-4-

388 10 1
                                    

Dein PoV

Erneut ist eine unangenehme und erdrückende Stimmung im Raum ausgebrochen. Die Worte meiner Mutter hallen in meinem Kopf wieder und ich weiß nicht was ich darauf antworten soll. Eine Familie sein... Ist das überhaupt nach all den Jahren möglich? Sie kennt mich und Namjoon nicht im geringsten, weiß nicht was alles passiert ist.. Es ist als wären wir völlig Fremde. Noch dazu weiß ich nicht mal, ob ich es ihr glauben soll. Sie hat es geschafft mich gerade völlig aus dem Konzept gebracht.

"Warum hast du erst jetzt diese Einsicht bekommen....? Ode warum willst du erst jetzt eine Mutter sein..?", flüstert Namjoon schon fast nach einer gefühlten Ewigkeit um die Stille zu unterbrechen. Unsere Mutter sieht Namjoon an und weiß anscheinend nicht was sie darauf antworten soll. Sehr eindeutig...
"Oder hast du jetzt nach Papas Tod gemerkt, das du alleine bist? Du hast die einzige Person verloren, mit der du dich immer nur beschäftigt hast. Und das obwohl du ihn nicht mal mehr geliebt hast.", sage ich schorf und starre sie schon fast nieder. Erschrocken sehen sie und Namjoon mich an. Damit hatte keiner gerechnet.

"W-Woher...", stammelt meine Mutter ertappt vor sich hin und sieht mich weiter an.
"Ich habe vor Jahren einmal, ein Telefonat von dir mitbekommen. Du hast gesagt, dass du ihn nicht mehr liebst und angeblich nur wegen mir und Namjoon da geblieben wärst. Aber ein Teil davon war wohl gelogen.", sage ich weiter mit schorfer Tonlage und drücke Namjoons Hand noch fester um nicht auszurasten. Dieses Gespräch macht mich wütend....

Sie kommt hier an und will uns eine Lüge auftischen, nur damit sie nicht alleine ist. Sowas brauche weder ich, noch Namjoon im Leben. Ich war lange genug Naiv gewesen. Ich habe begonnen dazu zu lernen und das Nachdenken und Misstrauen einem im Leben deutlich helfen können früher oder später. Selbst wenn man sie als Mutter bezeichnet umgangssprachlich... Ist sie das noch lange nicht und war es auch nie.

Völlig geschockt sieht mich meine Mutter an und ihr steht der Schreck ins Gesicht geschrieben. Ich jedoch starre sie nur mit leerem Blick und eiskalten Augen an und warte nun auf eine Antwort.
"Du kanntest deinen Vater nicht... Genauso wie ich am Ende...", antwortet sie nur und steht mit gesenktem Kopf auf.
"Setz dich sofort wieder hin. Hör auf davon zu rennen und zieh das durch was du uns angekündigt hast.", meine ich leicht drohend und wende meinen Blick nicht von ihr ab.

"D/N.. Ich glaube das reicht fürs erste.", mischt sich Namjoon ein und rüttelt an meiner Schulter. "Was ist denn mit dir plötzlich los? Seit wann machst du nicht mehr sein Maul auf?", sage ich nur und stehe ebenfalls auf.
"Tut mir leid, das ich euch belästigt habe...", nuschelt meine Mutter und eilt zur Tür. Ohne mit der Wimper zu zucken, folge ich ihr, schnappe mir einen Kulli und halte sie anschließend fest. Wenn sie es wirklich ernst meint, soll sie es gefälligst auch zeigen.

"Wenn du willst, das ich es irgendwann in betracht ziehen könnte, dir auch nur ein bisschen zu verzeihen... Dann stehst du morgen um Punkt 13 Uhr vor meiner Tür und wirst mir Alles beantworten was ich wissen will und dir auch Alles anhören was ich zu sagen habe.", sage ich und schreibe ihr meine neue Adresse auf den Arm. Danach lasse ich sie los und gehe ohne sie nochmal anzusehen zurück zu Namjoon in die Küche. Auf dem weg höre ich noch, wie sich die Haustür öffnet und wieder schließt. Sie ist wieder gegangen.

