für Stück.", erklärt er wieder und ich nicke etwas überfordert. Irgendwie sprechen Ärzte eine andere Sprache...

Danach tippt Herrn Lee wieder etwas in seinen Computer und geht danach aus dem Raum. Leise prustend sinke ich in den Stuhl und massiere etwas meine Stirn. Das ist zu viel für meinen Kopf....
"Siehst du? Es ist alles gut.", meint Lisa und küsst meine Wange.
"Hast du ein Wort verstanden von dem was er gesagt hat?", frage ich leise und überfordert und sehe zu ihr.
"So halb glaube ich.", antwortet sie und lacht leise.

Zwei Minuten später kommt Herrn Lee wieder und drückt mir ein paar Zettel in die Hand.
"Einmal das Rezept für die Tabletten, die Beschreibung wie sie diese einzunehmen haben und ihr nächster Termin.", sagt er und stumm nehme ich diese.
"Alles klar. Dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Tag und alles gute. Wenn sie irgendwelche Beschwerden haben, rufen sie an."
"Mach ich.. Und danke.", meine ich und stehe auf. Wir verabschieden uns und verlassen dann die Praxis. Was für ein Tag.. Meine Nerven liegen Blank.

"Am besten gehen wir rasch zur Apotheke, holen deine Medikamente und dann zu mir. Ich koch uns was leckeres in Ordnung?", schlägt Lisa vor und nimmt meine Hand.
"Ist gut.. Ich muss das alles jetzt erst mal verdauen."
Nickend geht sie langsam los und ich versuche mir jetzt keine Gedanken zu machen. Zwar bin ich nicht so erfreut, dass ich Tabletten nehmen soll, aber vielleicht hilft es tatsächlich. Mal sehen wie das ganze laufen wird..

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*the office Voice*
OH MA GAWDT IT'S HAPPENING! EVERYBODY STAY CALM!! STAY F*CKING CALM!!!

Jiaaaa, endlich nach über 2 Jahren ein neues Kapitel ~~~
Zum Glück hatte ich damals noch ein paar vor geschrieben, denn ich hab keine Ahnung mehr um was es hier jz in der Situation nochmal ging xD
Aber ich hab gegonnen die Story nochmal von Anfang an zu lesen um wieder rein zu finden und ich muss sagen, manches war schon ziiiieeeeemlich cringe xD

Naja jeder war mal ein Anfänger  haha

Jedenfalls hoffe ich, ihr hattet ein nettes Leserrlebnis ^^
Viele liebe grüße an alle❤️

Bis zum nächsten Kapitel❤️

My special SoulmateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt