Blutmond Kapitel 29

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Blutmond


Kapitel 29



Sie waren jetzt wieder in der normalen Zeitzone, das hieß, das sie wieder am Tag rasten würden und in der Nacht weiterfuhren.
Sie fuhren jetzt vom Highway ab und steuerten einen Parkplatz an, es war kurz vor Sonnenaufgang und Gwaine und Pascal zogen schon die Sonnenjalousien runter.
Arthur hatte sich die letzten zwei Tagen schon zum Normalen verändert, noch immer war er aber etwas verwirrt, aber er erinnerte sich an alle und das sie seine Freunde waren, aber Merlin ließ er nicht aus den Augen und genoss die Zärtlichkeiten von ihm, denn Merlin streichelte und küsste ihn oft.
„Warum bleiben wir stehen?" fragte er jetzt Gwaine, denn sie blieben nun das erste Mal über Tag stehen, weil sie die Alaska Zeitzone verlassen hatten.
„Wegen Merlin, wir können am Tag nicht fahren....wegen der Sonne, denn vorne müssten wir für den Fahrer offen lassen und das ist zu gefährlich!"
„Ja....du hast recht!" sagte er und sah Merlin an „Wir müssen vorsichtig sein!"
Merlin küsste ihn, er konnte einfach nicht genug von Arthur bekommen, denn er hatte ihn schon für verloren geglaubt.
„Okay.....dann wollen wir mal etwas essen!" sagte Leon, der jetzt nach hinten kam, nachdem er vorne auch alles dunkel gemacht hatte und die kleine Lampe anmachte
„Was essen wir?"
„Konserven!" sagte Pascal und Leon meinte
„Also, so schnell esse ich keine Konserven mehr, sie hängen mir mittlerweile aus dem Hals raus!"
Sie lachten alle und Merlin sagte
„Was soll ich denn sagen, ich esse auch immer das Gleiche!"
„Du bist arm dran!" sagte Leon
„Arthur, hast du Hunger?" fragte Pascal
„Ja!"
„Okay, es gibt Ravioli oder Ravioli!" sagte Pascal
„Sonst nichts mehr da?"
„Nein, wir müssen heute Abend einkaufen gehen!" antwortete Pascal „Es lebe die Zivilisation!"
Gwaine sah zu Merlin
„Was ist mit dir....gehst du jagen oder trinkst du von uns?"
Bevor Merlin antworten konnte sah ihn Arthur erstaunt an
„Ihr lasst euch von Merlin beißen?"
Gwaine nickte
„Ja....in Alaska fand er niemanden und bevor er verhungerte, trank er abwechselnd von uns!"
„Das ist....sehr nett von euch!" sagte Arthur „Ihr seid gute Freunde!"
Gwaine sah ihn an und setzte sich neben ihn, Arthur war distanziert, was wohl daran lag, das er noch nicht ganz auf der Höhe war.
„Arthur....wir sind deine besten Freunde und Merlins Freunde....wir haben all unser Geld zusammengelegt und dieses Wohnmobil gemietet, weil wir dich zurückholen wollten! Wir sind tagelang in dieser eisigen Kälte durch Wälder gerannt und haben nach einer Spur von dir gesucht und wir gaben nicht auf! Und dann hat Merlin dich zurückgeholt....mit seiner Liebe zu dir und umgekehrt....wir hätten alles für dich getan!"
Arthur legte eine Hand auf seine Schulter und sagte
„Das weiß ich und ich bin sehr stolz, solche Freunde zu haben!"
„Merlin?" fragte Gwaine und der Vampir nickte
„Ich will ihn nicht allein lassen....ich trinke heute noch von euch, aber erst heute Abend!"
Gwaine nickte
„Gut!"
„Das Essen ist fertig!" rief Pascal und alle setzten sich an den großen Tisch, Arthur nahm Merlin an der Hand, denn er musste sich neben ihn setzen!
„Dann mal guten Appetit! Ich gäbe sonst etwas für ein Steak!" stöhnte Pascal und alle nickten, außer Merlin
„Ja....ein riesiges T-Bone Steak, wie meine Mutter sie macht!" sagte Leon
„Seid jetzt still, sonst bekomme ich Depressionen!" sagte Gwaine „Vier Wochen Konserven und Handbetrieb....mir langt das bis ans Lebensende!"
Sie lachten alle, auch Arthur, der jetzt sagte
„Ich danke euch, das ihr auf alles verzichtet hattet....für mich!"
