13. You are forbidden

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/Wird Überabreitet/

Leo's POV:

Na toll, da hatte ich endlich das Schulgeld zusammen gespart und schon durfte ich es wegen dieser doofen Wette abdrücken und nun stand ich vor dem Problem, dass ich kaum eine Chance hatte, es noch rechtzeitig aufzutreiben. Natürlich konnte Yannik nichts dafür, aber trotzdem lies ich all meinen Frust darüber an ihm aus. Das schlimmste war zudem, dass er und seine nervige Freundin auch noch direkt ins Sekretariat stürmten, als ich versuchte, die Angelegenheiten mit dem Schulgeld zu klären. Was sollten die jetzt von mir denken?

"Hast du schon Yannik gefragt, ob er wieder mit zu Julia kommt?", fragte mich Tatjana mit großen Augen und warf dabei elegant eine Haarsträhne über ihre Schulter.

"Nee.", entgegnete ich ihr nur knapp.

"Und warum nicht? Ihr habt doch noch Kontakt zueinander, oder nicht? In letzter Zeit bist du wieder ziemlich schroff ihm gegenüber. Das hat er nicht verdient."

"Na und? Kann euch doch egal sein, immerhin gibts ja auch keine Wette mehr, oder?", gab ich etwas zu bissig zurück und erntete sofort vernichtende Blicke von Tatjana.

"Ich hatte rein gar nichts mit der Wette am Hut. Ich mochte ihn vom ersten Moment an, als er sich zu uns setzte, er war fast sowas wie ein kleines Maskottchen, findest du nicht?", und da war wieder dieses Glitzern in ihren Augen.

"Hm.", war mein Kommentar dazu.

"Leo ist nur angepisst, weil er die Wette verloren hat, er hasst es zu verlieren.", "Leo ist ein schlechter Verlierer!", "Leo kennt es nur zu gewinnen.", kamen sofort sämtliche Kommentare aus der Runde am Tisch und alle brachen in Gelächter aus.

Schon Morgen würde ich mit Yannik wieder allein sein. Zum einen vermisste ich den Kleinen, zum anderen wollte ich ihm am liebsten aus dem Weg gehen. Seitdem er da war, war mein ganzes Leben durcheinander.

"Hast du Morgen eigentlich Zeit?", kam plötzlich Kevins Frage an mich gerichtet.

"Nein, der macht schon was mit mir.", tischte ihm Diana schnell eine Ausrede auf, einzig und allein um mich mal wieder zu schützen. Niemand sollte wissen, dass ich Yannik Nachhilfe gebe. Das würde nur wieder Fragen und Skepsis bei den anderen aufrufen.


Am nächsten Tag, nach der Schule, stand ich vor Yanniks Haus und drückte auf das inzwischen mir bekannte Klingelschild mit der Aufschrift "Keppler". Ruckartig öffnete sich die Tür, als hätte schon jemand sehnlichst auf mich gewartet. Und wie zu erwarten, war derjenige Yannik.

"Hey. Komm doch rein!", rief er mir fröhlich entgegen.

Mit einem leichten, aber freundlichem Nicken grüßte ich zurück und trat in den Hausflur ein. Noch bevor ich mir die Schuhe ausziehen konnte, rannte Yannik aufgeregt und hibbelig, dabei fast wieder auf der Treppe ausrutschend, hoch in sein Zimmer. Etwas zögerlich lief ich ihm nach, verwundert darüber, dass ich diesmal keine herzliche Begrüßung seiner Mutter Susanne erhielt.

"Ist deine Mutter gar nicht im Haus?", fragte ich ihn daher, als auch ich sein Zimmer erreicht hatte.

"Nein, sie ist v-vorhin einkaufen gefahren, um uns n-nachher was leckeres kochen zu können.", brabbelte er aufgeregt los, sich dabei mehrmals verhaspelnd.

"Und warum bist du so aufgedreht, wenn ich fragen darf?", zog ich ihn nun wieder auf.

"Naja, weil...na weil, du hattest doch gesagt, also wegen,...ach vergiss es.", stotterte er verlegen und schaute zu Boden.

"Du willst wohl richtig von mir begrüßt werden?", dabei konnte ich mir ein zweideutiges Grinsen nicht unterdrücken. Er war so unbeholfen und unschuldig zugleich, dass ich gar nicht anders konnte, als ihn zu necken.

How much I am worth to youWhere stories live. Discover now