34. Du gehörst mir allein

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So, da bin ich wieder und hab ein neues Kapitel für euch dabei ;) 

Erst hatte ich Sorge, dass das Kapitel zu kurz werden würde, daher hab ich versucht mehr Inhalt auf die Beschreibungen der Situationen und Umgebungen zu setzen. Lasst es mich wissen, ob ihr das gut findet, oder euch nicht so gefällt. 

Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen des 34.Kapitels... :)

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Leo:

Ich wusste nicht, ob es die beste Idee war, dennoch hatte ich ihm ja versprochen, dass es keine Geheimnisse mehr zwischen uns geben würde und ich hatte vor, dieses Versprechen nicht zu brechen. 

"Wohin gehen wir?", fragte mich Yannik mit nervöser Stimme, während ich ihn an der Hand regelrecht hinter mir her zog. Bis zu diesem Moment war ich mir selbst noch nicht sicher, ob ich ihn wirklich mit in meine Wohnung nehmen sollte. Ich stellte mir jedoch nicht die typischen Fragen, die man sich so stellte, wenn man die Person die man liebt, mit zu sich nimmt. Ich machte mir keine Gedanken darüber, ob es sauber genug war und aufgeräumt, ob meine Eltern und er sich verstehen würden, was wir denn machen würden bei mir, damit keine unangenehme Stimmung aufkommt... ich wusste nur eins: Ich lebte allein in einer kleinen Wohnung in einem der herunter gekommensten Viertel. Es war mir schlichtweg unangenehm. Es könnte immerhin seine Meinung über mich beeinflussen und ich war mir sicher, dass es nicht im positiven Sinne sein würde.

"Leo!", rief Yannik laut aus und als ich mich umdrehte, erkannte ich, dass er schmerzhaft das Gesicht verzog. Als er runter zu seinem Handgelenk blickte, welches ich immer noch umgriffen hielt, fiel mir erst auf, wie stark verkrampft mein Griff geworden war. Entschuldigend lockerte ich meine Hand und strich mit meinem Daumen über seinen Handknöchel.

"Das wollte ich nicht."

"Wo bringst du mich hin?", fragte er diesmal, jedoch mit viel leiserer Stimme, als wäre er von mir eingeschüchtert.

"Zu mir nach Hause.", gab ich ihm knapp Auskunft. Hellhörig blickte er auf und ich konnte regelrecht ein Strahlen in seinen Augen erkennen.

"Aber sind deine Eltern nicht böse, wenn wir jetzt dort ankommen? Immerhin hätten wir ja jetzt Unterricht.", fragte Yannik nach.

"Mach dir deswegen keine Sorgen. Ich habe keine Eltern mehr.", klärte ich ihn auf, verbittert sprach ich jedoch weiter, als ich Yanniks verwirrten und überraschten Blick sah, "... oder zumindest haben meine Eltern keinen Sohn mehr, ihren Worten nach zu urteilen."

Yanniks Blick veränderte sich. Jedoch war es kein Mitleid, welches ich eigentlich erwartet hatte, sondern bloßes Bedauern. Ob es daran lag, dass er nie meine Familie kennen lernen würde, oder daran, dass er merkte, wie sehr mich diese Tatsache verletzte und wütend machte, konnte ich nicht sagen. Er fragte nicht genauer nach, wofür ich ihm wirklich dankbar war. Irgendwann würde ich ihm vielleicht alles erzählen und die Hintergründe genauer erläutern, doch war es schon genug Überwindung fürs erste gewesen, ihm allein das zu erzählen. Yannik hob seine freie Hand und strich mir über den Oberarm. Allein diese Geste ließ mich tausende Gefühle flutartig empfinden. Ich war gerührt von seiner Art, mit dieser Information umzugehen. 

"Ist schon okay. Aber erwarte daher nicht all zu viel von dem, was du gleich in meiner Wohnung vorfinden wirst.", versuchte ich ihn darauf vorzubereiten, dass ich alles andere als wohlbehütet lebte. Ich rückte ein Stück von ihm weg und setzte mich wieder langsam in Gang. Yannik entzog sich jedoch meinem Griff, was mich irritiert zurück blicken ließ. Behutsam griff er mit seiner eben frei gewordenen Hand nach meiner und verschränkte unsere Finger miteinander. 

How much I am worth to youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt