39. Mütter lieben bedingungslos?

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Halli Hallo,

So, ich will gar nicht soviel quatschen und euch einfach mal ins kalte Wasser schmeißen, beziehungsweise in das neue Kapitel...

Viel Spaß euch... ;)

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Yannik:

Nervös saß ich unten am Küchentisch und beobachtete meine Mum dabei, wie sie in der Küche rum hantierte. Die Zeit verging viel zu schnell und doch wieder viel zu langsam. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich nicht mehr viel Zeit hatte, bevor Leo hier sein würde. Innerlich verfluchte ich mich dafür, dass ich es meiner Mum erzählen wollte, aber ich konnte sie auch unmöglich länger anlügen oder es vor ihr geheim halten. Ich hatte Angst, dass sie enttäuscht sein könnte, immerhin hatte sie nur mich. Und ich hatte nur noch sie.

"Mum?", sprach ich und mir kam meine eigene Stimme plötzlich so fremd vor. Schnell räusperte ich mich, um dieses Gefühl los zu werden, nicht Herr über mich selbst zu sein. Ich fühlte mich nicht mehr als ich selbst, als würde ich in diesem Raum sitzen und dem ganzen nur beiwohnen, ohne selbst derjenige zu sein, um den es hier ging.

"Ja?", fragte sie nach, ohne sich dabei um zu drehen. Ich brachte jedoch kein Wort heraus und so entstand eine kurze Zeit der Stille, in der ich wieder auf die Uhr blickte.

"Was ist los?", fragte sie nun etwas besorgter nach und wand sich mit ihrem Oberkörper in meine Richtung um. Sie legte das Gemüse weg, welches sie gerade verarbeitete und trocknete ihre Hände mit einem Geschirrtuch. Während der Zeit ruhte ihr sanftmütiger Blick auf mir.

"Du kennst doch noch Leo, oder?"

"Ja, dass war der ältere Junge aus deiner Schule, der öfters hier war.", stellte sie fest, ohne eine Gegenfrage zu stellen.

"Er kommt gleich vorbei, um mich abzuholen.", versuchte ich es harmlos klingen zu lassen und hoffte, dass sie sich nicht an unseren Streit erinnern würde.

"Hattet ihr euch nicht gestritten?", war ja klar, dass sie es noch wusste... immerhin musste sie Tagelang meine Depressionen miterleben und darunter ebenfalls leiden, dass es mir so schlecht ging.

"Ähh, ...ja, also... wir haben uns wieder vertragen.", sagte ich kleinlaut.

"Ich weiß ja nicht, was da zwischen euch vorgefallen ist, aber ich mache mir schon Sorgen, wenn du mit jemanden zusammen bist, der dir nicht gut zu tun scheint. Du warst ziemlich fertig gewesen.", sagte sie und mir rutschte bei dem Wort 'zusammen' fast das Herz aus der Brust. Schnell beruhigte ich mich damit, dass sie ja unmöglich etwas ahnen konnte.

"Wir haben uns ausgesprochen... und es ist alles wieder in Ordnung, Mama. Wirklich...", versuchte ich sie zu beruhigen. Meine Stimme klang dabei fast schon verzweifelt und ich räusperte mich erneut.

"Na dann. Es freut mich, wenn ihr eure Probleme untereinander klären konntet.", lächelte sie mir lieb zu und wollte sich wieder umdrehen, um das Essen weiter fertig zu machen.

"Ähm,... Mum?", versuchte ich ihre Aufmerksamkeit weiter zu beanspruchen. Fragend blickte sie mich an und hob ihre Augenbrauen leicht an.

"Also... äh...ich glaube,... also nein, ich weiß, dass... öhm..."

"Yannik! Wenn du so rum stotterst wird das niemals was. Ich will das Essen schnell fertig kriegen. Wenn du gleich weg gehst, soll ich dir dann etwas zurücklegen, zum später aufwärmen, oder esst ihr hier dann noch schnell? Hättest du mir früher Bescheid gegeben, dann hätte ich früher mit dem Kochen angefangen. Du isst generell nicht ausreichend genug. Man sollte zumindest dreimal am Tag eine richtige Mahlzeit zu sich nehmen...", quatschte sie los, schon wieder längst vergessen, dass ich ihr gerade versuchte etwas zu beichten.

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