Pascal sah ihn ernst an
„Wir hätten noch auf mehr verzichtet!"
„Kannst du dich an das Leben als Wolf erinnern?" wollte Gwaine wissen
Arthur nickte
„Am Anfang....ja, auf dem Weg nach Alaska, aber dann nur noch Bruchstücke....die Höhle, ich war froh, sie gefunden zu haben und jagen, daran kann ich mich noch erinnern, aber dann wird alles langsam undeutlich und an den Schluss erinnere ich mich nicht mehr, außer....das ich mit meinem Wolf gekämpft habe....um die Vorherrschaft! Er wollte mich nicht loslassen, aber ich kämpfte....für Merlin!"
Er sah ihn an und Merlin küsste ihn auf die Schläfe. Dann aß er von den Ravioli und sagte
„Leon hat recht....ein T-Bone Steak würde ich jetzt auch nicht vom Teller schubsen!"
Alle lachten....Arthur wurde langsam wieder Arthur!
Es war einen Augenblick still und dann fragte Arthur leise
„Was ist mit dem Leitwolf?"
Sie sahen ihn erstaunt an, denn Arthur sagte nicht....Vater!
„Deinen Vater?" fragte Pascal sicherheitshalber wieder nach
Arthur sah sie nicht an, aß seine Ravioli, als er sagte
„Ich habe keinen Vater!"
Einen Moment war es still, dann sprach er weiter
„Ich habe mich an dem Tag von ihm abgewandt, als er mir Merlin wegnahm, denn er ist schuld....er hatte das mit Balinor angeordnet und Salvadore hat es ausgeführt!"
„Was willst du jetzt tun....ich meine, wenn wir zurückkommen?" fragte Pascal „Du hast kein Geld....du hast nichts, du musst wieder zurück!"
Jetzt sah Arthur auf
„Ich werde auf gar keinen Fall zum Rudel zurückkehren und auch nicht zu Uther!"
Wieder sagte er nicht Vater!
„Ich werde mir eine Arbeit suchen und ein kleines Apartment, das ich bezahlen kann und leben wie jeder andere normale Mensch auch! Ich habe schon lange festgestellt, das reich zu sein, nicht die Erfüllung des Lebens ist!"
„Hut ab!" sagte Leon „Ich denke, es ist nicht leicht, ein so privilegiertes Leben aufzugeben!"
„Leon....ich habe mich in einen Wolf verwandelt und meine Heimat verlassen....in einem rauen Land und Klima gelebt und zugelassen, das mein Wolf mich langsam übernimmt, weil der Schmerz nicht auszuhalten war, das ich Merlin verloren hatte....denkst du nicht auch, dann würde es mir leicht fallen, einen Job zu haben und ein kleines Apartment, aber mit Merlin an meiner Seite?"
„Wenn du das so siehst....auf jeden Fall!"
Jetzt sprach Merlin, der die ganze Zeit nur zugehört hatte
„Arthur geht mit mir!"
„Was?" fragte Gwaine
„Arthur geht mit mir, wenn wir zu Hause ankommen!"
„In die Vampirhöhle?" fragte Pascal erstaunt
„Ja!"
„Aber Merlin...."
„Mein Vater wird nichts dagegen haben....er mag Arthur und ich werde ihn jetzt nicht allein lassen!"
„Arthur?" fragte Leon
Arthur nickte
„Ich werde bei Merlin bleiben und wenn das bedeutet, das ich bei den Vampiren lebe....dann ja!"
Sie nickten alle und akzeptierten seine Entscheidung und Arthur sagte noch
„Und ich will, das niemand dem Leitwolf sagt, das ich wieder da bin, verstanden?"
„Verstanden!"
Arthur sah zu Merlin und lächelte....er würde in der Hölle wohnen, wenn Merlin auch dort wäre!




Auf dem Highway kamen sie wesentlich schneller vorwärts und es war acht Uhr abends, als sie nach ein paar Tagen von Weitem die beleuchtete Stadt Seattle sahen, sie waren jetzt eine Woche unterwegs gewesen und Merlin freute sich, seinen Vater nach so langer Zeit zu sehen. Sie steuerten Vampirgebiet an und fuhren Merlin nach Hause.
„Bleibt hier stehen, wir gehen zu Fuß weiter, sonst wird das zu gefährlich für euch!" sagte Merlin
Sie parkten und Merlin stand auf, umarmte alle drei und sagte
„Ich werde immer euer Freund sein, egal was passiert....ich danke euch, das ihr mir Arthur wiedergegeben habt!"
„Du bist auch immer unser Freund!" sagten sie und dann umarmten sie Arthur
„Mein Freund!" sagte Gwaine und klopfte ihm auf die Schulter.
„Ich bin so froh, euch als Freunde zu haben und Merlin auch! Wir werden uns in drei Tagen in der neutralen Zone treffen, um zwölf Uhr nachts vor dem Rising....okay?"
„In Ordnung!" sagte Gwaine und sah ihn an. Arthur war jetzt wieder wie immer, abgesehen, das er nicht nach Hause mitkam und auch das er seinem Vater nur Leitwolf oder Uther nannte.
Sie stiegen aus und winkten, als sie weiterfuhren, Merlin nahm Arthur an der Hand und sie gingen ein Stück aus der Stadt und bogen in das unwegsame Gelände ein. Die Höhle lag weit außerhalb der Stadt und sie mussten ein gutes Stück laufen, aber sie blieben immer wieder stehen und küssten sich. Sie waren so in ihren Kuss vertieft, das sie den Vampir nicht bemerkten, der plötzlich neben ihnen stand und sich räusperte. Sie fuhren auseinander und Merlin rief überrascht
„Vater!"
Dann fiel er ihm in die Arme und rief
„Ich habe Arthur gerettet....ich habe ihn zurückgeholt!"
„Das sehe ich....und ihr seid auf Vampirgelände!"
„Er wohnt bei uns!" sagte Merlin
„Was?"
„Vater, er hat kein Zuhause mehr!" sagte Merlin
„Er hat einen Vater, der ein großes Haus hat!"
Arthur trat vor
„Ich habe keinen Vater mehr, aber wenn es ein Problem ist....dann gehe ich!"
Balinor sah ihn lange an, dann seinen Sohn, der ihn mit flehenden Augen ansah und nickte
„Kein Problem....sei mein Gast!"
„Danke!"
Merlin umarmte ihn und küsste ihn auf die Wange, dann gingen sie zu dritt weiter, den kleinen Pfad am Wasserfall vorbei und betraten die Vorhöhle....kamen dann in die Haupthöhle und alle Vampire blieben stehen und starrten sie an....ein Wolf in der Vampirhöhle?
Aber Balinor war bei ihnen und blieb jetzt stehen
„Ich vermute stark, das er bei dir wohnt?"
Merlin nickte
„Natürlich!"
„War ja klar, ich werde alle Vampire unterrichten, das Arthur hier lebt, nicht das sie ihn anfallen!"
„Sicher....wir gehen dann mal in meine Wohnhöhle!"
Balinor nickte und sie gingen einen Gang entlang, dann um drei Bögen und Merlin öffnete die Tür
„Willkommen in meinem kleinen bescheidenen Reich!" sagte er lächelnd
„Ohne Strom und nicht so, wie du es gewöhnt bist!"
Arthur sah sich um und sagte
„Das ist doch toll....wirklich, allein weil du schon hier bist! Ich werde immer mit dir zusammen sein, gibt es etwas Besseres?"
„Nein!" sagte Merlin und schloss die Tür, dann machte er seine kleine Lampe an. Arthur kam auf ihn zu und zog ihn in seine Arme, küsste ihn leidenschaftlich und flüsterte
„Ich habe dich wieder!"
„Und ich dich!" sagte der Vampir und küsste ihn wieder.
Die Tür flog auf und seine Freunde kamen hereingestürmt, Chris, Toby, Jessy und Lydia! Sie blieben abrupt stehen, als sie Arthur sahen und rochen, sahen Merlin überrascht an, der Arthur losließ und lächelte
„Hey!"
„Wir wollten dich eigentlich begrüßen kommen und....was macht er hier?" fragte Jessy.
„Er wohnt hier!"
„Er wohnt hier....aber er ist ein Wolf!" rief Lydia.
Merlin sah zu Arthur und sagte
„Ja....er ist mein Wolf!"
„Was....wie....was hat das zu bedeuten?" fragte Chris. Sie wussten, das Merlin mit Arthur befreundet war, aber sie wussten nicht, das sie ein Paar waren.
„Wir lieben uns und wollen zusammen bleiben. Er hat sich von Uther abgewendet und lebt bei uns!"
Toby grinste
„Sieh mal an....ein Liebespaar!"
