Blutmond Kapitel 65

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Blutmond


Kapitel 65



Arthur musste noch eine Woche auf der Krankenstation bleiben, dann durfte er raus, Merlin wich ihm nicht von der Seite, außer er ging jagen, ansonsten war er bei ihm, las ihm vor und sie unterhielten sich ein wenig. Er sprach ihn nie auf die Vorkommnisse an, ließ ihm Zeit, aber manchmal, wenn Arthur sich unbeobachtet fühlte....hatte er einen schmerzlichen Ausdruck im Gesicht, gepaart mit Panik. Merlin machte sich Sorgen, es würde auch an ihm wohl nicht spurlos vorüber gehen, eigentlich an beiden nicht, denn Merlin wollte auch nicht daran denken, was er getan hatte und vor allem, das er es vielleicht hätte verhindern können. Sie gingen zurück in ihre Wohnhöhle, da die Ärzte sagten, das seine vertraute Umgebung und das Gefühl in Sicherheit zu sein, in ihrer gemeinsamen Wohnung am Stärksten sei und er wollte nach Hause und so betraten sie ihre Wohnhöhle und Merlin sagte
„Sieh nur, mein Vater hat dir etwas zum Essen besorgt."
Der Tisch war gedeckt und es standen allerlei Speisen darauf. Arthur nickte leicht
„Ja, schön....ich esse es später....ich....ich habe jetzt keinen Hunger."
Er setzte sich auf das Bett und legte sich hin, starrte zur Decke und Merlin sah voller Sorge zu ihm rüber. Sie hatten sich, seit er ihn aus dem Blutrausch geholt hatte, nicht mehr geküsst und wenn Merlin Anstalten machte, es zu tun, dann drehte er sich weg, also ließ er ihn damit zufrieden, obwohl sich alles in ihm nach Arthur sehnte. Die Ärzte hatten mit Merlin gesprochen und ihm klar gemacht, das er wahrscheinlich Probleme bekam, denn so etwas ging nicht spurlos an jemanden vorbei. Er wurde gequält und geschlagen, seine Würde und seinen Stolz genommen, als ihn Gideon in seiner Nische hatte, abgesehen von den Dingen, die er mit ihm tat, die Merlin gar nicht nachvollziehen konnte, weil er es nicht erlebt hatte.
Merlin ging es auch nicht so gut, als er durch die Höhle ging und sein Vater ihn ansprach
„Wie geht es ihm?"
„Es geht ihm gut....verdammt, was soll denn mit ihm sein!" antwortete Merlin aggressiv.
Balinor sah ihn an und griff an seine Jacke, zog ihn bis in seine Wohnhöhle und ließ ihn los, als er die Tür schloss.
„Also....was ist los?"
„Nichts....ich gehe jetzt wieder!"
Balinor trat ihm in den Weg
„Du gehst nirgendwo hin, bis du mir sagst, was los ist. Dieses aggressive Verhalten sagt doch alles...also los:"
Merlin sah ihn zornig an
„Bist du jetzt ein Psychiater geworden?" fragte er zynisch
„Nein, aber ich sehe, das mein Sohn offenkundige Probleme hat und du wirst sie mir jetzt erzählen."
Merlin wollte zur Tür, doch Balinor sagte
„Merlin....du magst zwar ein sehr starker und gefährlicher Vampir sein, wenn du im Blutrausch bist, aber hier und jetzt bin ich derjenige, der diese Stärke hat....zwinge mich nicht, es dir zu beweisen."
Merlin sah ihn erbost an, dann drehte er sich um und ging in den Raum, Balinor folgte ihm und sagte sanfter
„Merlin, was immer es ist....sprich mit mir, wenn du es nicht raus lässt und nicht darüber redest, wird es dich auf Dauer innerlich zerfressen."
Merlin sah auf seine Hände, die er unruhig knetete, sein Vater ließ ihm Zeit und wartete, bis Merlin leise sprach
„Ich mache mir solche Vorwürfe."
„Weshalb?"
Merlin sah ihn an
„Das ich ihn nicht beschützt habe:"
„Niemand konnte wissen, das er sein Ziel so hartnäckig verfolgen würde."
Merlin machte ein abfälliges Geräusch
„Natürlich war es uns allen klar, das er Arthur finden wollte, wir haben das nur nicht so ernst genommen."
„Merlin....die Chance ihn in ganz Seattle zu finden war eins zu einer Million."
Merlin lachte bitter auf
„Er hätte Lotto spielen sollen....er wäre ein reicher Vampir geworden:"
Merlin ging auf ihn zu und hob seine Hand, um zu unterstreichen, was er sagen wollte.
„Nein" sagte er aufgebracht „Wir haben das auf die leichte Schulter genommen....ich habe das auf die leichte Schulter genommen, dachte....ich wäre klug und wir wären sicher und hätte das Spiel in der Hand....ich ließ ihn allein hinaus in sein Jagdgebiet und saß zu Hause in Sicherheit, während Arthur jeden Tag mit seinem Leben spielte."
„Merlin...."
„Nein....ich hätte bei ihm sein sollen....ich hätte ihn beschützen müssen....und ich habe versagt. Ich bin es nicht wert, sein Gefährte zu sein!"
„Merlin....mein Gott, er ist ein Wolf, kein verletzbarer Mensch ohne Möglichkeiten....niemand konnte wissen, das er uns nicht verraten würde."
Balinor schüttelte den Kopf
„Ich kann es nicht nachvollziehen....warum er das getan hat."
Merlin wirbelte herum, er war ein paar Schritte gegangen
„Hast du es immer noch nicht verstanden....er wollte die Wölfe nicht verraten, um uns einen Vorteil zu verschaffen, deshalb hatte er sich nicht verwandelt und einen Menschen gespielt:" schrie er „Und was hat es ihm eingebracht....Qualen und Erniedrigung."
Tränen liefen Merlin über die Wangen und Balinor wollte auf ihn zugehen, aber er blockte ab
„Ich bin schuld....hätte ich ihn an diesem Abend abgeholt oder wäre bei ihm gewesen, wäre das alles nicht passiert."
„Merlin....verdammt nochmal....sie waren bestimmt zu viert oder noch mehr, auch du hättest nicht viel ausrichten können."
„Mag sein, aber spätestens, als ich in diese Höhle wollte, hast du mich eingesperrt....ich wäre dort gewesen, bevor er sich an Arthur vergriffen hätte."
„Du wärst tot gewesen, bevor du drei Schritte in diese Höhle getan hättest und was dann....du tot und er hätte Arthur doch gequält....das wäre der absolute falsche Weg gewesen, zumal Arthur seinen Gefährten verloren hätte. Wolltest du das....das wir Arthur sagen müssten, das du dich geopfert hast, für ihn zu retten, denn es wäre ein Opfer gewesen und umsonst....danach hätte er sich wieder Arthur gewidmet!"
„Warum haben wir so lange gewartet....hätten wir früher angegriffen...."
Wieder ging Balinor auf ihn zu
„Merlin, es waren einhundertzehn Vampire, alle kampferprobt....da kannst du nicht planlos rein stürmen....wir hätten verloren, bevor wir es realisiert hätten....wir mussten uns vorbereiten und meiner Meinung nach, hatten wir das sehr schnell geregelt gehabt."
Balinor griff ihn an den Schultern und drehte ihn zu sich, um ihn anzusehen
„Merlin....Arthur braucht dich jetzt, mehr denn je und niemanden an seiner Seite, der sich mit Vorwürfen zugrunde richtet. Es ist passiert und wir können es nicht ungeschehen machen, aber dein Gefährte braucht dich jetzt sehr."
