Blutmond Kapitel 67

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Blutmond


Kapitel 67




Merlin kam mit zwei großen Koffern in die Wohnhöhle und Arthur kam auf ihn zu und nahm ihm einen ab.
„Was willst du denn mit den riesigen Koffern?"
„Was wohl....willst du nackt in Paris herumlaufen?" fragte er „Und so groß sind die ja auch nicht....normale Koffer."
Arthur legte ihn auf das Bett und öffnete ihn
„Na ja, er ist wirklich nicht groß, aber das ist egal, wir können uns ja dort kaufen, was wir brauchen....französische Mode ist angesagt."
Es klopfte an der Tür und Uther streckte den Kopf hinein
„Störe ich?"
„Nein, komm rein!" sagte Merlin
Uther trat ein und sah zu seinem Sohn, der am Kleiderschrank stand und wohl überlegte, was er mitnehmen sollte.
„Arthur....wie geht es dir?" fragte er
„Danke gut....bin in Reisevorbereitungen." antwortete er ohne sich umzudrehen.
Der Alpha sah zu Merlin, der die Hand hob und sie drehte....das ohne Worte symbolisieren sollte....nun ja, es geht so.
„Also gut." sagte Uther „Ich habe alles arrangiert, der Jet ist am Samstag startklar, ihr fliegt in zwei Etappen....wegen der Sonne und um sicherzustellen, das ihr am Abend in Paris landet. Ein Wagen wird euch am Flughafen abholen und ins Le Noir fahren....dort ist alles erledigt."
Arthur kam mit ein paar Hosen zum Bett und legte sie darauf
„Danke, Vater!"
„Ihr könnt solange bleiben, wie ihr wollt, das ist kein Problem und Arthur....ich habe dein Konto etwas aufgefüllt....ihr werdet mehr als genug Geld haben, auch kein Problem."
Merlin grinste
„Probleme....wir landen mit einem Privatjet....werden abgeholt und in ein First Class Hotel gefahren....mit Kreditkarten, die jeden Rahmen sprengen....nun, die einzigen Probleme werden wohl Paparazzi sein, die denken, wer sonst wer hier ankommt."
Uther winkte ab
„Ach was....es landen immer irgendwelche reiche Manager mit Privatjets, das ist in Paris nichts Besonderes, eher was für Provinzstädte."
Uther ging zur Tür
„Ich werde euch am Samstag Abend abholen, so um acht Uhr und bringe euch zum Flughafen."
Merlin nickte
„Ist gut!"
Uther ging und Merlin sah zu Arthur, der wieder vor dem Schrank stand
„Freust du dich?"
Arthur kramte in dem Kleiderschrank, während er antwortete
„Ich weiß es nicht so genau....einerseits war ich noch nie in Paris, anderseits...."
Er sprach nicht weiter und Merlin sagte
„Hast du Angst, nicht wahr?"
Arthur drehte sich um
„Ja....aber ich lasse mich jetzt nicht mehr runter ziehen....das habe ich mir geschworen."
Er lächelte leicht
„Und vielleicht ist es sehr schön dort und uns beiden gefällt es."
Merlin nickte, er setzte alle Hoffnung in diese Reise....er wollte Arthur zurück, sein Arthur, wie er ihn kannte und liebte und er betete, das seine Hoffnung nicht umsonst war. Er ging auf den blonden Mann zu und streichelte ihm zart durch sein blondes Haar, beugte sich vor und küsste ihn so unendlich zart, dann drehte er sich um und machte mit dem Packen weiter.
Es war Samstag und sie hatten alles gepackt und waren Abreise bereit, als sie bei Balinor saßen
„Merlin, wenn irgendetwas ist, rufe mich an....da wir einen Privatjet haben, bin ich schnell bei dir."
„Das bist du nicht....die Sonne weißt das zu verhindern."
Balinor winkte ab
„Ja....gut, dann eben Uther oder andere Wölfe, sie brauchen darauf nicht zu achten, aber du, mein Sohn schon....versprich mir, das du keine Experimente anstellst, so wie in etwa....bin ich schneller als die Sonne?"
Merlin grinste
„Ich doch nicht!"