Namjoon sitzt am Küchentisch und fährt sich etwas fertig durch die Haare.
"Was sollte das?", fragt er und schaut etwas verärgert zu mir rüber.
"Willst du sie jetzt in Schutz nehmen? Glaubst du ihr etwa das ganze und willst ihr einfach so blind verzeihen?", stelle ich nun Gegenfragen.
"Natürlich nicht. Aber.."
"Aber was?", frage ich und ziehe eine Augenbraue hoch.

Namjoon atmet kurz durch und trinkt etwas.
"Es ist nur so... Irgendwie hat sie mich ein wenig überzeugt... Ich wollte wenigstens einmal hören, das meine Eltern stolz sind...", gibt er leicht geknickt zu und schaut zur Seite. Ich gehe auf ihn zu und Umarme ihn vorsichtig.
"Das versteh ich ja... Aber im Moment würde ich ihr das nicht so einfach glauben.. Überleg mal wie enttäuscht sie war, als du gesagt hast, das zu mit einem Typen zusammen bist. Wieso sollte sie ihre Meinung plötzlich ändern?", meine ich und meine Stimme wird wieder ruhiger.

Er denkt über meine Worte nach und lässt dann niedergeschlagen den Kopf hängen. Ich komme mir gerade vor als hätte ich ihm seine Träume und Hoffnungen zerstört.. Aber die Wahrheit tut nun mal weh...
"Du hast recht... Tut mir leid..", sagt er leise und ich streiche über seinen Kopf.
"Es ist okay.."
"Aber ich will sie trotzdem nicht so einfach hängen lassen... Sie ist ganz alleine und ich glaube ihr tut es wirklich leid..", fügt er dann noch hinzu und ich presse kurz meine Lippen zusammen.

"Das ist deine Entscheidung.. Bei mir wird es dauern, bis ich ihr vielleicht verzeihen könnte.", antworte ich nur und löse mich langsam von ihm. Namjoon nickt nur und sieht auf den Tisch.
"Rede mal mit Jin darüber, was er davon hält. Vielleicht hilft dir das ein bisschen.", rate ich ihm und setze mich wieder hin.
"Werde ich..", sagt er leise und fährt sich übers Gesicht.

Namjoon ist gerade sehr durch den Wind. Das sehe ich. Aber gut, mir geht es nicht anders. Ich bin völlig aufgewühlt und weiß noch immer nicht so genau was ich denken soll. Eines weiß ich jedoch sicher... Ich werde kein Blatt vor den Mund nehmen wenn sie morgen tatsächlich vorbei kommen sollte. Wenn sie will, das ich ihr verzeihe und sie als meine Mutter akzeptiere, soll sie für ihr taten grade stehen und die Konsequenzen akzeptieren.

Ich will wissen was es mit meinem Vater auf sich hatte, warum sie sich so verhalten hat und ich will sehen, das sie sie ihre Fehler wieder gut machen will. Sie soll sich mit Namjoons und meinem Leben auseinander setzen und uns richtig kennen lernen, damit wir langsam Vertrauen zu ihr aufbauen können. Es hängt alles von ihr ab und es wird erst dann Anfangen, wenn sie vor meiner Tür steht.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ich bin grade sehr zufrieden mit dem Kapitel und bin ehrlich gesagt stolz auf uns, das wir nun Hart bleiben.
(Oke........... das hört sich jetzt dezent komisch an ^^')

Dann finden wir im nächsten Kapitel mal heraus, was bei dem Gespräch mit der Mutter alles so rauskommt.
Bis zum nächsten Kapitel <3

My special SoulmateWhere stories live. Discover now