Merlin sah ihn an, noch immer weinte er
„Warum....er lässt sich nicht berühren und nicht küssen....er liegt nur da, redet nur wenn er muss....ich kann ihm nicht helfen."
„Doch....das kannst du und nur du."
Merlin schüttelte den Kopf
„Nein....wie denn?"
„Indem du für ihn da bist, auch wenn er nicht viel spricht oder sich nicht berühren lässt, aber er weiß, das du da bist....das du ihn liebst und ihn da raus geholt hast....das du gekämpft und getötet und ihn gerächt hast."
Merlin sah ihn an
„Ich würde die schlimmen Erinnerungen aus ihm heraussaugen....wenn ich könnte, aber...."
Balinor nahm ihn in den Arm und Merlin weinte still an seiner Schulter, der Alpha sah sorgenvoll vor sich hin....ja, sie hatten den Krieg gewonnen....ja, sie hatten Gideon für seine Taten büßen lassen und nein....es war noch nicht vorbei, der eigentliche Kampf begann erst....der Kampf um das Vergessen....die Zweifel und Vorwürfe....um das Verzeihen, vor allem sich selbst zu verzeihen und um die Hoffnung, das sie es eines Tages abhaken und wieder glücklich sein konnten.
„Merlin....niemand hat schuld, das musst du dir immer vor Augen halten. Du hast Arthur wieder und nun musst du ihm helfen, das alles zu überstehen....verstehst du mich?"
Merlin nickte
„Es nützt jetzt nichts mehr zu sagen....hätte ich dieses getan oder jenes, dann wäre das nicht passiert, viel lieber denke darüber nach, wie glücklich ihr ward und das sollte dein primäres Ziel sein....ihn und dich wieder glücklich zu machen....okay? Ihr beide müsst das alles verarbeiten und es hinter euch lassen....aber das braucht Zeit und Geduld."
„Ja:"
Merlin machte sich los und sah ihn an
„Danke, Vater....es tut mir leid, das ich so grob war."
Balinor winkte ab
„Das war nichts und wenn du wieder eine Krise hast....dann komme zu mir und wir reden darüber."
„Ich wünschte...."
„Was?"
„Das Arthur auch mit mir reden würde....er sieht mich an, als wäre ich an allem schuld, ich weiß nicht....was in seinem Kopf vor sich geht."
„Er wird reden....eines Tages wird er reden....lass ihm Zeit."
Wieder nickte Merlin
„Ich werde jetzt gehen, er fragt sich bestimmt, wo ich bin."
„Ja....geh zu ihm!"
Merlin ging zur Tür und verschwand und Balinor sah die verschlossene Tür an und verfluchte Gideon....möge er in der Hölle die schlimmsten Qualen erleiden.
Diese beiden hatten jetzt mit ihren Dämonen zu kämpfen und nur ihre Liebe zueinander würde ein starker Verbündeter sein!




Eine Woche später begannen die Alpträume, Arthur schreckte mitten in der Nacht auf und schrie, Merlin, der neben ihm lag sagte eindringlich
„Arthur....beruhige dich....du bist bei mir!"
„Nein....er kommt wieder....ich habe ihn gesehen!"
Merlin nahm ihn an den Schultern
„Arthur....sieh mich an....sieh mich an!"
Arthur tat, was er verlangte
„Er wird nie mehr wiederkommen....er ist tot, er wird dir nie wieder etwas tun....hast du mich verstanden?"
Arthur sah ihn an und nickte leicht
„Er ist tot!" sagte Merlin wieder und wischte mit einem Tuch über seine Stirn, Arthur war nass geschwitzt.
„Du bist zu Hause....bei mir!"
„Ja!" sagte er und hatte sich etwas beruhigt
„Leg dich wieder hin und versuch etwas zu schlafen."
Arthur legte sich zurück und Merlin zog die Decke ein Stück höher, er sah ihn an, dann beugte er sich hinunter und küsste seine Stirn.