Balinor sah ihn tadelnd an
„Ich weiß, das du zu unlogischen Taten tendierst, wie damals, als du...."
Er sah zu Arthur und sprach nicht weiter, wählte ein anderes Thema
„Nun gut, ihr werdet abends ankommen....es wäre nett, wenn du mich dann kurz anrufst."
„Mach ich, Vater!"
Uther kam herein und sagte
„Hallo....alles fertig?"
Sie standen auf und Merlin nickte
„Ja, wir können los."
Er umarmte Balinor und sagte
„Dann bis bald!"
„Passt auf euch auf und melde dich zwischendurch mal."
Merlin nickte, Arthur umarmte ihn und sagte zu Merlin und seinem Vater
„Geht schon mal das Auto beladen, ich komme gleich."
Sie verließen Balinors Büro und Arthur sah den Vampir an
„Was wolltest du eben sagen, als du abgebrochen hast?"
„Ach....war nicht so wichtig."
„Es betraf Merlin und ist für mich wichtig, Balinor?"
Balinor sah ihn an, er wollte Arthur nicht an damals erinnern, aber scheinbar wollte er es wissen.
„Also gut....ich wollte sagen, als er damals in die Höhle stürmen wollte."
Arthur sah ihn fragend an
„In welche Höhle?"
Der Vampir ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich, sah ihn wieder an
„Als Merlin erfuhr, wo und wer dich damals hatte....wollte er in Gideons Höhle stürmen und dich da raus holen. Wir mussten ihn mit mehren Leuten festhalten....er war wie von Sinnen, danach sperrte ich ihn ein und ließ ihn bewachen....ich konnte nicht riskieren, das er das tat, er wäre tot gewesen, bevor er richtig die Höhle betreten hätte."
Arthur sah ihn überrascht an
„Das hat er mir nie erzählt."
„Natürlich nicht, deshalb macht er sich ja solche Vorwürfe....er denkt, wenn er früher dort gewesen wäre...."
„Dann wäre er jetzt tot, nicht wahr?" vervollständigte Arthur den Satz
Balinor nickte
„Aber daran dachte er nicht, er wollte dich da raus holen, bevor Gideon....du weißt schon! Wir mussten planen und konnten nicht einfach hinein stürmen....Merlin verstand das nicht und als Erik ihm dann noch erzählte, was Gideon in der Regel mit seinen Gefangenen machte, da fiel er zwei Stunden später in den Blutrausch. Er war so zornig und rasend wütend und vor allem besorgt."
Balinor stand auf und blieb vor Arthur stehen
„Dein Vater und ich machten uns ernsthafte Sorgen um ihn....du hast noch nie einen Vampir im Blutrausch erlebt....er hatte eine Machete und köpfte alles, was ihm in den Weg kam, dann kam er blutbesudelt zurück und setzte sich schweigend neben uns, spielte bösartig grinsend mit den abgeschlagenen Köpfen, er war hoch gefährlich und stark, unberechenbar und ich musste damit rechnen, das er jeden Moment uns angreifen könnte. Das ist so das letzte Stadium des Blutrausches, er kann nicht mehr unterscheiden, wer Freund und Feind ist."
„War er der Einzige, der in den Blutrausch fiel?"
Balinor legte eine Hand auf Arthurs Schulter
„Ja, denn nur ein Vampir, der liebt....passiert so etwas....Arthur, Merlin liebt dich mehr, als es dir jemals bewusst ist und ich habe noch nie ein Vampir gesehen, der so schnell und extrem in den Rausch fiel."
Arthur sah auf den Schreibtisch
„Das wusste ich nicht, das hatte er nie erwähnt."
„Weißt du, was das Schlimmste daran ist....der Blutrausch schaltet alle Emotionen aus, wie Mitleid oder Gnade, aber wenn der Vampir wieder normal ist, erinnert er sich an jede Kleinigkeit, die er im Blutrausch begannen hat und viele waren so entsetzt, das sie das nie wieder verarbeiten konnten. Was ich damit sagen will....er hat sehr gelitten und tut es noch....er hat schlimme Dinge getan, glaub mir."
Arthur nickte leicht und drehte sich um, ging zur Tür
„Auf Wiedersehen, Balinor und....danke!"
