Blutmond Kapitel 41

37 1 1
                                    

Blutmond


Kapitel 41



Um vier Uhr in der Nacht kamen sie zurück zur Höhle, Arthur hatte aufgehört zu weinen, aber er war still....zu tief saß der Schock, was seiner Mutter widerfahren war. All die vielen Jahren hatte er gedacht, das sie durch einen Autounfall ums Leben kam und hatte das akzeptiert, doch jetzt wurde ihm bewusst, das sie eigentlich nicht hätte sterben müssen und nach Hause gekommen wäre, wenn dieser Bastard sie nicht getötet hätte. Vieles wäre vielleicht ganz anders verlaufen....sein Vater wurde verbittert und hart nach dem Tod seiner Mutter....vielleicht wäre er nicht so unnachgiebig, hart und brutal geworden und es wäre kein Krieg unter ihren Rassen. Igraine hätte mit Sicherheit seine Beziehung zu einem Mann und Vampir gutgeheißen, denn sie hatte Arthur sehr geliebt und wäre bestrebt gewesen, ihn glücklich zu machen, so wie Balinor es für Merlin tat.
Sie gingen direkt in ihre Wohnhöhle....Arthur sah nur vor sich hin und Merlin schüttelte den Kopf, wenn ein Vampir, der ihnen begegnete, sie ansprechen wollte. Sie traten ein und Merlin setzte Arthur auf ihr Bett und brachte ihm etwas zu trinken, er machte sich Sorgen, konnte aber verstehen, das ihn diese Erkenntnis aus der Bahn geworfen hatte....er hätte wohl nicht anders regiert!
„Zieh dich aus und lege dich hin!" sagte er sanft und Arthur nickte, Merlin half ihm und er legte sich hin und Merlin deckte ihn zu und küsste ihn
„Schlaf ein wenig....dann geht es dir vielleicht später besser!"
Arthur nickte und Merlin löschte die Lampe, er sah auch so genug. Er legte sich neben ihn und nahm ihn in seinen Arm....bald war Arthur eingeschlafen....der Schock und die Ereignisse forderten ihren Tribut.
Merlin stand leise auf, deckte ihn zu und machte sich auf den Weg zu seinem Vater, der in seiner Wohnhöhle war und auf sie wartete, da er wusste, was sie heute Abend vorgehabt hatten. Er klopfte und trat ein....Balinor saß auf dem Sofa und las ein Buch und blickte auf, als er hereinkam, legte das Buch weg und sagte
„Merlin....ihr seid zurück....ich habe mir schon Sorgen gemacht!"
Merlin nickte ernst und sein Vater sah ihn fast ängstlich an
„Sag mir jetzt nicht, das es doch ein Vampir war!"
Merlin setzte sich neben ihn und schüttelte den Kopf
„Nein....dieser Verdacht hat sich nicht bestätigt!"
Balinor griff sich an die Stirn
„Na Gott sei Dank, auch wenn Uther das immer noch glaubt!"
„Aber wir haben schlimme Dinge erfahren....Arthur ist fix und fertig, ich habe ihn ins Bett gebracht und er schläft jetzt....er hat so geweint!"
„Um Himmels Willen....was habt ihr herausgefunden?"
Merlin erzählte ihm von ihrem Einbruch und das Dylan sie erwischt hatte....die Entdeckung in ihrer Wohnung und von den Bilder.
„Wir haben mit einem Spezialprogramm herausgefunden, das diese Wunden am Hals nach ihrem Tod zugefügt wurden....jemand hat sie getötet, indem er ihr das Genick brach und dann diese Wunden machte!"
„Um uns zu belasten?"
„Mit Sicherheit!" antwortete Merlin „Aber das Schlimmste kommt noch....Dylan glaubt, sie wurde zuvor vergewaltigt....sie hatte in dieser Nacht Sperma Spuren gefunden, konnte sie aber nicht mehr sicherstellen!"
Balinor stand auf, er war erschüttert
„Du lieber Gott....ich kannte sie....habe sie ab und zu Abends getroffen, wenn sie noch in der Stadt unterwegs war....sie war immer höflich und nett, im Gegensatz zu Uther, der nur mit uns sprach, wenn er musste. Sie war eine schöne, sehr zuvorkommende, nette Frau....wer tut ihr so etwas an?"
sagte er zornig
„Genau das wollen wir herausfinden....wenn Arthur dazu in der Lage ist!"