Als er sich wieder hinlegen wollte, griff Arthur nach seinem Arm
„Bleib bei mir!"
Merlin nickte und nahm ihn in den Arm, der Rest der Nacht schlief er einigermaßen ruhig, obwohl er manchmal stöhnte.
So ging es wochenlang und Arthur schrie in der Nacht und Merlin beruhigte ihn, sagte ihm hundert Mal, das er in Sicherheit war, er hatte nicht einmal die Höhle verlassen, Merlin nahm ihn mit zu den Quellen, meistens spät nachts, so das niemand mehr dort war. Tagsüber saß er oft am Tisch oder auf dem Bett und starrte vor sich hin, Merlin war für ihn da und bemühte sich, es ihm so angenehm wie möglich zu machen. Uthers Ärzte kamen regelmäßig und untersuchten seine Wunden, Merlin ging dann raus, weil er sah, das Arthur das unangenehm war oder sich schämte, das Merlin mitbekam, wie schlimm er an seiner intimen Stelle verletzt war.
„Wie geht es ihm?" fragte Merlin den Arzt draußen
Dieser nickte
„Es heilt alles sehr gut, ich denke....in ein paar Wochen ist nichts mehr zu sehen, zumindest was die äußerlichen Wunden angeht. Wie geht es ihm so?"
„Er hat Alpträume und ist panisch, dann wieder apathisch....manchmal habe ich das Gefühl, das er sich hasst."
Der Arzt nickte
„Die typischen Symptome und solange er sich nicht öffnet und alles in sich hineinzieht....wird es nicht besser."
„Aber er will nicht darüber reden." sagte Merlin
Der Arzt griff ihn an der Schulter
„Geduld....du darfst ihn nicht drängen....ich komme nächste Woche wieder."
Merlin nickte und der Arzt ging.
Merlin selbst sprach oft mit seinem Vater, der wiederum ihm half, wenn seine Vorwürfe, die er sich machte, wieder mal Überhand nahmen und er sich wertlos fühlte. Eines Tages, als Merlin ihm etwas zu trinken gab, Arthur saß auf dem Bett....hielt er ihn am Arm fest und sagte leise, ohne ihn anzusehen
„Ich wusste, das sie in der Garage waren....ich hatte sie gerochen, aber sie standen plötzlich zu sechst um mich herum."
Merlin stellte das Glas auf den Boden und sah ihn an, setzte sich neben ihn, Arthur schaute ihn nicht an, als er weitersprach
„Ich hatte nur zwei Möglichkeiten....entweder mich zu verwandeln oder weiterhin den Menschen zu spielen.
Ich entschied mich für Letzteres....weil ich dachte, da wir eh in der Unterzahl waren....das die Wölfe ein Trumpf wären, mit dem sie nie rechneten, also ging ich mit."
Er machte eine Pause
„Doch ich wusste nicht, was mich erwartete....ich dachte, das sie mich töten....oder als Druckmittel benutzen."
Merlin streichelte über seinen Rücken, um ihm zu zeigen, das er hier war....bei ihm.
„Als ich in ihre Höhle kam....machte Gideon sehr schnell klar....was er wollte. Sie zerrten mich in seine Unterkunft und fesselten mich....ließen mich allein. Ich dachte an dich und das du dir Sorgen machst, weil ich nicht nach Hause komme und irgendwie....nahm ich nicht wirklich wahr, das es keine leeren Drohungen von ihm waren."
Wieder machte er eine Pause, die Merlin ihm gab
„Dann kam er und sah grinsend auf mich hinab und da wusste ich, das er seine Drohungen wahr machen würde...er band mich los und verlangte....das ich mich ausziehe!"
Er sah Merlin mit einem verzweifelten Blick an
„Ich habe mich gewehrt....ich wollte das nicht....ich habe mich geweigert, es zu tun!"
„Schsch....ich weiß das." sagte Merlin sanft.
