7. You are important to me

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/Überarbeitet/

"Die Lüge ist wie ein Schneeball, je länger man ihn wälzt, desto größer wird er." 

- Martin Luther

Leo PoV:


Das stressige Piepen des Weckers riss mich aus dem Schlaf. Gequält drehte ich mich in meinem Bett zur anderen Seite und schaute in Richtung des Weckers. 6:30Uhr strahlte mir die grüne Anzeige entgegen. Ich drückte auf das kleine Knöpfchen an der oberen Kante des Weckers, um ihn auszuschalten. Es war Montag und die Schule begann immer um 8:00Uhr, was bedeutete, dass ich noch 1 1/2 Stunden Zeit hatte, um mich fertig zu machen. Langsam erhob ich mich aus meinem Bett und lief den kleinen Flur Richtung Bad, um zu duschen und mich fertig zu machen. Erst am Freitag hatte ich Yannik das letzte mal gesehen und doch musste ich zugeben, dass ich ihn irgendwie jetzt schon vermisste. Am Sonntag hatte ich ihm eine Nachricht geschrieben, in der ich ihn fragte, wie es ihm geht. Zu meiner Verwunderung bekam ich jedoch keine Antwort von ihm. Das war eigentlich nicht typisch für ihn, andererseits konnte es bei ihm auch manchmal ewig dauern, bis er sich dazu überwinden konnte, eine Nachricht an mich zu schicken. Immerhin war er ja für seine Schüchternheit bekannt. Aber gerade weil er mir nicht geschrieben hatte, weckte dies in mir das Verlangen etwas von ihm zu hören. Um so mehr freute ich mich darauf ihn heute wieder zu sehen. Es war komisch, dass er mir soviel im Kopf herum spukte, schließlich war er einfach nur ein ganz normaler Junge von nebenan. Aber irgendetwas hatte er an sich, was mich faszinierte und mich dazu trieb immer mehr in seiner Nähe sein zu wollen. Trotz der 1 1/2 Stunden die ich Zeit hatte, um mich fertig zu machen, hatte ich es natürlich nicht geschafft rechtzeitig in der Schule zu sein, weshalb ich Yannik auch nicht vor dem Unterricht abfangen konnte. Während der zwei langweiligen Stunden Deutsch, in denen ich kaum aufpasste und die ganze Zeit mit Matt und Kevin rumalberte, hoffte ich insgemein darauf Yannik nachher in der Cafeteria anzutreffen. Schließlich saß er inzwischen oft bei uns am Tisch. Als es endlich zur ersten großen Pause klingelte, gingen wir zusammen zu unserem Stammtisch. 

"Hey Jungs. Und wie wars bei der Müller?", fragte uns Tatjana nach unserer Stunde bei unserer Deutschlehrerin.

"Leo hat mal wieder nur Mist gelabert und fast einen Rausschmiss riskiert.", gab Matt Auskunft.

"Wie du es schaffst, dennoch gute Noten zu schreiben, ist mir echt ein Wunder.", wendete sich Laura an mich und zog dabei gekonnt eine Augenbraue hoch. 

Ich zuckte lediglich mit den Schultern und gab ein freches Grinsen von mir. Ich war halt ein schlaues Köpfchen. Während unserer Gespräche hielt ich immer wieder Ausschau nach Yannik, konnte ihn jedoch nicht entdecken. Ich hatte schon fast aufgegeben, als er plötzlich den Raum betrat und zu meiner Verwunderung nicht zu uns, sondern zu seinem alten Tisch ging, wo seine Freunde saßen. Bevor er sich setzte, blickte er kurz zu mir auf. Diese Melissa zog ihn an seinem Ärmel und wies ihn an sich hinzusetzen. Was sollte das? Warum zum Teufel ignorierte er mich? Und warum ließ er sich von ihr herum kommandieren?

"Leo?", vernahm ich eine Stimme, reagierte jedoch nicht, da ich zu konzentriert darauf war, Yannik dazu zu bringen, Blickkontakt mit mir aufzunehmen. Wer weiß, wenn ich ihn nur lange genug anstarren würde, würde er das vielleicht spüren. Und wenn er dann erst einmal Blickkontakt mit mir aufgenommen hatte...

"Leo!!", wurde die Stimme nun lauter und ein leichter Stoß gegen meine Schulter brachte mich nun doch dazu, mich in Richtung der Stimme zu drehen. Tatjana schaute mich erwartungsvoll an. Ihre perfekten Lippen waren streng aufeinander gepresst und ihr Blick leicht genervt.

"Was?", fragte ich irritiert nach.

"Du und Diana sprechen immer noch nicht miteinander, oder? Ich will mich nicht einmischen, aber ihr wart wie ein Herz und eine Seele. Sie fehlt hier an unserem Tisch."

How much I am worth to youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt