Blutmond Kapitel 16

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Blutmond


Kapitel 16




Sie trafen sich ein paar Tage später erst im Apartment, denn Merlin hatte Arthur geschrieben, das er nicht früher konnte. Sein Vater hatte ihn gebeten, sich um Sam zu kümmern, er musste mit ihm auf die Jagd gehen, da er sich in Seattle nicht auskannte, Balinors Bruder ging mit seinem Vater. Er hatte sich damals für die Liebe entschieden und war mir seiner Gefährtin, die im Clan ihres Vaters in England lebte, nach England gezogen und führte jetzt dort den Clan, denn der Vater der Gefährtin ereilte das gleiche Schicksal wie Merlins Mutter!
Also musste er bei Sam bleiben, der doch allein etwas verloren war und weil sein Vater ihn darum bat.
Er sah sofort, das Arthur sauer war, als er hereinkam....er wusste auch, das Arthur eifersüchtig war, obwohl er keinen Grund hatte. Sam akzeptierte, das er vergeben war, aber er wollte die Freundschaft zu ihm weiterführen und Merlin auch....sie verstanden sich gut, was nicht immer gewährleistet war, wie bei Menschen auch. Außerdem wollte er schon aus Höflichkeit nicht, das der Junge eine Woche allein da saß, das wäre nicht fair, denn Sam hatte sich auch um ihn gekümmert, als er neu in England war.
„Was ist los?" fragte er „Hast du meine SMS nicht bekommen?"
„Ja!"
„Arthur....wenn es wegen Sam ist....ich habe ihm gesagt, das ich einen Freund habe und er versteht das....Vampire, die gebunden sind....sind tabu!"
„War er gut?"
„Was?"
„War er gut im Bett?"
Merlin seufzte
„Arthur....was soll das....es ist vorbei mit ihm!"
„Antworte mir!"
Merlin schüttelte ungläubig den Kopf
„Ja....es war okay!"
Arthur drehte sich jetzt am Fenster um und sah ihn an, Merlin wich seinem Blick nicht aus.
„Arthur....bitte....ich liebe dich und sie reisen morgen ab! Ich musste mich um ihn kümmern, er kennt sich hier nicht aus und er ist eigentlich sehr nett....musstest du nicht auch schon Dinge tun, weil du sie tun musstest....und aus Höflichkeit?"
„Ja!"
Merlin ging auf ihn zu und blieb vor ihm stehen, musterte sein Gesicht....seine Haare, sah in diese schönen blauen Augen und sagte leise
„Gott....du bist so schön, eigentlich habe ich dich nicht verdient!"
„Hör auf!"
„Was?"
„Hör auf....Süßholz zu raspeln!" sagte Arthur und ein leichter, amüsierter Unterton war in seiner Stimme.
Merlin grinste
„Also gut....wenn du lieber beleidigte Leberwurst spielen willst, dann werde ich wieder ge...."
Arthur hatte ihn geschnappt und in einen stürmischen Kuss gezogen. Merlin drängte sich an ihn, krallte sich mit seiner Hand in sein Haar und seufzte in den Kuss.
Arthur ließ ihn los und sah ihn an
„Alles wieder gut?" fragte Merlin
„Nun ja...."
Der Vampir strich ihm durch sein Haar
„Du Wolfstrottel!" sagte er liebevoll „Ich könnte doch gar nicht ohne dich leben....weißt du das denn nicht? Ich liebe dich....lieben....das heißt, das niemand anderes auf dieser Welt mich interessiert....okay?"
Arthur lächelte
„Okay....tut mir leid....ich liebe dich auch....das erste Mal für mich!"
Merlin sah ihn verwirrt an
„Du warst noch nie verliebt?"
