27. Ich lass mich nicht gehen, ich amüsiere mich!

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Letztens hatte ich echt schlechte Laune und musste merken, dass man seine Gefühle nicht in Partys und Alkohol ertränken kann, sondern sich ihnen stellen muss. Aufgrund dieser Erkenntnis kam ich irgendwie zu diesem Kapitel.

Ich hoffe, dass ihr Spaß beim lesen des Kapitels habt und möchte mich vorweg schon einmal für das lesen dieses Kapitels bedanken. Ich bin euch total dankbar dafür, dass ihr bis hierhin dabei geblieben seit und hoffe ihr bleibt auch weiterhin dabei.

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Leo:

Trotz der Tatsache, dass es draußen regnete, war Yannik nicht in der Mensa gewesen. Seine Freunde waren alle zu sehen, doch er war nicht aufgetaucht. Eine weitere Unstimmigkeit war mir ebenfalls nicht entgangen. Tatjana beschwerte sich darüber, dass Darek ihr heute zum gemeinsamen Treffen in der großen Pause abgesagt hatte. In mir machte sich der Verdacht breit, dass sich Yannik bei Darek aufhielt. Ich war nicht eifersüchtig, weil ich Angst hatte, dass die beiden etwas miteinander anfangen könnten, dafür kannte ich beide gut genug, doch passte mir der Gedanke nicht, dass Darek an Yanniks Seite sein konnte und ich nicht. Es war kindisch und doch konnte ich dieses Gefühl der Eifersucht nicht unterdrücken. Noch vor dem Klingeln zum Pausenende machte ich mich auf den Weg zu  dem Raum, in dem wir als nächstes Unterricht haben würden. Beim Informationsblatt für die Projektwoche blieb ich stehen und überlegte, welches Projekt Yannik am ehesten gefallen könnte. Die Projektwoche wäre meine Chance wieder bei ihm zu sein, ohne das er mir ausweichen konnte. Er mochte Biologie sehr gern, doch war ich mir sicher, dass er sich für das Thema des Biologiekurses nicht interessieren würde. Bei dem Gedanken, wie er in einem Haufen von Mädchen Cremes herstellt, musste ich auflachen, verstummte jedoch, als mir bewusst wurde, wie dumm es aussehen musste, wie ich alleine hier stand und lachte. Ich schaute mich verstohlen um, ob mich jemand gesehen haben könnte, als mir zwei Personen beim Blick aus dem Fenster auffielen, welche gemeinsam durchs Schultor in Richtung Gebäude liefen. Ich konnte mich von Yanniks Erscheinung nicht abwenden und beobachtete, wie er mit rotem Kopf stark gestikulierend versuchte, Darek etwas zu erklären. Bei genauerem hinsehen konnte ich erkennen, dass er sich aufzuregen schien. Ich vermisste sein Lächeln und seufzte enttäuscht darüber, dass ich es auch diesmal nicht sehen würde.

"Was ist da draußen?", hörte ich Dianas Stimme hinter mir. Schnell drehte ich mich zu ihr um und versuchte sie vom Fenster weg zu schieben, bevor sie entdecken konnte, was meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. 'Zu spät', stellte ich genervt fest, als sie einen überraschten Laut von sich gab und mich mit einem mitleidigen Blick quittierte. Etwas behutsamer als zuvor schob ich sie vom Fenster weg und deutete ihr an, mich zum Unterrichtsraum zu begleiten. Sie schien sich ein Kommentar verkneifen zu können und folgte mir stumm.

"Kommst du Morgen mit feiern?", fragte ich, um die Stille zu überbrücken.

"Nein! Damit ich zusehen kann, wie du dir die Kante gibst und am Ende mit irgendeiner Tussi rummachst?!", fragte sie aufbrausend zurück. Ich antwortete ihr lediglich mit einem Schulterzucken.

"Ich bin nun mal nicht der brave Junge, wie du es haben willst und das war ich auch nie gewesen.", gab ich nach einigen Sekunden weiterer Stille erneut von mir.

"Ach ich bitte dich.", prustete sie empört auf, "... ein Idiot bist du und nicht mehr!".

"Und du wärst das Sternzeichen Zicke, wenn es das geben würde!", meckerte ich zurück.

"Touché. Gut gekontert."

"Wenn mans genau nimmt, ...ist das doppel gemoppelt.", versuchte ich sie weiterhin aufzuziehen.

How much I am worth to youWhere stories live. Discover now