„Gute Reise!" antwortete er und Arthur ging, verließ die Höhle und stieg in das Auto, in dem Uther und Merlin warteten, dann fuhren sie zum Flughafen.





Sie flogen von Seattle nach New York und landeten dort, inzwischen war die Sonne aufgegangen und das Flugpersonal hatte die Fenster verdunkelt, etwas, was Uther nachträglich einbauen ließ, nachdem er mit den Vampiren eine Allianz eingegangen war und da das Personal, so wie der Pilot Wölfe waren, fanden sie das nicht außergewöhnlich, das Arthur und Merlin in einem abgedunkelten Flugzeug saßen. Schließlich war es kein normales Flugzeug....in Anführungsstrichen, denn es hatte jeglichen Komfort an Bord, dem man sich auch nur vorstellen konnte. Es war abgeteilt in verschiedenen Abteils, eines davon ein Schlafzimmer, dann eine Art Konferenzraum mit einem großen Tisch und eine Art Wohnabteil, mit bequemen Sesseln, Fernseher....Musik, eine kleine Bibliothek mit verschiedenen Büchern, so wie eine Bar und natürlich eine kleine Küche.
Merlin sah sich alles an, als sie gelandet waren, sie würden erst am nächsten Morgen weiterfliegen.
„Das ist ja schöner, als manche Wohnung....toll....eine fliegende Wohnung."
Arthur, der sich gerade eine Limonade nahm, sagte
„Mein Vater ist sehr viel unterwegs, meistens auch in Übersee, das heißt, das er für viele Stunden in der Luft ist....deshalb ließ er dieses Flugzeug so bauen, das es einigermaßen bequem ist."
„Bequem?" Merlin lachte, als er sich in einen Sessel fallen ließ und sich umsah
„Das ist ein Luxushotel der Lüfte!"
Arthur schmunzelte, als er sich in den anderen Sessel setzte, er fand es lustig....Merlins kindliche Begeisterung für ein Flugzeug.
Es lag vielleicht daran, das Arthur es nicht anders kannte....er war reich geboren worden und kannte den Luxus von klein auf, während Merlin nur so viel hatte, das er über die Runden kam und trotzdem war er damals glücklicher, als Arthur es jemals war.
„Ich bin früher oft mit meinem Vater geflogen....damals war noch meine Mutter dabei....ich kenne das Flugzeug."
Merlin ging an die Bar und schenkte sich etwas Wasser ein
„Natürlich!"
Arthur sah ihn an, er hatte plötzlich ein schlechtes Gefühl
„Ich meinte das nicht so....ich wollte dir nur sagen, das ich das Flugzeug kenne."
„Ja, ich verstehe dich schon.... du bist mit all den Dingen groß geworden und es hat seinen Reiz verloren."
Arthur lächelte
„Mag sein, aber dafür finde ich es sehr reizvoll, mit dir in dieses Kaufhaus zu gehen und Jeans für zwanzig Dollar zu kaufen und ich werde die Jacke, die du mir geschenkt hast....in Ehren halten, sie ist meine Lieblingsjacke und keine von Versace oder Armani kommt da mit."
Merlin warf ihm einen liebevollen Blick zu und lächelte, er wusste, was Arthur damit sagte....diese Jacke war nichts Besonderes, aber es machte sie für Arthur so besonders, weil sie von ihm war."
„Ich liebe dich, Arthur." sagte er leise
„Das weiß ich....dein Vater hat mir noch etwas erzählt, als ihr weg ward....du wolltest Gideons Höhle stürmen....ganz allein?"
Merlin wurde ernst
„Ja....Erik hatte mir so schlimme Dinge erzählt....ich wollte dich da raus holen."
Arthur beugte sich vor
„Merlin....du machst mir Angst....du wärst jetzt tot und ich....allein, versprich mir, das du so etwas nie wieder tust."
„Arthur...."
„Versprich es!"
Merlin nickte
„Ich verspreche es!"
Arthur stellte das Glas hin und stand auf
„Da du ja so begeistert von dem Flugzeug bist, denke ich....wir probieren die Betten aus und schlafen ein wenig."