„Er schlug mich....immer wieder....ich dachte, das mir der Schädel weg fliegt, aber ich tat es nicht, immer wieder schlug er zu....härter....bis ich nicht mehr konnte und mich auszog."
Er legte seine Hände in sein Gesicht, Merlin wusste....wie schwer es für ihn war, das alles nochmal zu durchleben.
„Ist gut....du brauchst es nicht zu sagen, Arthur."
Er sah ihn an
„Doch....ich will, das du es weißt!"
„Ich verstehe das....es ist schwer für dich....lass es sein!"
„Merlin....bitte....du musst es wissen."
Merlin nickte und erinnerte sich an die Worte des Arztes, Arthur starrte die Wand an, als er weitersprach
„Dann nahm er mich....so brutal und grob....es tat sehr weh, aber ich schrie nicht....ich wollte diesem Bastard nicht die Genugtuung geben....er biss mich in den Hals...grob, schmerzhaft und ich fühlte wie ich schwächer wurde, als...als er in mir kam....es....."
Er brach ab, Merlin saß angespannt neben ihm, eine Hand auf Arthurs Oberschenkel, die andere Hand so stark zur Faust geballt, das die Knöchel weiß hervortraten.
Arthur sah ihn an
„Es war so ekelhaft."
Wieder sah er zur Wand
„Er ließ mich allein....ich hatte starke Schmerzen....mein Gesicht tat weh, aber noch mehr....mein Unterleib, ich zog mich an der Wand hoch, sobald ich mich bewegte, waren diese Schmerzen da, also saß ich ruhig....ich tastete nach hinten und fühlte Blut....alles war geschwollen und wund. Ich erinnere mich an ein Mädchen....es gab mir zu trinken und sagte, das ich mich nicht wehren soll."
Das war Rebecca gewesen, die jetzt mit ihrem Bruder in ihrer Höhle war. Balinor hatte ihnen angeboten, bei ihnen zu leben, denn sie wussten nicht wohin und waren auch nur unschuldige Opfer und sie nahmen dankbar an.
„Aber das war erst der Auftakt gewesen" sprach Arthur weiter „Es wurde noch schlimmer, denn er kam nach einer Weile wieder und....und...."
„Arthur....lass es!"
Er schüttelte den Kopf
„Er nahm mich wieder und diesmal schrie ich....diese Schmerzen....ich dachte, das ich sterbe....hoffte, das ich sterbe, denn ich schrie....Schmerzen....diese Schmerzen....ich wollte, das es vorbei war....für immer."
Merlin wischte sich die Tränen fort, die über seine Wangen liefen und streichelte ihm sanft über seinen Arm
„Als er fertig war....ließ er mich liegen und ging und dann kamst du."
„Was?"
„Ich lag da...halb ohnmächtig vor Schmerzen, als du da warst und sagtest....halte durch....ich liebe dich! Und das du nicht ohne mich leben kannst."
„Das kann ich auch nicht." sagte Merlin sanft, aber er war nicht dort gewesen....Arthur hatte fantasiert, aber er hatte sich nachts in seinem Bett gewünscht, das er durchhielt....bis er kam.
„Er legte sich neben mich und schlief....ich konnte mich nicht bewegen....die Schmerzen waren zu schlimm. Und als er aufwachte....er zerrte mich hoch und....steckte mir seinen...."
Merlin sprang auf und lief ein Stück....Zorn, so unglaublicher Zorn wallte in ihm und er fragte sich, ob er Gideon nicht genug Schlimmes angetan hatte und ob er ihn nicht noch grausamer hätte töten können und er wollte so sehr, das er es nochmal tun könnte....dieser Vampir war ein Sadist gewesen, er hatte den Tod tausendfach verdient, auf tausendfache verschiedenen schrecklichen Arten.
