Blutmond Kapitel 4

45 1 2
                                    

Blutmond


Kapitel 4



Gegen später des Abends hatten sich Arthurs Kumpels langsam abgesetzt, denn sie hatten alle Mädchen im Arm gehabt, die sie begleiteten, als sie Arthur mit Handzeichen zuwinkten, das hieß....wir sind heute Nacht beschäftigt!
Arthur winkte und nickte ihnen zu, nur noch Gwaine war bei ihm
„Ich werde gleich mit Katy verschwinden....die ist heiß und will unter mir arbeiten!" sagte er grinsend.
„Dann tu dir keinen Zwang an!" sagte Arthur „Du wolltest sie doch....also!"
„Und was machst du....Pascal und Leon sind auch schon weg....hattest du heute kein Glück?"
„Wenn ich wollte, könnte ich dir Katy jetzt noch ausspannen, sie geht ja nur mit dir, um mich eifersüchtig zu machen, weil ich sie nicht beachte!"
„Ja, das könntest du, eigentlich will sie ja dich....nackt und verschwitzt auf ihr!" grinste Gwaine
„Nein....geh du nur, ich habe keine Lust, werde wohl gleich nach Hause gehen!"
„Was ist denn los mit dir, den ganzen Abend bist du schon seltsam! Normalerweise hast du jeden Samstag ein Mädchen im Arm, manchmal auch mehrere!"
„Gwaine....es ist nichts....schnapp dir Katy und verschwinde, ich werde zur Abwechslung mir nachher einen Film reinziehen!"
„Also gut....bis dann!"
„Alles klar Kumpel!" sagte Arthur und Gwaine ging zu Katy, die am Eingang auf ihn wartete und einen sehnsüchtigen Blick auf Arthur warf, obwohl Gwaine alles andere als zu verachten war. Er war groß und muskulös, hatte dunkle, schulterlange Haare und sah gut aus.
Merlin sah zu Arthur, der jetzt alleine an der Bar saß und nickte ihm leicht zu. Arthur bestellte eine Flasche Wodka und eine Flasche Lemon, nahm zwei Gläser und die Tasche, die ihm der Wirt gab und verstaute sie in dieser.
„Was hast du denn vor?" fragte Jerry....er arbeitete immer an der Bar.
„Ich treffe mich noch mit einem Mädchen!" log er und Jerry grinste
„Dann mal viel Spaß!" sagte er und bediente die andere Gäste weiter. Arthur sah zu Merlin und stand auf, der daraufhin etwas zu seinen Freunden sagte, als der Wolf das Lokal verließ und langsam zu seinem Ferrari ging. Er hatte noch nicht die Tür aufgemacht, als Merlin plötzlich neben ihm stand und er zusammenzuckte
„Könntest du die Nummer....ich stehe plötzlich neben dir....mir ersparen?" sagte Arthur und der Vampir grinste
„Wohl etwas schreckhaft für einen großen Wolf!"
Arthur warf ihm einen Blick zu und knurrte
„Ich zeig dir gleich, wer schreckhaft ist....steig ein!"
Merlin stieg in das edle Auto und nickte bewundernd
„Schicke Karre!"
„Das ist ein Ferrari....meilenweit entfernt von einer....Karre....klar?" sagte er erbost.
„Auch noch empfindlich!" stellte Merlin fest
Arthur zog die Luft ein und startete den Wagen
„Ich wusste gar nicht, das Wölfe so leicht aus der Fassung zu bringen sind?" stichelte Merlin
„Treib es nicht so weit, Vampir!" sagte Arthur, aber es war ein amüsierter Unterton in seiner Stimme und Merlin grinste.
„Und wo gedenken wir hinzufahren?" fragte er jetzt