Merlin nickte und stand auf, gemeinsam gingen sie in das Schlafabteil und legten sich in das große Bett, Arthur küsste ihn und Merlin nahm ihn in den Arm, löschte das Licht....heute Abend würden sie sich ein wenig New York ansehen und morgen früh weiterfliegen.
Sie hatten so lange Aufenthalt, weil das Flugzeug gewartet wurde und aufgetankt....Uther flog nicht gerne, deshalb hielt er das Flugzeug immer technisch auf Vorderman, seit sein Vater abgestürzt war.
Am Abend stiegen sie aus dem Flugzeug und gingen über das Rollfeld, betraten das Flughafengebäude und sahen sich um....hier war sehr viel Betrieb, Leute kamen an oder verließen New York....viele Geschäfte und Cafes, auch Bars und Restaurants, Geschäftsleute im Anzug und Aktenkoffer, sowie Familien mit riesigen Bergen von Gepäck kamen an oder flogen ab.
Ein Mann näherte sich und Merlin sah, das er hier vom Flughafenpersonal war
„Verzeihung, müssen wir durch die Passkontrolle, wenn wir in die Stadt wollen?"
„Wieso....ich verstehe nicht...."
„Wir sind von dem Privatjet, der...."
„Oh ja, ich verstehe....kommen sie bitte mit!"
Bald war alles erledigt und sie fuhren mit einem Taxi in die Stadt, der Fahrer fragte
„Sind sie nur auf Zwischenstop in New York?"
„Ja, wir fliegen morgen früh weiter nach Paris." antwortete Merlin
Der Fahrer lachte
„Dann seht zu, das ihr nicht zu tief ins Glas schaut....ihr wäret nicht die Ersten, die ihren Flug verpassen."
Merlin grinste
„Nun ja, ich denke....unser Flugzeug wird schon warten."
„Seien sie sich da nicht so sicher." antwortete er amüsiert und setzte sie im Vergnügungsviertel ab. Arthur sprach nicht viel....zuckte zusammen, wenn ihn jemand im Vorbeigehen streifte, Merlin blieb das nicht verborgen
„Arthur....wir sind in New York und alles ist doch schön, oder?"
„Ja, ein wenig zu voll....wo gehen wir hin?"
„Willst du auf das Empire State Building, es ist nicht weit weg."
Er nickte und so fuhren sie auf die Aussichtsplattform, New York zu ihren Füssen, hell beleuchtet und wunderschön anzusehen, sie blieben eine Weile fuhren dann wieder mit einem Taxi zu einem teuren Restaurant und aßen dort....zumindest Arthur.
„Musst du noch jagen?" fragte er leise
Merlin nickte
„Dürfte mir hier nicht schwer fallen....viele Parks und sehr viele Menschen."
Arthur nickte
„Dann gehen wir nachher in einen Park."
Das taten sie auch, inzwischen war es spät und der Park einsam und verlassen, Arthur sah sich immer wieder um, so sehr erinnerte das ihn an den Abend, als sie durch den Park gingen, auf der Suche nach Gideons Leute.
Merlin blieb stehen....er witterte einen Menschen.
„Es kommt jemand!" sagte er leise und ein junger Mann kam auf sie zu, gut gekleidet und wurde langsamer, als er näher kam.
„Seit ihr auf der Suche nach etwas?" fragte er
„Nein!" antwortete Merlin „Warum?"
Er sah sich um
„Nun, dieser Park ist bekannt für gewisse Dinge, die man hier finden kann."
„Drogen?"
Er lachte
„Unter anderem auch, aber eigentlich meinte ich etwas anderes."
„Und was?" wollte Merlin wissen.
Er musterte sie beide
„Nun....vielleicht möchtet ihr ein wenig Spaß mit mir haben?"
Arthur trat einen Schritt zurück....leicht panisch sah er Merlin an, der nichts mehr sagte und dem Mann an sich zog und von ihm trank, dann verschloss er die Wunden und ließ ihn vergessen, er ging einfach weiter und Merlin nahm Arthur an der Hand
„Alles gut....lass uns gehen."
Arthur nickte und fragte
„Können wir zurück gehen?"
„Sicher!"