Balinor überlegte und sagte, während er hin und her ging
„Eins ist sicher, derjenige der das tat wusste, das wir existierten und uns mit diesen Wunden belasten wollte, was auch gelungen ist!"
Merlin nickte
„Uther sah nur die Wunden und von Weitem sehen sie wirklich wie ein Vampirbiss aus, aber bei einer intensiven Betrachtung ist es unmöglich....allein die Zahnabstände stimmen nicht und die Wundränder sind ausgefranst....bei einem Biss etwas Unmögliches!"
Balinor nickte
„Ja, aber das sieht man nicht mit dem bloßen Auge!"
„Zumal er sie sofort verbrannt und beerdigt hat und damit alle Beweise zerstört hat!"
„Ja....aber ich kann ihn verstehen....wir müssen so handeln, sonst werden wir entdeckt und sie jagen uns, wir legen unsere Toten in die Sonne und sie verbrennen zu nichts!"
„Ich weiß!"
„Und er muss sehr kräftig gewesen sein, denn so einfach bricht man kein Genick....da muss man sich schon anstrengen....oder er hat sie geschlagen und sie ist gefallen....auf einen Felsen oder ähnliches, dann kann das auch passieren!"
Merlin nickte
„Ja....wir werden sehen....ich gehe jetzt besser zurück, falls Arthur aufwacht und ich bin nicht da, bekommt er vielleicht Angst! Wir reden morgen weiter!"
Balinor nickte und umarmte ihn
„Es tut mir so leid für Arthur....niemand will seine Mutter verlieren und niemand auf diese Weise....so etwas Unnötiges!"
Merlin seufzte
„Ja....vielleicht hätte Uther es ihm nicht sagen sollen, aber dann würde dieser Kerl immer herumlaufen....ich werde ihn töten, wenn ich ihn erwische!" sagte Merlin mit Überzeugung.
„Ich hoffe, das wir ihn erwischen....diesen Bastard....das hoffe ich wirklich sehr!"
Merlin ging zur Tür und drehte sich nochmal um
„Ich bin allein schon glücklich, das es niemand von uns war....es hätte unsere Beziehung zerstört!"
Dann ging er und Balinor nickte, als er die geschlossene Tür anstarrte.
Ja....diese Erkenntnis hätte ihre Liebe zerstört....vielleicht nicht sofort, aber auf lange Sicht auf jeden Fall.
Arthur hätte es irgendwann nicht mehr ausgehalten, mit einem Vampir zu leben, der ihn jeden Tag daran erinnert hätte, was seine Rasse seiner Mutter angetan hatte.
Und Merlin hätte seine Liebe, die er für immer verloren hätte, auch zerstört....allein schon der Gedanke, das es ein Vampir war....hätte ihn verzweifeln lassen und er wäre früher oder später zugrunde gegangen, wenn er nicht vorher schon der Sonne entgegen getreten wäre!
Ja....Balinor war auch froh, das kein Vampir es war, obwohl der Tod und die Umstände, wie Igraine starb....alles andere als froh waren!




Am nächsten Morgen wachte Arthur als erster auf und sah neben sich, Merlin schlief noch. Er starrte die Decke an und dachte darüber nach, was sie erfahren hatten. Es fühlte sich wie ein Traum an, eher wie der schlimmste Alptraum, denn er hatte herausgefunden, das seine Mutter ermordet wurde und man ihr sehr wahrscheinlich vorher noch Gewalt angetan hatte. Er war über die Trauerphase eigentlich weit hinaus, da es schon etliche Jahre waren, seit sie tot war....doch jetzt war es der Zorn und die Entschlossenheit, herauszufinden, wer ihr das angetan hatte!
Merlin regte sich neben ihm und er blinzelte, sah Arthur dann an und sagte
„Guten Morgen....geht es dir etwas besser?"
Arthur beugte sich zu ihm und küsste ihn
„Ja....und ich danke dir, das du gestern für mich da warst!"
Merlin küsste ihn wieder
„Ich bin immer für dich da....ich liebe dich!"
Arthur lächelte leicht
„Ich weiß!"
Einen Moment sprach niemand, dann fragte Merlin leise
„Willst du darüber reden?"
Arthur seufzte
„Wir müssen darüber reden, wenn wir herausfinden wollen, wer das war!"
„Ja, sicher!"
Er lachte freudlos auf
„Weißt du noch, wie ich dir gesagt hatte....wir sind zusammen, weil wir eine Mission haben?" fragte Arthur
„Ja....du sagtest, das das Schicksal es wollte und wir vielleicht eine Mission haben!" antwortete der Vampir.
„Ja....ich denke....unsere Mission ist....herauszufinden, was und wer meiner Mutter widerfahren ist und vielleicht diesen sinnlosen Krieg zu beenden, wenn Uther weiß, was wirklich geschehen ist!"
„Denkst du....er glaubt uns?"
Arthur schüttelte den Kopf
„Nicht mit eindeutigen Beweisen....Uther denkt pragmatisch.... das heißt, er braucht handfeste Beweise....die genau darlegen, was er wissen will!"
„Hört sich kompliziert an!"
„Nicht....wenn wir die Beweise haben!"
Merlin setzte sich auf und wurde nachdenklich
„Also gut....versuchen wir mal alles durchzugehen! Sie war einkaufen....wahrscheinlich hat sie ihren Mörder in der Stadt getroffen!"
„Ja....aber sie würde nicht mit einem Fremden gehen, dafür hat sie mich so oft ermahnt, es nicht zu tun, wenn ich in die Schule ging!" sagte Arthur
Merlin nickte
„Gut....dann gehen wir davon aus, das sie ihn kannte! Wo kaufte deine Mutter gewöhnlich ein?"
Arthur lächelte
„Du wirst lachen....sie war oft in diesem Kaufhaus am Hafen....Uther schimpfte immer mit ihr, das sie es nicht nötig hätte, in so einem Kaufhaus zu kaufen, das sie jede Menge Geld hatte! Aber sie sagte immer....dort gäbe es sehr nützliche Dinge, die nicht ein Vermögen kosten sollten!"
Merlin nickte wieder
„Wenn sie dort war....das ist nicht weit weg von der Stelle, da wo man ihr Auto fand! Wer kauft dort noch ein, ich meine....bevor die Stadt aufgeteilt wurde!"
Arthur setzte sich jetzt auch auf
„Ich denke....so ziemlich das ganze Rudel....sie haben überwiegend normale Jobs, sie können sich nicht so teure Sachen leisten, wie Uther oder ich früher....sieh doch, was für ein Auto Gwaine fährt, sein Vater ist Elektriker! Uther sorgt zwar für das Rudel, was Essen, Strom, Medizin und alles andere angeht, aber persöhnliche Dinge, wie Kleider und Sonstiges müssen sie sich selber kaufen! Warum fragst du so etwas?"
Merlin zog die Stirn in Falten
„Es wird dir nicht gefallen, was ich sage, aber....ich denke, sie kannte ihn, weil er aus ihrem Rudel war!"
Arthur sah ihn geschockt an
„Was....das ist unmöglich!"
Merlin schüttelte leicht den Kopf
„Arthur....sieh mal....du sagst, sie wäre nie mit einem Fremden gegangen, also kannte sie ihn....ein Vampir war es nicht, denn die kannte sie ja auch....Menschen kommen eigentlich gar nicht in Frage!"
„Wieso?"
Merlin sah ihn an
„Deine Mutter kannte wahrscheinlich nur die Geschäftspartner deines Vaters, die sind alle hoch geboren und reich....warum sollten sie deine Mutter wollen, sie können sich mit Geld alles kaufen, auch Vergnügen, sie würden niemand vergewaltigen, wenn sie sich reihenweise Mädchen kaufen können und außerdem wäre kein Mensch kräftig genug, ihr das Genick zu brechen, er müsste einer dieser Gewichtsheber im Sport sein, das die Geschäftspartner wohl nicht sind!"
„Nein....also?"
Merlin sah ihm in die Augen
„Ich denke....es war jemand aus dem Rudel!"
Einen Moment sprach niemand etwas, beide ließen die Erkenntnis erst einmal sickern.
Dann sprach Arthur
„Wenn du recht hast....warum sollte jemand das tun....sie war die Gefährtin des Alphas....ihr etwas anzutun ergibt doch keinen Sinn, denn sie war kein Feind!"