„Nein....ich hatte viele Mädchen, aber sie interessierten mich nicht, was eine Beziehung anging! Aber ich weiß, das ich dich liebe....ich weiß es einfach!"
Merlin umarmte und küsste ihn, dann sagte er
„Ich habe dich vermisst, aber ich muss bald zurück!"
Arthur nickte
„Aber morgen Abend treffen wir uns wieder hier!"
„Ja, sie reisen ab, wenn es dunkel ist, danach komme ich hierher....so um neun?"
„Okay!" sagte er und ging ein paar Schritte und wechselte das Thema
„Ich hatte am Samstag Probleme!"
„Welcher Art?" fragte Merlin
„Pascal hatte mich genervt, weil ich keine Mädchen anmachte....so wie ich das sehe....wird das ein Problem werden, denn ich kann nicht immer sagen, das ich heute keine Lust habe!"
„Wie wäre es mit der Wahrheit?" sagte der Vampir
„Bist du verrückt?"
Merlin schüttelte den Kopf
„Nein....meine Freunde wissen auch alle, das ich lieber Männer mag und haben es akzeptiert! Wenn es wirklich deine Freunde sind, werden sie es auch akzeptieren, wenn nicht....dann waren sie nicht deine Freunde und hingen nur mit dir ab, weil du Arthur bist, der Sohn des Leitwolfs!"
„Aber mein Vater würde das nicht verstehen!" rief er verzweifelt
„Er braucht es auch nicht zu wissen, wenn du denkst, das sie deine Freunde sind, dann werden sie dicht halten! Ich kenne deine Freunde nicht, also muss du entscheiden, wem du es sagst....meine Freunde haben genickt und ....ist in Ordnung gesagt!"
„Und dein Vater?"
„Mein Vater hatte sich gewundert, das ich nichts mit Mädchen in der Höhle angefangen habe und mich irgendwann darauf angesprochen....ich habe es ihm gesagt und er war wirklich angepisst, das sein Sohn homosexuell war, aber letztendlich hat er es akzeptiert....weil er mich liebt!"
„Es liegen Welten zwischen Balinor und Uther!"
„Ja....das ist wohl wahr!" sagte Merlin
„Aber wenn du weiter schweigst....dann betrügst du dich selbst, abgesehen davon, das du wirklich Probleme bekommst, weil du kein Mädchen mehr anblickst! Du musst ja nicht sagen, das du mit mir zusammen bist....sie sollten nur wissen, das du....jetzt anders bist!"
Arthur nahm Luft
„Vielleicht hast du recht....ich werde darüber nachdenken!"
Merlin ging auf ihn zu
„Was denkst du....werden sie tun?"
„Sie werden geschockt sein!" antwortete Arthur
„Werden sie es Uther sagen?"
Arthur schüttelte den Kopf
„Das glaube ich nicht!"
„Also....dann tu, was du für richtig hältst, denn auf Dauer wird es schwierig, sie anzulügen, es sei denn, du willst nicht mehr mit ihnen weggehen, obwohl....das würde genauso auffallen!"
„Ja....mit Sicherheit! Meinem Vater fiel es schon auf, das ich meine Gewohnheiten etwas verschoben habe!"
Merlin seufzte
„Oh Arthur....wo wird das mit uns hinführen?"
„Ich weiß es nicht, aber ich werde dich nicht aufgeben....das kann ich gar nicht....Gott, Merlin....ich liebe dich so!" sagte Arthur und zog ihn stürmisch an sich, küsste ihn mit solch einer Leidenschaft, das Merlin das in seinen Lenden spürte, dann ließ Arthur ihn los und Merlin sagte
„Ich muss jetzt gehen....wir sehen uns morgen, okay?"
Arthur nickte und Merlin ging zur Tür, drehte sich um und sagte
„Ich liebe dich!"
Dann ging er!




Balinor saß mit seinem Bruder in seinem Arbeitszimmer, sie waren gerade von der Jagd zurückgekommen und Gregor fragte ihn.
„Was macht der Junge?"
Balinor nickte
„Gut....er ist in Ordnung, abgesehen, das er immer auf den allerletzten Drücker nach Hause kommt....das macht mich wahnsinnig!"
„Du denkst an Silvia?"
„Ja....sie war genauso und sieh, was passiert ist! Ich glaube, es war immer nur eine Frage der Zeit gewesen, das das passierte und ich habe jetzt Angst um Merlin, das er eines Tages sich auch verschätzt und...."
„Verhänge wie ich eine Ausgangssperre....bei mir musste er um vier in der Höhle sein....alle!"
Balinor seufzte
„Das ist ja nicht das einzige Problem!"
„Was noch....das er homosexuell ist?"
„Nein....das ist halt so, das habe ich akzeptiert, nein....er hat einen festen Freund!"
„Ist doch in Ordnung....bei mir war er eigentlich mit Sam oft zusammen!"
„Ja, ich weiß, aber....sein Freund ist der Sohn von Uther!"
„Was? Er ist mit einem Wolf zusammen!" rief Gregor entsetzt „Und dann noch mit Uthers Sohn?"
„Ja!"
Gregor wusste von dem Krieg zwischen den Wölfen, Balinor sprach oft mit ihm, sein Bruder war sein Vertrauter!
„Wie soll das funktionieren....weiß Uther davon?"
„Gott nein....das wäre eine Katastrophe!" sagte Balinor „Aber so wie ich das sehe....ist das die große Liebe!"
„Scheiße Balinor....das wird nicht gut ausgehen, das ist dir doch bewusst!"
Er nickte
„Sicher, es ist eine unmögliche Liebe und zum Scheitern verurteilt, bevor sie angefangen hat....es ist eine Frage der Zeit! Aber was soll ich tun....es verbieten....sie würden sich trotzdem treffen! Gregor....du hast sie nicht gesehen....diese Leidenschaft füreinander, diese tiefe Liebe und sie trotzen allen Schwierigkeiten, abgesehen davon ist Arthur ein sehr beeindruckender junger Mann....nicht wie Uther, nicht annähernd wie Uther!"
Gregor schüttelte den Kopf
„Ich weiß nicht, Balinor....ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache!"
„Wem sagst du das!"
„Vielleicht sollte ich ihn wieder mit nach England nehmen!"
Balinor lachte
„Damit du Besuch von Arthur bekommst!"
„Wie bitte?"
„So wie ich ihn einschätze, würde er das tun....er kam auch hier in die Höhle, Merlin hatte sich verletzt und er spazierte einfach mit Merlin auf den Armen in meine Höhle und sagte....ich bringe Merlin nach Hause, er ist verletzt!"
„Das hat er getan....du hättest ihn töten können, laut diesem Vertrag!"
„Ja, das hätte ich tun können, aber er zeigte keine Angst, kam stolz hierein und sah mich ohne Angst an....ich sagte schon, ein beeindruckender junger Mann! Er war sich wohl bewusst, das ich mit ihm einen Trumpf gegen Uther hatte, auch das ich ihn töten könnte und doch kam er....um Merlin zu retten!"
„Das ist wirklich beeindruckend! Vor allem, das du ihn gehen ließest!"
Balinor stand auf und ging ein paar Schritte
„Was sollte ich denn tun, ich wollte ihn nicht töten....er war....anders und zweitens kann ich nicht den Mann töten, den mein Sohn liebt! Könntest du den Freund deiner Tochter töten, Gregor....wenn du wüsstest, das sie füreinander bestimmt sind?"
„Nein!" sagte er klar
„Aber sie liebt keinen Wolf!"
„Aber einen Menschen!"
„Ja gut, aber ich liege nicht im Krieg mit den Menschen. Wenn es die große Liebe ist, dann wird er wollen, das ich ihn verwandle, damit er für ewig bei ihr sein kann! Aber in deinem Fall....sehe ich nicht das Licht am Ende des Tunnels!"
Balinor sah ihn an
„Ich auch nicht....und das macht mir Angst!"
„Gott Balinor....erst Silvia und jetzt das....du hast kein Glück!"
„Mein Glück ist Merlin und er ist alles, was ich noch habe....das Einzige, was mir von Silvia geblieben ist und er ist ihr so ähnlich....in vielen Dingen!"
„Ja....er hat diese Leidenschaft zu lieben....diese Kämpfernatur, sich gegen alles zu stellen und wenn es noch so unrealistisch ist!"
„Und ihre Augen!" sagte Balinor „ Manchmal denke ich, Silvia sieht mich an....durch Merlin....er ist ihr so verdammt ähnlich!"
Gregor sah ihn an, er erinnerte sich noch gut an diesen furchtbaren Tag, als Silvia nicht nach Hause kam und Balinor ihre Asche fand....so kurz vor der Höhle....ihr Ring, den er ihr geschenkt hatte, lag in ihrer Asche. Balinor war am Boden zerstört gewesen und nur weil er seinen Sohn hatte, hielt ihn damals davon ab, ihr in die Sonne zu folgen. Sie hatten eine glückliche, einmalige Beziehung gehabt und hatten sich sehr geliebt. Silvia hatte all ihre Privilegien für ihn aufgegeben....ihre Familie, die sie verstoßen hatte und ihr Vermögen....sein Sohn hatte in dieser Beziehung die gleichen Anwandlungen, weil er alles aufgab und aufs Spiel setzte, um mit diesem Wolf zusammen zu sein.
Gregor schüttelte den Kopf
„Warum muss alles so kompliziert sein?"




Am nächsten Abend, es war Samstag, standen sie alle in der Vorhöhle, Gregor musste zurück. Er umarmte seinen Bruder
„Halt die Ohren steif....und alles Gute! Wenn du Probleme hast, rufe mich an....dann komme ich!"
Balinor nickte und klopfte ihm auf die Schulter.
Sam stand bei Merlin, er war etwas traurig, denn er wäre gerne noch geblieben. Auch er umarmte jetzt Merlin und sagte
„Auf Wiedersehen und komme mich mal besuchen!"
„Mal sehen!" antwortete Merlin
„Und alles Glück mit deinem Freund aus Kanada....ich beneide ihn!"
„Danke!" sagte Merlin und Gregor sah bedeutend zu seinem Bruder....ja....Glück brauchten sie!
Balinor begleitete sie zum Flughafen und Merlin sah ihnen nach und winkte, dann waren sie verschwunden.
Der Vampir sah auf die Uhr....halb neun, zum jagen käme er heute nicht mehr. So rannte er zu der neutralen Zone und sperrte mit seinem Schlüssel, Arthur ließ ihn nachmachen, das Apartment auf und erstarrte.
Das ganze Apartment war mit Kerzen ausgeleuchtet und auf dem Tisch stand eine Flasche Champagner und zwei Gläser....es war wunderschön anzusehen und Merlin lächelte, als er die Tür schloss und in die Wohnung ging, sich umsah und rief
„Arthur?"
„Ja!" klang es hinter ihm und Arthur umarmte ihn und flüsterte in sein Ohr
„Gefällt es dir?"
„Ja....das ist wunderschön....was hast du vor?"
Arthur drehte ihn zu sich um und küsste ihn
„Heute....heute will ich mit dir schlafen....also frage ich dich ganz offiziell....Merlin....willst du mit mir schlafen?"
„Gott ja, Arthur....ja!" sagte er und sie küssten sich leidenschaftlich, dann ging Arthur zu dem Tisch und öffnete den Champagner, goss ihn in die beiden Gläser und brachte sie zu Merlin, gab ihm eines davon
„Auf uns und unsere Liebe!" sagte er und Merlin nickte, dann tranken sie den Champagner und Merlin grinste
„Du bist nicht schlecht im Verführen!"
„Warte es ab....das war erst der Anfang!" sagte Arthur und küsste ihn.



Es war Samstag und Pascal betrat allein das Rising Sun und setzte sich auf ihren Stammplatz.
Er war allein, Gwaine und Leon hatten noch Ausgehverbot und Arthur....Arthur war nicht zu Hause gewesen, eigentlich war er das die letzte Zeit überhaupt nicht mehr! Irgendetwas war da los....normalerweise hatte er sich immer ein paar Tage vor Samstag gemeldet und sie hatten etwas ausgemacht, aber Pascal hatte ihn seit Tagen nicht gesehen!
Er wollte auch nicht Uther nach Arthur fragen.....die jungen Wölfe versuchten ihm aus dem Weg zu gehen. Er sah sich um, alte Bekannte standen herum, wie jeden Samstag, auch die Gruppe junger Vampire, die immer da waren, standen auch in ihrer Ecke, aber Pascal fiel auf, das Merlin nicht dabei war. Inzwischen wussten alle, das Merlin Balinors Sohn war, seit dem Zwischenfall mit Gwaine....aber auch er fehlte....was zum Teufel war nur los?

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