Sie gingen zurück zum Flugzeug und setzen sich in den kleinen Salon, schauten sich Filme an und tranken Limonade, Merlin sah zu Arthur....er hatte sich beruhigt und Merlin war froh, das er mit ihm in der Stadt war, ein kleiner Anfang, es war halt blöd, das sie ausgerechnet auf einen Mann trafen, der wohl das Offensichtliche vorhatte. Was Arthur erschreckt hatte, waren seine Worte, denn Gideon sagte auch immer zu ihm....wollen wir ein wenig Spaß haben?



Am nächsten Morgen verließen sie die vereinigten Staaten und flogen Richtung Frankreich, da sie spät am Morgen, es war schon fast Mittag, als sie gestartet waren, landeten sie gegen sieben Uhr auf dem Charles de Gaulle Flughafen in Paris, stiegen nach einer halben Stunde aus, nachdem das Flugzeug seinen Endstandpunkt erreicht hatte, die Maschine würde morgen zurückfliegen.
Ein Wagen wartete am Rollfeld auf sie und nachdem das Gepäck verstaut war, fuhren sie zu ihrem Hotel. Es war ein großes Hotel, dem man den Standard schon von außen ansah, sie fuhren vor den Eingang und stiegen aus, Hotelpagen eilten herbei und entluden das Gepäck und sagten zu ihnen
„Willkommen in Paris!"
„Danke!" sagte Arthur und sie gingen in die riesige Lobby, alles vom Feinsten....Marmor, Granit und edles Design....eben First Class, sie gingen an die Rezeption und Arthur sagte
„Arthur Pendragon....wir haben reserviert!"
Der Mann sah ihn fast ehrfürchtig an....die Geschäftsleitung gab sich die Ehre....der Sohn des Chefs höchst persöhnlich und er überschlug sich
„Sehr wohl, Sir....sie haben die Penthouse Suite."
Er tippte etwas in seinen Computer, nahm ihre Pässe entgegen, die er ihnen bald zurück gab und winkte einem Pagen
„Führen sie die Herrschaften bitte in ihre Suite!"
Sie folgten dem Jungen zu dem Lift, zwei weitere trugen ihr Gepäck, stiegen im letzten Stock aus und der Page sperrte ihre Räume auf, als sie eintraten, sah sich Merlin staunend um.
Sie hatten eine riesige Suite, modern eingerichtet und luxuriös, Arthur gab den Jungen Geld und sie gingen. Merlin ging durch die Suite, sah sich alles an, sie war zweistöckig, oben war das Schlafzimmer, aber was er besonders toll fand, war die eigene riesige Terrasse mit bequemen Sitzgruppen und Liegestühle, dann das große Bad mit großer Badewanne und separater Dusche, in weiß und schwarz gehalten, Arthur beobachtete ihn, wie er staunend durch die riesige Suite ging und sich nach ihm umdrehte und die Arme hob
„Ist das zu fassen?"
Arthur schmunzelte, Merlin war so leicht zu begeistern und sah die Welt mit offenen Augen an, er folgte ihm auf die Terrasse, wo er sich in die bequemen Polster fallen ließ
„Sieh nur....eine eigene Terrasse mit grünen Pflanzen und Sonnenschirm, ist das nicht toll?"
„Sicher, nur das du das leider nicht nutzen kannst, zumindest....am Tag, also für dich ist der Sonnenschirm nutzlos."
Merlin grinste
„Ja, aber du kannst dich am Tag nach draußen sitzen und die Sonne genießen."
Arthur setzte sich neben ihn
„Um dir die Nase lang zu machen?"
Merlin lachte
„Ich konnte mein Leben lang nicht in die Sonne, also weiß ich eigentlich nicht, was ich verpasse, es sei denn....ich probiere es mal aus."
Arthur sah ihn erbost an
„Du willst doch nicht wirklich, das ich in einen traumatischen Zustand falle?"
Merlin kicherte, doch dann wurde er ernst und sah ihn an
„Eigentlich bin ich nicht der richtige Gefährte für dich....ich kann mit dir am Tag gar nichts unternehmen....nicht hier sitzen, noch mit dir schwimmen gehen oder nachmittags in die Stadt....shoppen, ich...."
Arthur sah ihn zornig an
„Wenn du jetzt noch ein Wort über so etwas sagst, dann schwöre ich dir....fahre ich nach Hause....du spinnst doch!"
Arthur stand auf, er war sauer und ging hinein, Merlin folgte ihm
„Es tut mir leid....ich meinte ja...."
Er drehte sich um
„Sag das nie wieder, verstanden?"
„Ja....verstanden."
Arthur überprüfte die Fenster, sie hatten alle Vorhänge, die absolut blickdicht und vollkommen abdunkelten und er nickte zufrieden.
„Wir werden abends in die Stadt gehen oder die ganze Nacht....das ist Paris, ich denke....hier kann man sich die ganze Nacht amüsieren oder wir sitzen draußen und trinken etwas gemütlich, ich muss nicht in der Sonne sitzen....ich war noch nie ein Sonnenanbeter."
„Ja, ist ja gut, tut mir leid."
Er ging auf Arthur zu und küsste ihn, Arthur legte einen Arm an seine Hüfte und zog ihn an sich, sie küssten sich und Merlin sagte, als sie sich voneinander lösten
„Lass uns das Hotel erkunden."
Sie verließen ihre Räume und fuhren in die Lobby, Leute saßen hier in den Sitzgruppen und unterhielten sich, es war sehr gut zu sehen, das hier nur Menschen wohnten, die mit Geld keine Probleme hatten. Manche sahen sie neugierig an, fragten sich vielleicht, wieso so junge Leute hier wohnen konnten, die Hotelangestellten tuschelten, inzwischen hatte sich schon wie ein Lauffeuer herumgesprochen, das der Juniorchef hier gastierte.
Der Manager kam auf sie zu und reichte Arthur die Hand
„Herzlich willkommen im Le Noir, Mister Pendragon."
„Danke....das ist mein Lebensgefährte....Merlin Emrys."
Er sah für ein Bruchteil einer Sekunde überrascht aus, aber er war der Manager und durfte sich gegenüber den Gästen, in diesem Fall der Sohn des Chefs keine Blöße geben und reichte ihm seine Hand
„Sehr schön, ich freue mich!"
„Danke!" sagte Merlin „Und würden sie uns jemanden abstellen, der uns durch das Hotel führt?"
„Selbstverständlich....einen Moment bitte."
Arthur sah ihn grinsend an
„Na....du hast dich schnell an den erhabenen Stil der oberen Klasse gewöhnt."
„Wieso....das war doch eine ganz normale Frage."
Arthur kicherte
„Eigentlich nicht....sie hätten viel zu tun, die vielen Gäste herumzuführen, aber da du der Gefährte des Chefs bist, überschlägt er sich."
„Ups!" grinste Merlin „Und außerdem schlafe ich ja nicht mit Uther....denn er ist der Chef."
Eigentlich schlief Merlin im Moment mit niemanden und das schon sehr lange, aber darüber wollte er nicht nachdenken.
Schließlich führte sie jemand herum und im Schwimmbad sagte Arthur
„Siehst du....es hat bis dreiundzwanzig Uhr geöffnet, du kannst also doch mit mir schwimmen."
Merlin nickte und begutachtete die Sonnenbänke.
„Hier kannst du auch schön braun werden." meinte Arthur
„Künstliche Sonneneinwirkung?"
„Ja!"
„Soll ich es ihnen vorführen?" fragte der Page und ging zu dem Schalter, Merlin machte unwillkürlich ein paar Schritte zurück, aber Arthur sagte
„Nicht nötig, danke!"
Später saßen sie dann auf ihrer Terrasse und tranken Wodka Lemon und Merlin sagte
„Diese Sonnenbank war nicht schlecht."
„Kannst du denn wenigstens so etwas benutzen?" wollte Arthur wissen
Er schüttelte den Kopf und grinste
„Nur, wenn das Personal gewillt ist, danach die Asche weg zu kehren....das heißt nein."
„Du bist so ein Trottel!" sagte Arthur amüsiert und Merlin lachte, als er sich an ihn kuschelte und Arthur ihn zärtlich küsste....und das erste Mal hatte er das Gefühl, das alles gut werden würde!

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