„Warte es ab....auf jeden Fall liegt es noch in der grünen Zone, also kein Grund für Feindseligkeiten!" antwortete Arthur und fuhr in einen etwas holprigen Weg, der etwas steil nach oben ging und in einen Wald führte. Oben parkte Arthur vor einem Abgrund und man hatte eine schöne Sicht über die Stadt, die jetzt hell beleuchtet war.
„Ich wusste gar nicht, das es so einen Platz gibt!" sagte Merlin
„Nun ja, hierher komme ich meistens mit einem Mädchen, denn hier sind wir ungestört!"
„Um was zu tun?"
Arthur sah ihn etwas komisch an
„Bist du so ein Idiot oder machst du nur so....ich bringe ihnen das stricken bei!" sagte er sarkastisch „Was denkst du denn, was ich hier mache....ihnen die schöne Aussicht zeigen?"
„Wolfstrottel!" sagte Merlin leise und stieg aus. Arthur griff nach der Tasche und machte ihnen dann zwei Drinks, einen gab er Merlin.
„Magst du Wodka Lemon?"
„Ja....ist schon okay!" sagte er und nippte daran.
„Ich wusste gar nicht, das ihr Alkohol trinkt!" sagte Arthur
„Warum nicht....von Blut werden wir nicht betrunken....wir können nur keine Nahrung zu uns nehmen, so wie du!"
„Und....was hast du deinen Freunden gesagt, wo du hin gehst?"
Merlin sah ihn an, seine Augen glühten leicht in der fast Dunkelheit und Arthur konnte nicht wegschauen.
„Bestimmt nicht, das ich mich mit einem Wolf treffe, der Arthur Pendragon heißt und der Sohn von Uther Pendragon, der Eigentümer von Pendragons Enterprises und der Leitwolf ist und dessen Hobby daraus besteht....Vampire zu grillen!" sagte Merlin sarkastisch.
Arthur grinste, anhand seiner Ausführungen....dieser Vampir war ganz anders, als er sich das vorgestellt hatte.
„Ich hätte nicht gedacht, das du so bist!" sagte er jetzt laut
„Nun....das kommt davon, das ihr uns zuerst verbrennt und dann Fragen stellt.....warum sollte ich anders sein? Ich bin auch nur ein....Geschöpf, das leben will und Freunde hat und....auch Eltern!"
Arthur sah ihn überrascht an
„Du hast Eltern....du wurdest nicht gebissen?"
„Nein....ich wurde als Vampir geboren....reinblütig sagen wir bei uns....ich hatte eine Mutter!"
„Hatte?"
„Sie ist tot!"
„Das tut mir leid....meine auch!"
Einen Moment sprach niemand, aber dann fragte Arthur
„Und wie....ich meine....sie war ein Vampir!"
„Ja....sie schaffte es nicht mehr rechtzeitig nach Hause und verbrannte in der Sonne!"
„Scheiße!" sagte Arthur
„Und deine?"
„Ein Autounfall!"
Merlin kicherte und Arthur sah ihn fragend an
„Ich fasse es nicht....etwas, was wir gemeinsam haben....tote Mütter und zwei Väter, die sich hassen!"
„Kennt denn mein Vater deinen?" fragte Arthur unwissend.
Merlin schüttelte den Kopf
„Für eine Rasse, die eine andere Rasse hasst und feindlich gesinnt ist, kennst du dich überhaupt nicht aus....dein Vater kennt Balinor recht gut, sie haben diesen bescheuerten Vertrag ausgehandelt!"
„Was....Balinor ist dein Vater....der Anführer der Vampire!" rief Arthur überrascht.
„Ja!"
Arthur war froh, das sein Vater das nicht gewusst hatte, sonst wäre das vielleicht nicht so gut ausgegangen. Als ob Merlin seine Gedanken erriet, sagte er
„Uther kennt mich nicht....ich war lange im Ausland.... bei meinem Onkel!"