Sie kamen langsam näher und standen jetzt um Arthur herum und Lydia sagte
„Du bist also ein homosexueller Wolf?"
Er nickte
„Und du liebst unseren Merlin?" fragte Jessy
Wieder nickte er
„Und du weißt, das wir dich aussaugen, wenn du ihm weh tust!" sagte Toby
Wieder nickte er
„Dann mal herzlich willkommen bei den grausamen Vampiren!" sagte Chris und alle lachten.
Dann begrüßten sie Merlin überschwänglich und sie setzten sich alle an den Tisch.
Merlin und Arthur erzählten ihnen, was sie erlebt hatten, von dem Zeitpunkt an, als Arthur sich von Uther abwandte bis sie hier ankamen, von Alaska und dem großen Wolf und wie er um ihre Liebe gekämpft hatte.
Sie sahen Arthur alle sprachlos und bewundernd an
„Du hättest dein Leben weggeworfen, wenn du Merlin verloren hättest?" fragte Jessy
Arthur nickte
„Ich liebe Merlin und kann ohne ihn nicht leben!"
„Ich mag dich, Wolf!" sagte Toby „Etwas, was mich wirklich nachdenklich stimmt!"
Alle lachten
„In Alaska würde es euch gefallen, zumindest im Winter....es ist nur vier Stunden hell!"
„Wirklich....das ist ja traumhaft!" sagte Lydia
„Abgesehen von zwanzig Grad minus!" meinte Arthur jetzt
„Wie bitte.....nein danke, das ist ja bitterkalt!" sagte die Vampirin
„Bitterkalt trifft es nicht annähernd....eher klirrend kalt!" sagte Arthur „Ich war wirklich froh für mein dickes Fell!"
„Das glauben wir gerne....nein, dann lieber weniger dunkel und wärmer!" sagte Jessy
Merlin wandte sich an Arthur
„Willst du etwas trinken oder essen?"
„Habt ihr denn so etwas hier?"
„Na klar....für gefangene Wölfe!" grinste Jessy und sie kicherten.
„Vielleicht solltest du dich auf Blut umstellen, wenn du hier lebst!" sagte Toby amüsiert
„Das ist kein Problem als Wolf, aber als Mensch....nein! Ich jagte in Alaska Rehe und aß sie roh mit all dem Blut!"
„Ihhh!" sagte Lydia „Das ist eklig....rohes Fleisch!"
Arthur lachte und sie lachten alle.
Die Tür ging auf und Balinor kam herein, schaute überrascht, als er Merlins Freunde sah, die anscheinend Spaß mit ihm und Arthur hatten.
„Nun....wir gehen dann mal....wir sehen uns Arthur!" sagte Jessy und sie gingen, nickten Balinor zu, als sie an ihm vorbeikamen.
„Du scheinst dich ja schon gut eingelebt zu haben!" sagte er „Alle wissen Bescheid, manche sehen das mit Skepsis, andere sehen das locker....also allen in allen....sie haben es gut aufgenommen!"
Merlin lächelte
„Danke, Vater!"
Er wandte sich an Arthur
„Wenn Uther herausbekommt, das du hier lebst...."
„Er ist nicht mehr mein Vater....was er mit dir getan hat, war nicht richtig....es war eine feige Aktion, eines Leitwolfs nicht würdig!" sagte Arthur „Ich schäme mich, das so etwas mal mein Vater war!"
Balinor legte eine Hand auf seine Schulter
„Sag das nicht....er ist immer noch dein Vater und er ist bestimmt traurig über dein Verschwinden!"
„Das ich nicht lache....traurig....er liebt mich doch gar nicht!" schrie Arthur „Und er ist mir auch scheißegal!"
Allein, das Arthur so schrie, zeigte ihm, das das nicht wahr war. Aber er sagte nichts und wandte sich zur Tür, drehte sich nochmal um
„Du bist mein Gast und kannst so lange bleiben, wie du willst!"
„Danke, Balinor!"
Dann ging er und machte sich seine Gedanken. Arthur liebte seinen Vater, auch wenn er es verneinte und er war auch sicher, das Uther seinen Sohn liebte.
Was war denn nur daran so kompliziert, seinen Sohn zu lieben und ihm das auch zu zeigen. Merlin war so glücklich, als Balinor Arthur erlaubte, hier zu leben, er tat das, weil er seinen Sohn liebte und ihm eine Freude machen wollte....warum konnte Uther das nicht auch tun?

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