Arthur sah ihn an, wie er so in der Höhle hin und her tigerte, bemüht um Fassung und seine Augen leicht rötlich, wenn er nicht aufpasste, konnte er durch seine starken Emotionen wieder in den Blutrausch fallen.
„Merlin....bitte!"
Merlin nahm tief Luft und setzte sich wieder neben ihn, Arthur nahm seine Hand
„Ich musste ihn mit meinen Mund befriedigen....ich würgte und betete, das es vorbei war, wieder trank er von mir, nachdem er kam....ich fühlte nur noch Schwäche, als er mich fallen ließ....die Höhle wurde angegriffen....du bist gekommen."
Merlin atmete ein paar Mal durch....er sah Arthur an
„Merlin....deine Augen!"
„Sag, das du mich liebst....sag....das du mich brauchst." keuchte Merlin
„Ich liebe dich, Merlin....du bist mein Leben....wenn du nicht mehr bist....bin ich auch nicht mehr, ich brauche dich!"
Merlin schloss die Augen und Arthur beugte sich vor und küsste ihn zart auf die Lippen....er beruhigte sich, denn sie küssten sich zärtlich und flüsterten Zärtlichkeiten und langsam verschwand der rötliche Schimmer in seinen Augen und Merlin sah ihn an
„Ich bin so stolz auf dich....du warst so tapfer und hast gekämpft."
Der Vampir stand auf
„Was ist?"
„Arthur....ich bin schuld, ich hätte dich nicht allein da draußen lassen sollen."
„Das ist nicht wahr, es war meine Entscheidung mitzugehen....niemand ist schuld."
„Ich hätte dich begleiten sollen....beschützen."
„Merlin, sie waren zu sechst....wir wären beide verloren gewesen....niemand konnte ahnen, das sie mich fanden. Niemand war schuld....versprich mir, das du das nicht mehr denkst."
Das sagte auch sein Vater, wenn er mit ihm sprach, Merlin ging auf ihn zu und setzte sich wieder neben ihn
„Ich verspreche es und ich weiß, das es dir sehr schwer gefallen ist....darüber zu reden und ich bin froh, das du es getan hast."
Er nahm Arthurs Hände
„Wir werden das schaffen und wieder glücklich sein....ja?"
Arthur biss sich auf die Unterlippe und nickte
„Wir werden Zeit brauchen, aber wir werden es schaffen." sagte der Vampir
„Ja!"
Arthur sah ihn einen Moment an
„Was hast du mit ihm gemacht?"
Merlin schüttelte den Kopf
„Das willst du nicht wirklich wissen....ich war im Blutrausch und dementsprechend grausam."
Er sah Arthur an
„Was ich dir sagen kann....er hat wesentlich schlimmer gelitten als du....länger."
„Hast du ihn...."
Merlin lachte bitter
„Nein....ich hätte mich nicht an dem Bastard vergriffen....dafür gibt es andere Dinge....wenn du weißt, was ich meine."
Arthur sah ihn einen Moment an, dann nickte er....das Gideon so gelitten hatte wie er, verschaffte ihm auf eine seltsame Art ein wenig Frieden und er sah Merlin an und konnte nicht glauben, das er so etwas getan hatte, sein Vater hatte ihm erzählt, wie Merlin während des Kampfes war und was er getan hatte und wie er sich mit tödlicher Präzision durch die Reihen der Feinde schlug, hörte die Bewunderung und den Respekt in Uthers Stimme, als er ihm das schilderte.
„Ich liebe dich!" sagte Arthur leise....Merlin half ihm, sich hinzulegen
„Schlaf ein wenig."
Arthur schloss die Augen und Merlin sah ihn lange an....beinahe wäre er wieder in den Blutrausch gefallen, nur Arthur konnte ihn an diese Grenze bringen und nur Arthur konnte es verhindern oder ihn da raus holen.
Er küsste ihn auf die Stirn und lächelte....ja, sie würden es schaffen, da hatte er keine Zweifel.

BlutmondWhere stories live. Discover now