Arthur musterte ihn
„Wie alt bist du?"
„Dreiundzwanzig....warum?"
„Ich dachte, du bist älter....so einhundert oder zweihundert Jahre oder so was!"
Merlin lachte
„Nun, die Chancen stehen gut, das ich das werde, wenn ich euch vorher nicht zum Opfer falle!"
Arthur störte das....euch....aus irgendeinem Grund.
„Warum bist du so an meiner Gesellschaft interessiert?" fragte jetzt Merlin
„Ich weiß es nicht....ich finde dich....interessant!" Eigentlich wollte Arthur faszinierend sagen, aber das fand er nicht für angebracht.
„Und warum bist du mitgegangen?" stellte er eine Gegenfrage
„Vielleicht aus dem gleichen Grund oder weil ich es dir schuldig war!"
Arthur schenkte ihnen noch ein und Merlin sah ihn an....er war so schön....so wunderbar schön und so wunderbar hetero....und so wunderbar....ein Wolf.....Scheiße!
„Was ist eigentlich mit dir....gehst du nicht mit Mädchen aus?"
Verflucht....jetzt wurde es eng!
„Doch, schon!"
„Was ist mit dem Mädchen von heute Abend, sie war sehr hübsch!"
„Lydia? Sie ist nur eine Freundin!" erklärte Merlin
„Ich meine....nun, ich weiß nicht, wie das bei Vampiren ist, aber schläfst du nicht mit den Mädchen?"
„Eigentlich nein....gut, ich habe schon mit Mädchen geschlafen, aber...."
„Was?"
Merlin sah ihn an....er konnte nicht abschätzen, wie er reagieren würde, wenn er ihm die Wahrheit sagte, vielleicht würde er sich abwenden und ihn davon jagen und das wollte er eigentlich nicht, aber....er würde es bestimmt so rausbekommen und wäre das nicht schlimmer?
„Aber was?" hakte Arthur nach und sah ihn an. Merlin nahm tief Luft
„Eigentlich....mag ich Männer!" So....jetzt war es heraus!
„Was....du bist homosexuell?" fragte er zum wiederholten Male überrascht.
„Ist das ein Problem für dich?"
„Nein!" sagte er sofort, was Merlin überraschte und erst recht, als er lachte und sagte
„Ein homosexueller Vampir mit Namen Merlin....geht es vielleicht noch schräger?"
Merlin grinste
„Vielleicht ein homosexueller, schwangerer Vampir mit Namen Merlin!"
Arthur sah ihn geschockt an und der Vampir lachte
„Das war ein Witz!"
„Das weiß ich!" antwortete er ertappt. Plötzlich zuckte Merlin zusammen und fragte besorgt
„Wieviel Uhr ist es?"
„Gleich viertel nach fünf!"
Merlin sprang auf, sie hatten sich ins Gras vor das Auto gesetzt
„Scheiße....scheiße....fuck....so ein Mist!"
„Was ist denn los?"
„Sonnenaufgang....fünfuhrachtunddreißig!" rief er entsetzt
„Ich werde es nicht schaffen....scheiße....ich muss los....ich muss weg!" sagte er gehetzt.
„Nein....du sagst, du schaffst es nicht!" rief Arthur „Das ist zu gefährlich!"
„Ich muss es versuchen....er wird mich umbringen, wenn das nicht schon die Sonne macht!" sagte er fast verzweifelt.
Arthur stand auf und sagte
„Komm mit....ich kenne hier eine Höhle! Es ist nicht weit!"
Merlin folgte ihm, sah zum Himmel, der schon hell wurde. Sie erreichten die Höhle und Merlin hechtete hinein, so tief, das das Tageslicht nicht herankam.
„Danke....ich werde hierbleiben bis heute Abend....geh nach Hause....Wolf!"
Arthur schüttelte den Kopf
„Ich bleibe hier!"