„Vielleicht war Uther der Feind und sie war Mittel zum Zweck....ich meine, was kann einen Wolf mehr erschüttern, als seine Gefährtin zu verlieren....ich habe das an meinem Vater gesehen, er war fast daran zerbrochen!"
Arthur sah ihn ungläubig an
„Du meinst, jemand hat ihr das angetan, um meinem Vater zu schaden?"
„Wie läuft es denn normal so, wenn man mit der Führung nicht einverstanden ist?" wollte Merlin wissen
„Manchmal wird in einem Rat darüber abgestimmt, aber meistens fordert der Wolf den Leitwolf in einem Kampf heraus und sie kämpfen....wenn der Leitwolf ihn tötet, ist das sein Recht, wenn nicht....dann muss er das Rudel verlassen, wenn er unterliegt, was meistens der Fall ist, denn die Alphas sind nicht umsonst der Leitwolf!"
„War mir klar....die wilden Wölfe, immer mit dem Kopf durch die Wand!"
„Wie läuft es denn hier?"
„Bei uns setzen sich die Ältesten mit Balinor zusammen und der Vampir kann seine Anschuldigungen vorbringen....man versucht sich zu einigen und wenn der Vampir das nicht will, kann er gehen....lebend und in einem anderen Clan sein Glück probieren, aber wir kämpfen nie....wir sind diszipliniert!"
Arthur schubste ihn
„Ha ha!"
Merlin grinste und wurde wieder ernst
„Was meinst du?"
Arthur überlegte
„Was du sagst, ergibt sehr wohl einen Sinn....ein Mensch war es nicht, sie hätte sich auch leicht gegen einen oder auch mehrere Menschen verteidigen können....sie war eine Wölfin! Und wir wissen, das es kein Vampir war, er hätte keinen Grund sie zu töten, weil es ja noch kein Krieg gab und Blut findet ein Vampir hier wohl genug, das war es auch nicht....ich denke, du hast leider recht....einer meiner Leute....ich glaube das jetzt nicht!" sagte er erschüttert.
Merlin nickte nachdenklich
„Aber wer?"
Arthur nickte grimmig
„Genau das müssen wir herausfinden....ich werde mal die Alten fragen, sie wissen alles über das Rudel....zu Uther können wir erst gehen, wenn wir eindeutige Beweise haben, sonst glaubt er uns nicht!"
„Dann müssen wir als erstes Fotos haben, die eindeutig beweisen, wie ein Vampirbiss aussieht, um sie zu vergleichen, damit Uther versteht, das es kein Vampir war, ich denke....erst dann ist er zugänglich für anderes!"
Arthur sah ihn an
„Für das, das du ihn nicht kennst....kennst du ihn gut!"
„Alphas....Wölfe....was soll ich sagen?"
Arthur schubste ihn wieder
„Sei nicht so frech!"
Merlin grinste, dann sagte er
„Ich schlage vor....ich beiße dich und dann machen wir Fotos von den Wunden!"
„Du willst ja nur wieder mein Blut trinken!"
„Das auch!" grinste Merlin „Es schmeckt einfach köstlich!"
„Wir brauchen eine Kamera, wie Dylan sie hatte und Bilder von der Vergrößerung!"
Merlin nickte
„Das heißt....wir müssen nochmal ihre Hilfe in Anspruch nehmen!"
Arthur nickte
„Wenn die Sonne untergeht, gehen wir zu ihr!"
Merlin nickte und fragte
„Und was tun wir jetzt....es ist ein Uhr Mittags!"
Arthur beugte sich zu ihm rüber und küsste ihn
„Wie wäre es mit etwas Liebe?"
„Oh ja!" seufzte Merlin „Ich habe dich so vermisst!"
Arthur zog ihn zu sich und begann ihn leidenschaftlich zu küssen und fragte keuchend
„Wirst du mich beißen?"
„Nun....ich habe Durst....ich hatte gestern nicht gejagt!"
Arthur lächelte
„Gut....ich liebe das, wenn du mich vögelst und dann mein Blut trinkst....ich komme dann so extrem!"
„Ich weiß....hör auf zu quasseln und küss mich!"
Und das tat Arthur dann auch und kam schreiend und extrem, während Merlin seinen Durst stillte!

BlutmondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt