3. Let's start the party now

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/Überarbeitet/  

"Deine Eltern sind auf einem Tennisturnier
du machst eine Party - wie nett von dir
Impulsive Menschen, kennen keine Grenzen
Schmeiß die Möbel aus dem Fenster,
wir brauchen Platz zum dancen [...]

Spieß mal nicht so rum, ey
Wir wollen nur was erleben
Privat bei reichen Eltern was kann es schöneres geben?"

- aus dem Song "Remmidemmi" von Deichkind

Leo POV:


Mit den Fingern strich ich durch mein leicht gewelltes Haar, um es wieder in Form zu bringen, streifte mir meine Jacke über und ging aus dem Haus. Die restliche Schulwoche verbrachte Yannik während der Mittagspausen des öfteren bei uns am Tisch. Wenn ich ihm im Gang ansprach wurde er immer noch jedes mal sichtlich nervös, grinste mich jedoch inzwischen schüchtern an, anstatt nur unsicher auf den Boden zu starren. Es waren meist belanglose Gespräche... "Wie gehts dir?", "Welches Fach hast du als nächstes?"... dennoch schaffte ich es, dass er nicht mehr sofort aufschreckte. Ich wusste, dass es nötig war, erst mal eine Art Vertrauensbasis aufzubauen, im Kontakt zu bleiben, bevor ich meine Wette würde einlösen können. Als ich ihn am Freitag auf dem Innenhof auf eine der Bänke sitzen sah, kam mir der Gedanke, dass es am einfachsten wäre, wenn ich am Abend der Party gemeinsam mit ihm hingehen würde. Als wären wir nun tatsächlich Freunde... kurzerhand ging ich den Kieselweg entlang in seine Richtung. 

"Hey, Yannik.", gab ich die knappe Begrüßung. Überrascht schaute er von seinem Handy auf. 

"Ah, hey. W-wie geht's?", fragte er und lies dabei sein Handy auf seinen Schoss sinken. Nun hatte ich wohl seine volle Aufmerksamkeit.

"Muss ja. Du, Yannik, ich hatte überlegt, dass ich dich Samstags abholen könnte. Dann gehen wir zusammen zur Party. Gibst du mir deine Nummer?", dabei zeigte ich mit dem Finger auf das Handy in seinem Schoss. Etwas verblüfft folgte er dem Zeig mit meinem Finger. 

"Ja. Gerne, wenn es dir nichts ausmacht, d-dass wir zusammen hin gehen?", erwiderte er hibbelig und strahlte dabei über beide Ohren. Fand ich ihn nicht Anfang der Woche noch nervig? Nun ja, inzwischen war er ganz in Ordnung, irgendwie war seine Art auf mich zu reagieren ja auch fast schon niedlich. 

"Gut, dann hole ich dich Samstag ab. Details klären wir dann über Whatsapp."



Ich zündete mir eine Kippe an und scrollte in meinem Handy unter den Kontakten nach seinem Namen. Ich drückte auf "Anruf" und musste erst mal einige Sekunden warten bis er abhob.

"Hallo?", erklang seine Stimme. Wobei seine Stimme eher ein aufgeregtes Quieken war. Wahrscheinlich hatte er auf dem Display bereits erkannt, dass ich derjenige war, der ihn  zu erreichen versuchte.

"Hey, Yannik. Wie war noch mal deine Adresse?", ich wusste zwar, dass er sie mir schon genannt hatte, jedoch hatte ich sie mir nicht gemerkt und war zu faul zu der entsprechenden Nachricht zurück zu scrollen. Denn seitdem ich gestern seine Nummer erhalten hatte, versuchte ich ein Gespräch über Whatsapp in Gang zu kriegen, was sich als schwieriger erwies, als zuvor angenommen. Auf jede Nachricht von mir, kam zunächst ewig nichts zurück, auf dass ich dann mit gleich mehreren Nachrichten zu getextet wurde.

"Oh, ja klar... Hirtenstraße 23.", nannte er mir seine Adresse.

"Okay, ich mach mich auf den Weg."

 Zu meiner Verwunderung wohnte er nicht weit von mir entfernt, als ich die Adresse bei 'Google Maps' eingab. Ohne eine Antwort abzuwarten, legte ich auf und ging los. Nach knapp fünfzehn Minuten stand ich vor dem Haus der besagten Adresse. Durch einige Gardinen leuchtete warmes Licht durch die Fenster. Es war ein kleines, gemütlich wirkendes Haus mit einem hübsch gepflegten Vorgarten. Schon auf den ersten Blick konnte man mutmaßen, dass Yannik wahrscheinlich recht wohl-behütet aufgewachsen war. Mit langsamen Schritten ging ich den kleinen Gehweg Richtung Haustür und klingelte. Es war erst 19:30Uhr und daher noch nicht unangemessen. Zumindest bezweifelte ich, dass schon irgendwer im Haus schlafen würde. Eine neugierig drein blickende Frau öffnete die Tür und lächelte mich freundlich an. Sie war klein und etwas rundlich, was ihr auf eine komische Art und Weise einen sympathischen Eindruck verlieh. Die Lachfältchen an den Augenwinkeln verrieten, dass sie eine fröhliche Person zu sein schien. Zumindest machte es den Eindruck auf mich. 

How much I am worth to youWhere stories live. Discover now