Und ein besorgter Balinor ging hin und her und schaute zum Himmel, der langsam hell wurde.
„Ich werde ihn eigenhändig töten!" sagte er sorgenvoll und auch zornig und wich zurück, als die ersten Sonnenstrahlen herausbrachen. Er ging langsam zu seinem Quartier....an Schlaf war nicht zu denken....bis Merlin vor ihm stand und eine unterschwellige Panik ergriff ihn, als er daran dachte, das er vielleicht nie wieder kam.....wie seine Mutter!




Merlin saß mit überkreuzten Beinen in der Höhle und schaute zu dem Ausgang, der jetzt strahlte in der Sonne.
„Mein Vater wird mich umbringen!" sagte er leise
„Wieso?"
„Er ist so sauer, wenn ich als Letzter komme und nun komme ich gar nicht....er macht sich jetzt sicher Sorgen!"
„Das verstehe ich....würde ich mir an seiner Stelle auch machen!" antwortete Arthur und fragte dann
„Wieso warst du so lange im Ausland?"
„Weil mein Vater mich mit einem Menschenjungen erwischt hatte und er recht angepisst war!"
„Das verstehe ich nicht....der Aufenthalt in einem anderen Land hatte dich doch nicht geändert!" sagte Arthur nachdenklich
„Nein....ich denke, er war sauer und dann noch mit einem Menschen!"
„Was ist daran so besonders....ich schlafe auch mit Menschenmädchen!"
Eigentlich wollte Merlin nicht schon wieder daran erinnert werden, das Arthur mit Mädchen schlief!
„Du versuchst sie aber nicht, während des Aktes auszusaugen!"
Arthur sah ihn mit einem seltsamen Blick an, den er nicht deuten konnte.
„Das verstehe ich nicht!"
Merlin lachte
„Du bist ja auch kein Vampir!" und wünschte sich, er wäre einer.
„Dann erklär es mir!"
„Nun....wenn wir mit jemandem schlafen, dann sind wir sehr leidenschaftlich und Blutaustausch unter den Vampiren ist da ganz normal, aber....im Eifer des Gefechtes kann man die Beherrschung verlieren und nicht aufhören, was fatal für Menschen ist, aber nicht für Vampire, deshalb sollten wir nur mit Unseresgleichen schlafen und nicht mit Menschen! Blut und Sex....gehören bei den Vampiren zusammen.
„Hört sich interessant an!"
Ein heißes Gefühl durchzog Merlin bei seiner Aussage....auch wenn er es nur so dahin gesagt hatte!
„Das Leben kann schon seltsam sein!" sagte er nachdenklich, aber auch, um das Thema zu wechseln „Ich sitze hier in einer Höhle mit einem Wolf, der mein Feind ist und könnte noch nicht mal fliehen!"
Arthur sah ihn fast beleidigt an
„Ich bin nicht dein Feind....ich mag dich und wenn unsere Väter nicht solche Idioten wären, könnten wir befreundet sein!" sagte er mit Entschlossenheit
„Ja....denn ich mag dich auch!" sagte Merlin ehrlich
Arthur grinste
„Wir sollten trotzdem befreundet sein....gerade weil es unmöglich ist und unseren Väter damit ans Bein pinkeln!"
„Sie würden nicht begeistert sein!"
Arthur schüttelte den Kopf
„Wie hatte denn dieser Streit eigentlich angefangen?"
„Keine Ahnung!" antwortete Merlin
Und wieder war es still in der Höhle, bis der Vampir leise sagte
„Ich wäre sehr gerne dein Freund!"
„Dann sind wir es....hängen miteinander ab, so wie jetzt und schauen uns Filme an und all diesen Kram!"
Merlin lächelte
„Ja....das wäre schön, aber schwierig! Wir haben keinen Fernseher für Filme!"
Arthur lachte
„Ist das dein einziges Problem? Ich sage dir etwas....in zwei Tagen geht mein Vater auf Geschäftsreise für drei Tage....dann kommst du und wir sehen uns einen Film an!"
„Zu dir....in die Höhle des Löwen...ähm.... Wolfes?"
„Warum nicht? Du darfst nur nicht zur Vordertür hereinkommen!"
Er dachte einen Augenblick nach
„Kannst du klettern?"
„Sicher!"
„Dann kannst du durchs Fenster kommen! In meine Zimmer kommt niemand und wir können es absperren!"
„Du meinst das ernst?" sagte Merlin
„Ja....oder hast du Angst....vertraust du mir?"
„Nein!"
Arthur lachte und Merlin grinste
„Wohl etwas misstrauisch?"
„Besser als schreckhaft!" antwortete der Vampir und der Wolf sah ihn tadelnd an.
„Das ist auch eine scheiß Angewohnheit....mit diesem schnellen Bewegen!" meinte er
Merlin grinste schalkhaft und einen Moment später saß er dicht vor Arthur, der natürlich wieder zusammenzuckte
„Verfluchter Mist!" fluchte er und fühlte sich irgendwie unbehaglich, das Merlin ihm so nah war, aber es war keine Angst....irgendetwas anderes!
Merlin lachte und Arthur gab ihm einen Stoß, so das er zurückfiel.
„Das ist gemein!" sagte er, aber sah Merlin amüsiert an.
„Was ist....kommst du nun übermorgen zu mir....so halb acht?"
Der Vampir sah ihn lange an, als wollte er in Arthurs Gesicht die Wahrheit lesen, dann sagte er
„Ich denke nicht, das du mir eine Falle stellst....oder doch?"
„Warum sollte ich dich frei lassen und dich dann wieder fangen....das ist doch idiotisch!"
„Weil du da noch nicht wusstest, wer ich bin!" argumentierte Merlin
„Das ist doch bescheuert!" sagte er beleidigt und machte einen enttäuschten Eindruck.
„Also gut....ich komme, aber wenn du mich verarscht, dann sauge ich dich aus und wenn mir eine Woche schlecht ist!" drohte Merlin
„Vorher habe ich dich zerfleischt!" grinste Arthur „Und wahrscheinlich ist mir dann auch schlecht!"
Merlin lachte und dann lachte er auch!
Wie konnte das so falsch sein, das sie hier saßen, ein Wolf und ein Vampir, die eigentlich viel gemeinsam hatten und doch so verschieden waren, aber ihren Vätern trotzten und eine feine, noch sehr zerbrechliche Freundschaft aufbauten, was allen so unmöglich vorkam....vor allen ihren Vätern!

BlutmondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt